DRK-Klinik-Zusammenschluss: Hachenburger schreibt offenen Brief
LESERMEINUNG | Der Klinikzusammenschluss Altenkirchen und Hachenburg lässt die Region nicht los. Unsere Redaktion erreichte heute ein offener Brief an die Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) in dem viele Fragen aufgeworfen werden, unter anderem über den angeblich erforderlich werdenden Bau einer neuen Kläranlage für Mudenbach. Nachstehend der Brief im Wortlaut:
Hachenburg. „Offener Brief an Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD)
„Ehrliche Politik gefordert“
Mit dem persönlichen Engagement, mit dem die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die Neubaupläne des DRK für ein neues Krankenhaus unterstützt, hat sie allgemeine Fragen aufgeworfen. „Ist die gewünschte Ein-Haus-Lösung und die damit verbundene Schließung der bisherigen Krankenhaus-Standorte Altenkirchen und Hachenburg eine Idee des Deutschen Roten Kreuzes, oder der Wunsch der Landesregierung? Mit dieser von Ihnen unterstützten Entscheidung haben Sie für eine gewisse Unruhe in der betroffenen Bevölkerung gesorgt. Zumal die Verfahrensweise selbst und auch die Standortpläne fragwürdig zustande gekommen sind.
Warum wird in so entscheidenden Fragen nicht von Anfang an mit offenen Karten gespielt? Weder die Grundstücksbesitzer, noch die örtlichen Wünsche der betroffenen Bevölkerung fanden bei den Überlegungen Beachtung. Warum wird bereits jetzt über den Neubau einer notwendig gewordenen Kläranlage im Bereich der Gemeinde Mudenbach spekuliert? Diese Realisierung wird ebenfalls viel Geld kosten.
Kaum ist der neue Krankenhaus-Standort durch ein Begehren der Ministerin auf die Gemarkung Hattert festgelegt, das nur 1200 m vom vorherigen Standort in Hachenburg angedacht war, wird nun schon eine neue Fläche in dem Bereich Müschenbach in Aussicht gestellt. „Wem und was soll man eigentlich noch glauben?“
120 Millionen Euro sind allein für das neue Krankenhaus veranschlagt, von den Folgekosten spricht niemand. Auch ist noch ungeklärt, wohin die künftige Rettungswache des DRK stationiert wird. Wie sollen die Räumlichkeiten des bisherigen Krankenhauses Hachenburg weiter genutzt werden? Zunächst hieß es, dass beide Kliniken geschlossen werden sollen. Jetzt sickert durch, dass für das Krankenhaus Altenkirchen neben der Kinder-Psychiatrie eine bescheidene Ambulanz geöffnet bleiben soll und nur dem Standort Hachenburg die komplette Schließung droht. „War das von Anfang an so beschlossen?“
Für die bisher schon jetzt erkennbaren Investitionen, hätte man aus gesundheitspoltischer Sicht die beiden Klinken modernisieren, sinnvoll umstrukturieren und beide Häuser im Interesse der Bürger auf Jahrzehnte hin bezuschussen können. „Das Land Rheinland-Pfalz ist allein der Bevölkerung verpflichtet und nicht nur dem wirtschaftlichen Nutzen des privaten Betreibers DRK!“
Zum Thema „Ärztemangel: „Warum wird nur in der Universität Mainz eine Ausbildung für Mediziner angeboten?“ Unerklärlich bei dem allgemein bekannten Ärztemangel. „In Fachkreisen wird gemunkelt, dass die Politik viel lieber Nachwuchsärzte aus dem Ausland anwirbt, bevor sie auf deutschen Nachwuchs setzt?“ Dabei wird auch deutlich, dass deutsche Ärzte nicht selten verlockenden Angeboten aus dem Ausland nicht widerstehen können…
Sparen ja, aber nicht auf dem Rücken der Bevölkerung. Und schon gar nicht, wie in St. Augustin geschehen, dass eine der besten Kinderkliniken der Region aus Kostengründen dem Rotstift zum Opfer fallen soll." Lesermeinung von Reinhard Panthel
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