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Nachricht vom 13.06.2010    

Besuch aus Südindien im Raiffeisen-Zentrum

Der Vorstandschef der Development Promotion Group aus Indien war zu Gast im Raiffeisen-Begegnungs-Zentrum in Weyerbusch. Dort lernte er die Keimzelle der genossenschaftlichen Bewegung kennen, nach deren Muster auch in Indien zahlreiche Organisationen erfolgreich arbeiten.

Weyerbusch. Einmal mehr verzeichnet das Gästebuch des Raiffeisen-Begegnungs-Zentrums (RBZ) in Weyerbusch die Namen internationaler Gäste: Mit R. Bhakter Solomon wandelte der Vorstandsvorsitzende der Development Promotion Group (DPG) auf den Spuren des Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen an dessen erster Bürgermeisterstelle. Die DPG arbeitet seit 1986 als Nichtregierungsorganisation in den vier südlichen Staaten Indiens, hat ihren Sitz in Chennai und kooperiert unter anderem mit dem Evangelischen Entwicklungsdienst aus Deutschland. Die Development Promotion Group, die vor Ort mit vielen genossenschaftlich strukturierten Organisationen zusammen arbeitet, unterstützt im Raiffeisen-Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe unter anderem rund 60.000 Familien, die in etwa 4.000 Selbsthilfegruppen organisiert sind und durch gemeinsame Sparanstrengungen Kapital schaffen, um beispielsweise kleine Unternehmen zu gründen oder Schulgebühren zu zahlen. Zudem, so Solomon, sei es für die Familien einfacher, Bankkredite zu erhalten, wenn sie als Gruppe von 15 bis 20 Familien bereits Eigenkapital vorweisen könnten.
Er sei sehr stolz, „die Wiege der Raiffeisen-Bewegung kennen zu lernen“, zeigte sich Solomon tief beeindruckt von der Tragweite der Raiffeisen-Ideen, die ihm und seiner Ehefrau Angelin Gana Deepam Sulochana und Tochter Sarojini Helen Vanitha in Weyerbusch durch Rainer Noll, ehemals Vorstand der Westerwald Bank, die das RBZ betreibt, vorgestellt wurden. Zudem begleitete Nina Molitor, Referentin des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes (DGRV) für Internationale Beziehungen, die kleine Delegation vom indischen Subkontinent. Im Weyerbuscher Raiffeisenhaus erläuterte Noll, für den der Gast eine asu Indien stammende Stola mitgebracht hatte, in einem kurzen Überblick die Anfänge Raiffeisens in Weyerbusch sowie seine späteren Bürgermeisterstationen in Flammersfeld und Heddesdorf. Interessiert zeigte sich Solomon insbesondere an dem Engagement Raiffeisens für den Ausbau der damaligen Infrastruktur und den Bau von Schulen für die ländliche Bevölkerung. Kein Wunder, ist es doch auch Ziel seiner Organisation, dass alle Kinder in der von der DPG betreuten Region eine Schulausbildung erhalten. Zudem zählen Erwachsenenbildung und die Förderung insbesondere der politischen Teilhabe von Frauen zu den Schwerpunkten der Arbeit. Außerdem errichtete die DPG nach der Tsunami-Katastrophe vom Jahresende 2004 über 130 Häuser in einem stark betroffenen Dorf namens Vilunthamavadi an der ostindischen Küste und schaffte neue Boote und Netze für die Fischer an, damit diese ihren Lebensunterhalt wieder selbständig sichern konnten.
Auf die Frage Rainer Nolls, welchem Antrieb Solomons der Aufbau einer Organisation wie der DPG, für die auch seine Frau und derzeit auch seine Tochter arbeiten, geschuldet sei, nannte er zwei Motive: Zum einen habe er schon vor 30 Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit eine Anstellung gesucht. Zum anderen habe er sich selbst in seiner Jugend für einige Zeit auf der Straße durchschlagen müssen, sei später von seiner Familie wieder aufgenommen worden und wisse jede Gemeinschaft seitdem zu schätzen. Das habe ihn geprägt. Deshalb wolle er die positiven Erfahrungen, die Menschen in der Gruppe und durch gemeinsame Anstrengungen erleben können, weitergeben und fördern.
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Zu Gast an der Wiege der weltweiten Raiffeisen-Bewegung: R. Bhakter Solomon (rechts), Vorstandschef der Development Promotion Group, mit dem ehemaligen Vorstand der Westerwald Bank, Rainer Noll, der eine indische Stola als Geschenk von Solomon erhielt, Angelin Gana Deepam Sulochana Solomon, Sarojini Helen Vanitha Solomon und Nina Molitor vom Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband.



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