Dienstversammlung der Feuerwehren
Von Helmi Tischler-Venter
VIDEO | Die jährliche Dienstversammlung der Feuerwehren im Westerwaldkreis fand am 11. Januar in Niederahr statt. Axel Simonis, Kreisfeuerwehrinspekteur des Westerwaldkreises, eröffnete die Versammlung mit der Begrüßung der Versammlungsteilnehmer und einer Totenehrung. Landrat Achim Schwickert begrüßte ebenfalls die Teilnehmer und dankte herzlich allen Einsatzkräften für ihr in 2019 geleistetes Engagement. Gern nehme er mit Bernd Dillbahner Ehrungen und Ernennungen vor.
Niederahr. Ein Vertreter der Polizei-Direktion Montabaur referierte zum Thema „Sonder- und Wegerecht“. Im Anschluss teilte Bernd Dillbahner, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Westerwald, die anstehenden Neuerungen und Veränderungen im Kreisfeuerwehrverband Westerwald.
Ernennungen und Ehrungen wurden gemeinsam durchgeführt von Landrat Achim Schwickert und Bernd Dillbahner. Geehrt wurden
- Markus Pieschl, FF Westerburg: Silbernes Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande für besondere Verdienste (15 Jahre Kreisausbilder)
- Notfall-Seelsorgerin Ulrike Braun-Steinebach: Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze
- Klaus Reimann: Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Gold
- THW – Technisches Hilfswerk Thorsten Kraft: Deutsche Ehrenmedaille des Deutschen Feuerwehrverbandes
Zu kommissarischen Kreisausbildern wurden ernannt:
Shawn Buhl, FF-Selters
Erich Meinhardt, FF Höhr-Grenzhausen
Alexander Bachmann, FF Wallmerod
Die offizielle Bestellung von Kreisausbildern erging an:
Matthias Frink, FF Nentershausen
Marcel Gundert, FF Höhr-Grenzhausen
André Kaiser, FF Ruppach-Goldhausen
Max Petry, FF Rennerod
Kreisfeuerwehrinspekteur Axel Simonis gab einen Jahresrückblick 2019 und eine Jahresvorausschau 2020. Er listete Herausragendes im Jahre 2019 auf. So gab es
Auf Landesebene mehrere KFI-Tagungen und Sitzungen der AG-KFI, Besprechungen im MDI und mit der ADD
Auf Kreisebene mehrere WL-Dienstbesprechungen sowie Sitzungen der KAB.
Viele Besprechungen mit Polizei, Polizei-Autobahnstationen und Leitstelle und anderes mehr.
Zwei Katastrophen-Übungen auf Kreisebene, jeweils eine in Westerburg und eine in Rennerod sowie eine gemeinsame Übung der Technischen Einsatzleitungen Altenkirchen, Neuwied und Westerwald-Kreis in Selters.
Zu verschiedenen Einsätzen wurde der Kreisfeuerwehr-Inspekteur informiert und alarmiert. Er dankte allen Aktiven für die gute Zusammenarbeit.
Weiter erläuterte Simonis, dass auch im Jahr 2019 in Ausführung des Bedarfs- und Organisationsplanes des Westerwaldkreises das Wechsellader-System des Westerwaldkreises wieder erweitert und ein Einsatz-Leit-Wagen (WLF) 1 für den Katastrophenschutz beschafft wurde, der sowohl dem Abschnitt Gesundheit als Führungsfahrzeug als auch als Schnelleinsatzfahrzeug für die Drohnen dient. Der Westerwaldkreis verfügt somit momentan an den drei Standorten in Ransbach-Baumbach, Rennerod und Selters über insgesamt drei WLF mit Kran sowie elf Abrollbehälter.
Simonis testierte den politisch verantwortlichen Entscheidungsträgern auf Kreis- und Landesebene für ihr hohes Verantwortungsbewusstsein gegenüber den gestiegenen Gefahrenrisiken und dem dadurch erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Bürger und Bürgerinnen. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 39 Lehrgänge mit über 900 Teilnehmern durchgeführt.
Alarmierungen durch die Leitstelle ergingen im vergangenen Jahr in Montabaur: 1.363(ohne Nachalarme). Das ist eine Steigerung zum Vorjahr um 20 Alarme. Man kann davon ausgehen, dass die Gesamtzahl der Einsätze mit Nachalarmierungen im Westerwaldkreis weit über 1.500 liegt. Hervorzuheben sind bei diesen Alarmierungen die F3 und H3 Alarme: So wurden die Feuerwehren insgesamt 49 Mal mit dem Stichwort „Feuer mit Menschenleben in Gefahr“ und 54 Mal „Technische Unfallhilfe mit Menschenleben in Gefahr“ zum Einsatz gerufen. Die Einsätze mit „Menschenleben in Gefahr“ sind damit im Vergleich zum Vorjahr mit einer Steigerung von vier Stück nahezu gleich geblieben. „Gottseidank blieben wir aber auch im vergangenen Jahr von Katastrophen und wirklichen Großschadenslagen, sehen wir einmal von dem Großbrand eines Sägewerkes in Langenbach bei Kirburg ab, verschont.“
Simonis zog das Resümee, dass das neue Einsatzleitsystem des Westerwaldkreises sich bewährt hat und sehr gut angenommen wird, auch das Drohnensystem habe sich weiterhin bewährt. Der Gefahrstoffzug des WW-Kreises beziehungsweise seine Teil-Einheiten waren die im Jahr 2019 insgesamt dreimal im Einsatz.
Zur Vorschau für 2020 kündigte Simonis an: Mehrere Wehrleiter- und KAB-Sitzungen sind vorgesehen. Hierzu ergehen zu gegebener Zeit noch gesonderte Einladungen.
Ab diesem Jahr steht die Fortschreibung des Kreis-Organisations- und Bedarfsplanes für die nächsten fünf Jahre an. Der Schwerpunkt wird hier insbesondere in zwei Bereichen liegen: In der Vorsorge gegen Schäden durch Starkregenereignisse und bei Vegetationsflächen- und Waldbränden.
Das Lieblingsthema des Kreisfeuerwehrinspekteurs sei „Digitale Alarmierung“: Hier steht die Umstellung auf die neuen Alarmstichworte und die neue Einsatzleitsoftware Cobra 4.0 bei der Leitstelle Montabaur an. „Viele Besprechungen hierzu haben stattgefunden, im Moment laufen in der Leitstelle und in den Verbandsgemeinden die notwendigen Datenerfassungen. Die Umstellung geht mit einem sehr hohen Aufwand und einer massiven Umgewöhnung einher, es handelt sich um nahezu 100 neue Stichworte, die jeweils einzeln mit den zugehörigen Codierungen hinterlegt werden müssen. Hierzu gibt es jetzt einen festen Termin: Am 16. März diesen Jahres wird die Leitstelle das System auf die neue Software Cobra 4.0 umschalten. Ab diesem Tag kann dann nur noch über die neuen Alarmstichworte alarmiert werden.“
Die Kreisausbildung 2020 bietet wieder 41 Lehrgänge mit über 1.000 Teilnehmerplätzen an. Auch für das Jahr 2020 sind zwei Katastrophen-Schutz-Übungen auf Kreisebene vorgesehen. Außerdem ist noch die Auslieferung und Indienststellung eines neuen Wechselladerfahrzeugs und die Neubeschaffung eines Abrollbehälters Rüst vorgesehen. htv
Video von der Dienstversammlung
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