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Umspannanlage Bindweide ging ans Netz
Das RWE investierte rund 1,7 Millionen Euro in eine neue Umspannanlage in Steinebach, Verbandsgemeinde Gebhardshain. Die Anlage versorgt nicht nur das Industriegebiet Steinebach und Regionen im Landkreis Altenkirchen, auch die angrenzenden Regionen des Westerwaldkreises. Hochmoderne Technik hielt Einzug. Im Rahmen einer offiziellen Feierstunde ging das Umspannwerk Bindweide ans Netz.
Steinebach. Der Strom für die Verbandsgemeinde Gebhardshain fließt jetzt aus der neuen Umspannanlage Bindweide neben der Westerwaldbahn an der Dickendorfer Straße in Steinebach. Von dort wird die Energie über zwei 30.000 Volt-Kabel im Kreisgebiet verteilt. In Anwesenheit von Landrat Michael Lieber, Dr. Peter Birkner, Technischer Geschäftsführer der RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH mit Sitz in Siegen und weiteren Vertretern des politischen und wirtschaftlichen Lebens wurde die neue Anlage am Montag offiziell in Betrieb genommen.
Dr. Birkner ging in seiner Begrüßung auf die wirtschaftliche Bedeutung der Stromversorgung ein und warf einen Blick auf die historische Entwicklung der Anfänge der Stromversorgung im Kreis Altenkirchen. 1922, so Birkner, schlossen das EW Siegerland mit RWE einen Stromlieferungsvertrag. In Folge dessen wurde im Siegtal eine 110-kV-Doppelleitung errichtet, die das EW Siegerland und damit auch den Landkreis Altenkirchen an das Verbundnetz des RWE anschloss. Die Stromversorgung war damit auf eine solide und zukunftsorientierte Basis gestellt.
Der Verbrauch stieg kontinuierlich und wurde in der Regel von zentralen Kraftwerken gesichert. Seit der Jahrhundertwende werden immer mehr regenerative und dezentrale Energiequellen etabliert. Sie liefern bereits heute einen Beitrag von rund 17 Prozent zur deutschen Stromerzeugung. Dieser Beitrag wird sich in den kommenden zehn Jahren, entsprechend den energiepolitischen Zielen der Europäischen Union, verdoppeln. Die Netze müssen also mit dynamischen Stromflüssen zurechtkommen. Um auch den Anforderungen der Wirtschaft im ländlichen Raum zu entsprechen, sind solche modernen Trafostationen notwendig.
Birkner weiter: "Die Station ist damit ein klares Bekenntnis von RWE zum ländlichen Raum und seiner Entwicklung. RWE hilft mit, die Rahmenbedingungen für Gewerbeansiedlung zu verbessern".
Landrat Michael Lieber sagte anlässlich der Inbetriebnahme: "Der Bau der neuen Umspannanlage ist ein Meilenstein für die Zukunft der Stromversorgung in der Verbandsgemeinde Gebhardshain und zeigt gleichzeitig die gute partnerschaftliche Zusammenarbeit mit RWE als Energieversorger".
Auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück konnte in einem ersten Gespräch mit dem damaligen Landrat Alfred Beth ein Areal neben der Westerwaldbahn vom Kreis Altenkirchen erworben werden. Im Februar 2008 hatte der Energieversorger RWE auf dem neuen 1500 Quadratmeter großen Gelände mit den Bauarbeiten begonnen. Hauptbeweggrund für die Investition und den Neubau der Umspannlage Bindweide, ist die langfristige Sicherung der Stromversorgung und damit der Standortsicherung vieler Betriebe. Mit Blick auf die geplanten Industrieansiedlungen musste eine höhere Stromleistung im Bereich der Verbandsgemeinde Gebhardshain erreicht werden. Sowohl private Stromabnehmer als auch örtliche Betriebe profitieren von einem leistungsstarken Netz. Die fertig gestellte Umspannanlage erforderte eine umfangreiche Planung. Schließlich sollen auch die acht Windkraftanlagen der Region ihre Energie in das Netz der RWE einspeisen können.
Die Umspannanlage Bindweide schöpft ihre Energie aus dem 110.000-Volt Netz der Umspannanlage Betzdorf und transformiert diese auf 30.000 Volt um. Mit dieser Spannungsebene wird dann die Verbandsgemeinde Gebhardshain, mit ihren Gemeinden Nauroth, Steinebach, Steineroth, Kausen, Dickendorf, Molzhain, Elben, Fensdorf und die angrenzenden Gemeinden Luckenbach und Mörlen versorgt. Im Zuge des Neubaus wurden gleich Leerrohre mit verlegt, die für DSL-fähige Glasfaserkabel geeignet sind. Damit stellt diese Baumaßnahme auch einen ersten Schritt in Richtung des Netzes der Zukunft, des sogenannten „Smart-Grids“ dar.
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Landrat Michael Lieber (Mitte) nahm die Schere und zerschnitt im Beisein von Ehrengästen das Band. Fotos: RWE
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