Marienstatter Physiker besuchten das CERN
Die Physik-Leistungskurse der MSS 11 und MSS 12 des Privaten Gymnasiums Marienstatt besuchten zusammen mit ihren Kurslehrern sowie dem Fachbereich Physik und weiteren interessierten Kollegen am 11. Januar den Teilchenbeschleuniger LHC am CERN bei Genf. Der Large Hadron Collider (LHC) ist mit einem Umfang von 27 Kilometern der weltweit größte Teilchenbeschleuniger und befindet sich im Grenzgebiet der Schweiz und Frankreichs in einer Tiefe von 100 Metern.
Marienstatt. Wissenschaftler nutzen den LHC, um die kleinsten Bausteine der Welt und ihre Wechselwirkungen zu untersuchen und somit auch dem Urknall auf die Spur zu kommen. Der bisher größte Erfolg war die Entdeckung des Higgs-Teilchens in den beiden Detektoren ATLAS und CMS im Jahr 2012, wofür François Englert und Peter Higgs 2013 der Nobelpreis verliehen wurde.
Bei der europäischen Organisation für Kernforschung (CERN), an deren Finanzierung 23 Staaten beteiligt sind, arbeiten circa 4.000 feste Mitarbeiter und insgesamt über 14.000 Wissenschaftler aus 85 Ländern. Einer von ihnen ist Dr. Klaus Bätzner, der zwar vor 19 Jahren offiziell in den Ruhestand ging, aber bis heute noch am CERN tätig ist. Seine Begeisterung hat nicht nachgelassen, weshalb er nach einer kurzen Videoeinführung im Konferenzraum einen Vortrag über Teilchenphysik hielt. Nach einer 12 Kilometer langen Fahrt zum CMS-Detektor (Compact Muon Solenoid), einem der vier Detektoren des LHC, bekam die Gruppe eine Führung durch den oberirdischen Teil des Komplexes. Obwohl der Detektor, wie der Name schon sagt, als „kompakt“ bezeichnet wird, besitzt er eine Länge von 21 Metern, einen Durchmesser von 15 Metern und wiegt 14.000 Tonnen. Im Anschluss ging es in Kleingruppen mit dem Aufzug in eine Tiefe von 87 Metern, um den CMS-Detektor hautnah erleben zu können. Dies wurde durch stattfindende Wartungsarbeiten und etwas Glück ermöglicht. Die Besichtigung, die nur wenigen Besuchern zuteilwird, stellte den Höhepunkt der CERN-Exkursion dar.
Die Besichtigung des CERN bildete den Abschluss eines Teilchenphysik-Projekts des Privaten Gymnasiums Marienstatt, welches von den Kurslehrern René Dörlich-Groß (12Ph1) und Arndt Micus (11Ph1) ins Leben gerufen wurde. Zu Beginn wurde das Thema Teilchenphysik im Unterricht vorbereitet und durch einen Workshop, bei dem Herr Prof. Ivor Fleck von der Universität Siegen zusammen mit drei Mitarbeitern am 16. Dezember 2019 mehrere Vorträge zu den Themen Teilchenphysik und CERN hielten, vertieft. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler im Computerraum der Schule reale CERN-Daten unter Anleitung der Betreuer auswerten. Die Organisatoren hoffen, dass sie die Begeisterung für die Teilchenphysik sowie für die Physik allgemein geweckt haben und würden sich freuen, wenn das Projekt wiederholt werden könnte. (Dominik Brenner)
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