Sankt Franziskus im Hohen Westerwald feierte „Geburtstag“
Wenn es einer machtvollen Bekundung des christlichen Glaubens bedurft hätte, so war der Gottesdienst zur Pfarreigründung Sankt Franziskus im Hohen Westerwald eine überzeugende Demonstration. Das Gotteshaus St. Hubertus in Rennerod war proppenvoll, Gläubige aus allen Kirchorten der Pfarrei waren gekommen. Sie dokumentierten mit dem Lied „Ich glaube an den Vater, den Schöpfer dieser Welt“ an welche Schöpfungsgeschichte sie glauben.
Rennerod. Es galt in der Heiligen Messe eine Rückschau zu halten, auf nunmehr drei Jahre Zusammengehörigkeit von neun Kirchorten zu einer Großpfarrei, gleichzeitig Amtszeit des ersten neuen Pfarrgemeinderates (PGR). „Viel guter Wille und Gottvertrauen haben uns auf den Weg geführt, als St. Franziskus im Hohen Westerwald aus der Taufe gehoben wurde. Wir können allen danken, die uns auf den Weg geführt haben und diesen mitgestaltet haben“, sagte Pfarrer Achim Sahl in seiner Begrüßung. Deshalb gehe der Dank, neben den Hauptamtlern im Besonderen an die zahllosen Helfer im Ehrenamt. Sahl erwähnte unter anderem auch die Jugendarbeit, Messdiener/innen, Kirchenchöre und Musikvereine, die Gottesdienste bereichert hätten. PGR und Verwaltungsrat, ein neu installiertes zentrales Pfarrbüro erledigten Verwaltungsarbeiten. Es würde den Bericht sprengen, alle aufzuführen, denen der Pfarrer dankte. Pfarrer Sahl führte aber auch an, dass die Kirche in Misskredit geraten sei und es gelte, den Glauben an Jesus Christus aufrechtzuerhalten.
In seiner Predigt lobte Pfarrer Sahl in gereimter Form: „ Danken will ich unverwandt, heut allen im Ehrenamt. Frauen, Männer Jugend, Kinder, all den Vielen, die verhindern, dass die Räder stehen still, weil keiner mehr was machen will. Der Ehrenamtler ist bescheiden, großes Bohai (Aufhebens) kann er nicht leiden. Den Lohn empfängt er nicht sogleich. Der kommt posthum im Himmelreich“. Dafür gab es spontanen Beifall.
Im Anschluss wurden die nunmehr ausscheidenden Mitglieder des Pfarrgemeinderates von der PGR-Vorsitzenden Petra Bandlow verabschiedet. „Vor drei Jahren haben wir uns als ersten PGR der neuen Pfarrei gemeinsam auf den Weg gemacht. Wir haben Neuland betreten, Pionierarbeit geleistet und Schritte aufeinander zu gemacht. Es war uns wichtig, dass Glaube gelebt und Kirche vor Ort erfahrbar werden. Für eine lebendige Kirche haben sie (die ausscheidenden PGR-Mitglieder) viel Kraft und Zeit gewidmet“, sagte Petra Bandlow. Als äußeren Dank überreichte sie, gemeinsam mit Pfarrer Sahl, Dankesurkunde und das Franziskus-Kreuz, ein stilisiertes T (mit dem Franziskus Menschen segnete und damit auch seine Briefe unterschrieb Das TAU ist daher ein Symbol für die franziskanische Familie). Der PGR-Vorsitzenden wiederum, die auch im Amt bleiben wird, überreichte Pfarrer Sahl ein Blumengebinde, als äußeres Zeichen des Dankes, mit dem Petra Bandlow den Gottesdienst vorbereitet hatte. Im Anschluss wurden die neu gewählten PGR-Mitglieder den Gläubigen vorgestellt und mit Gottes Segen auf den Weg geschickt. Auch sie erhielten ein Franziskus-Kreuz.
Frauen und Männer aus den neun Kirchorten trugen die Fürbitten vor und hatten jeweils Umrisse des eigenen Wohnortes dabei, die sie dann zu einem Gesamtbild der Pfarrei zusammenfügten. Während der Handlungen zum Abschluss der Heiligen Messe hatte Pfarrer Sahl ein Solo parat „Wer glaubt ist nicht allein“, dezent untermalt vom Orgelspiel von Markus Gotthardt.
Im Anschluss gab es eine Einladung ins das Pfarrheim von St. Hubertus. Fleißige Hände verteilten ein gewollt einfaches Mittagessen. Zuvor stimmten alle Gäste in ein gesungenes Tischgebet ein. Danach konnte man bei Getränken, Kaffee und Gebäck in lockerer Atmosphäre ins Gespräch über ‚Gott und die Welt‘ kommen oder auch darüber nachdenken, wie man miteinander in lebendiger Vielfalt und gemeinsam als Pfarrei Sankt Franziskus wachsen kann.
Als Fazit von diesen drei ersten Jahren sei es erlaubt ein Zitat von Willy Brandt anzuführen (1989 nach dem Mauerfall in Berlin): „Es wächst zusammen, was zusammen gehört“. Die Pfarrei ist auf einem guten Weg.
Willi Simon
Nachgedacht
Ein Weiser sagte einst: „Die wichtigsten Menschen sind nicht die, die den Kopf voller Wissen haben. Es sind die, die ein Herz voller Liebe haben, Ohren, die bereit sind zuzuhören und Hände, die bereit sind zu helfen“. Das war auch gleichsam der „Rote Faden“, der sich durch einen Gottesdienst zog, der auf Geleistetes in ersten drei Jahren der Pfarrei Sankt Franziskus zurückblickte und Hoffnung macht, dass das noch junge Pflänzchen Sankt Franziskus im Hohen Westerwald zu einem starken Baum wächst, der Halt gibt, aber auch allen Stürmen trotzt, die auf Kirche und Christentum einströmen.
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