Rat verabschiedet Wirtschaftspläne der Verbandsgemeindewerke
24 / 365. So werben viele Shops im Internet mit Öffnungszeiten von 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr. Diesen Service bieten auch die Verbandsgemeindewerke Montabaur den Einwohnern und Unternehmen im VG-Gebiet: 24 / 365 liefern sie frisches Trinkwasser in jedes Haus und entsorgen das Abwasser, ganz selbstverständlich und geräuschlos für die Kunden.
Montabaur. Dahinter verbirgt sich ein enormer logistischer Aufwand, der sich wiederum in den Wirtschaftsplänen der Verbandsgemeindewerke mit den Betriebszweigen Wasser, Abwasser und Mons-Tabor-Bad widerspiegelt. Diese Pläne hat der Verbandsgemeinderat (VGR) jetzt für das Jahr 2020 einstimmig verabschiedet. Investitionen von zusammen über 20 Millionen Euro zur Modernisierung und Erweiterung der Leitungsnetze Wasser und Abwasser sind geplant, dazu soll das Mons-Tabor-Bad ab Mai 2020 umfassend saniert werden.
Betriebszweig Trinkwasser
Die gute Nachricht zuerst: Wasser wird billiger. Der Arbeitspreis für einen Kubikmeter Trinkwasser sinkt von 1,36 Euro auf 1,26 Euro netto – und zwar rückwirkend zum 1. Januar 2019. „Wir haben in den letzten Jahren gut gewirtschaftet und sogar Gewinne erzielt. Diese geben wir jetzt gerne an die Einwohner zurück“, so Werkleiter Florian Benten. Der reduzierte Arbeitspreis gilt dann auch unverändert für 2020. Der Erfolgsplan und der Vermögensplan sind ausgeglichen. Über 5,1 Millionen Euro werden die Werke im Bereich Trinkwasser investieren, davon allein 3,3 Millionen Euro in die Erneuerung und Erweiterung des Leitungsnetzes, das mehr als 350 Kilometer Wasserleitungen umfasst. Auch bei den Anlagen zur Wassergewinnung und –speicherung wird mit insgesamt 720.000 Euro kräftig investiert, unter anderem 280.000 Euro in eine neue Druckerhöhungsanlage bei Vallendar, die den Zukauf von Wasser von den Vereinigten Wasserwerken Mittelrhein (VWM) über die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) erleichtern und somit die Versorgungssituation in heißen Sommern verbessern soll.
Betriebszweig Abwasser
Auch bei der Abwasserbeseitigung dürfen sich die Einwohner über eine Preissenkung freuen: Hier sinkt der Preis je Kubikmeter Schmutzwasser von 1,55 Euro auf 1,45 Euro netto. Auch die Ortsgemeinden und die Stadt werden entlastet, denn der Preis für das ablaufende Wasser von gemeindeeigenen Straßen sinkt um zwei Cent je Quadratmeter Straßenfläche. Dafür müssen die einmaligen Entgelte bei der Erschließung und die Investitionskostenanteile bei Kanalsanierungen moderat angehoben werden, was der enormen Preissteigerung im Baugewerbe geschuldet ist. Der Investitionsplan beim Abwasser hat ein Volumen von über 15 Millionen Euro. Hier schlagen die Investitionen in das Leitungsnetz, also die Erneuerung und der Neubau von Kanälen, mit über 8 Millionen Euro zu Buche, weitere 1,3 Millionen Euro sind für Regenbauwerke (Rückhalte- oder Überlaufbecken) vorgesehen und in Görgeshausen wird für rund 1,2 Millionen Euro eine neue Kläranlage gebaut.
Mons-Tabor-Bad
12+ / 350. Mindestens 12 Stunden am Tag an rund 350 Tagen im Jahr hat das Mons-Tabor-Bad geöffnet und bietet Badegästen, Sportschwimmern, Schülern und Vereinen Badespaß nach Maß. Rund 110.000 Besucher zählt das Bad im Durchschnitt pro Jahr, davon mehr als 18.000 Schulkinder, die dort das Schwimmen lernen. Das Bad wird, vorbehaltlich der erwarteten Fördermittelzusagen, ab Mai 2020 bis voraussichtlich November 2021 umfassend saniert. „Dank geschickter Planung müssen wir das Bad nun für einen wesentlich kürzeren Zeitraum komplett schließen“, kündigt Werkleiter Benten an. Rund sechs Millionen Euro werden die Verbandsgemeindewerke in die Sanierung von Haupt- und Nebengebäude, Haus- und Wassertechnik sowie in den Umbau des Kleinkinderbereiches investieren. Die Eintrittspreise bleiben 2020 stabil. Im Jahr 2019 wird das Bad einen Verlust von rund 885.000 Euro einfahren, der wie in jedem Jahr aus dem Haushalt der Verbandsgemeinde ausgeglichen wird.
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