Schüler gedenken der Opfer des Holocausts
Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz hatte Martin Kläsner als Organisator zu einer Gedenkfeier in die Annakapelle des Privaten Gymnasiums Marienstatt eingeladen. Musikalisch wurde die Veranstaltung würdig umrahmt vom Musik-Grundkurs der MSS 12 von Martin Wanner und der Band unter der Leitung von Tobias Hünermann.
Marienstatt. Die Intention des Abends war die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse, die unter der Nazi-Diktatur in Deutschland geschehen konnten. Martin Kläsner sprach davon, dass der Holocaust kein „Fliegenschiss der Geschichte“ sei, sondern ein brutaler industrieller Mord an Millionen von Menschen.
Es sei wichtig, so Kläsner weiter, dass die Gesellschaft weiterhin wachsam sein müsse. „Wir haben die Verantwortung, jeder Einzelne von uns, dass es nicht mehr so weit kommt“, war der Schlussappell der Rede.
Schülerinnen und Schüler aus der Marienstatter Oberstufe der Jahrgangsstufen 10 bis 12 konnte Kläsner für diesen Abend gewinnen. Sie konnten sich ihre Texte frei auswählen. So kamen Gedichte zu Gehör, die versuchten, den Schrecken der damaligen Zeit in Worte zu fassen. Aber auch Erlebnisse von Zeitzeugen, die beispielsweise in Interview-Form dem Auditorium zu Gehör gebracht wurden, ließen die Ereignisse der damaligen Zeit wieder vor dem geistigen Auge der Zuhörenden erscheinen.
Bedingt durch die von den Schülerinnen und Schülern einfühlsam und ernst vorgetragenen literarischen Beiträge, herrschte ein fast unheimliches Schweigen unter den Besuchern in der vollbesetzten Annakapelle. Eine Atmosphäre, die dem Anlass dieser Gedenkveranstaltung mehr als angemessen war.
Johannes Kempf, Abitur 1981, brachte den Zuhörenden das Schicksal der Hachenburger Familie Weinberg näher. Viele Mitglieder der Familie wurden in den Konzentrationslagern ermordet. Nur zwei Brüdern gelang die Flucht. Ihre Nachfahren leben nun in Israel.
Es war für die Besucher dieser Veranstaltung, besonders für die Lehrkräfte des Gymnasiums, eine neue Erfahrung, die Jugendlichen in einer anderen Rolle wahrzunehmen.
Zu wünschen ist, dass diese Veranstaltung am Privaten Gymnasium Marienstatt zu einer Tradition wird, denn es ist in der heutigen Zeit mehr als notwendig, dass die Erinnerung wach bleibt, zumal es immer weniger Zeitzeugen gibt. (Martin Kläsner)
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