Werbung

Region |


Nachricht vom 24.06.2010    

Großübung: Einsatz unter fast realen Bedingungen

Großübung im Chemiewerk "WIN-Aerosol" in Westerburg: 90 Rettungskräfte mit 17 Fahrzeugen waren unter fast realen Bedingungen im Einsatz.

Westerburg. Die Übung eines folgeschweren Brandes im Westerburger Chemie-Werk "WIN-Aerosol" am Langenhahner Weg hielt am vergangenen Wochenende rund 90 Einsatz-kräfte aus DRK, Feuerwehr und THW in Atem. Bei dem rund eineinhalb Stunden-Szenario stellten die örtlichen Hilfsorganisation wieder einmal ihr Können und die gute Zusammenarbeit unter Beweis.
Aus unbekannter Ursache hatten sich Packmittel entzündet. Fertige Aerosol-Dosen standen durch die Wärmeeinwirkung unter Explosionsgefahr und waren wohl teilweise bereits explodiert. Obwohl die starke Raucheinwirkung die Sicht in der Produktionshalle bereits einschränkte, konnte sich ein Großteil der anwesenden Mitarbeiter ins Freie retten. Dennoch wurden sieben Personen vermisst. Mit dieser fiktiven Situation und den daraus entstehenden dramatischen Folgen wurden am vergangenen Samstag die Rettungskräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Westerburg und den Stadtteilen Gershasen und Wengenroth konfrontiert. Eine Herausforderung für Einsatzleiter Björn Müller, der das Ausmaß der Katastrophe schnell erkannte und für die Evakuierung der sieben Schwerverletzten, der Bergung eines Gefahrguttransporters sowie die Bekämpfung des sich ausweitenden Brandes Verstärkung durch benachbarte Wehren sowie DRK und THW anforderte.
Innerhalb weniger Minuten kamen die beiden in Westerburg ansässigen Ortsvereine von DRK und THW zum Einsatzort. Auch die Feuerwehren aus Sainscheid, Langenhahn und Hintermühlen waren kurze Zeit später zur Stelle und unterstützten ihre Kameraden, die bereits begonnen hatten, mittels des Drehleiterfahrzeugs den Brand in den Griff zu bekommen und die die ersten Atemschutzgeräteträger ins Gebäudeinnere geschickt hatten. Nachdem die Verletzten ins Freie getragen waren, wurden sie von den Helfern des DRK versorgt und abtransportiert. Insgesamt waren schließlich rund 90 Einsatzkräfte mit 17 Fahrzeugen vor Ort. Nach einer Stunde und zwanzig Minuten kam das Zeichen der Entwarnung. Dank galt den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Höhn, die sich als "Übverletzte" zur Verfügung gestellt hatten.
Zum Glück war der "Brand" nur eine Übung. So konnte der stellvertretende Werkleiter der Firma "WIN-Aerosol", Bernd Eberz, das Geschehen in Ruhe beobachten und mit seiner Filmkamera für die spätere Auswertung festhalten. Wie von René Deimling, Brandschutzbeauftragter und Sicherheitsfachkraft des 160 Mitarbeiter zählenden Unternehmens zu erfahren war, soll so der Ernstfall geprobt werden, um Verbesserungsmaßnahmen zu erkennen und auch um die Mitarbeiter in ihrer Verhaltensweise gezielter zu schulen. Zu den aufmerksamen Beobachtern gehörten neben Westerburgs Wehrführer Bernd Dillbahner und dem Katastrophenschutzbeauftragten des DRK, Gisbert Wiethoff, die an der Planung mitgewirkt hatten, auch Jörg Wentz, Geschäftsführer der GOR GmbH aus Marnheim. Das 'Ingenieurbüro für den betrieblichen Umweltschutz' betreut die "WIN-Aerosol" in Sachen Sicherheit im Arbeitssicherheits-, Umwelt- und Gefahrgutbereich. Wentz zeigte sich zufrieden mit dem reibungslosen Ablauf, wenngleich er auch einige Notizen zu machen hatte.
Im Anschluss lud Wehrführer Bernd Dillbahner alle Beteiligten zum gemütlichen Beisammensein in die Feuerwache Westerburg ein. Zu einem späteren Zeitpunkt werden sich die Verantwortlichen treffen, um die Großübung gemeinsam auszuwerten, so dass auch die Zusammenarbeit der Rettungskräfte untereinander noch weiter verbessert werden kann. (Ulrike Preis)
xxx
Ein "Verletzter" ist aus dem Gebäude gerettet worden und wird erstversorgt. Fotos: Ulrike Preis


Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Schwerer Verkehrsunfall auf winterglatter L285 bei Langenbach: Fahrer eingeklemmt

Langenbach. Auf der winterglatten Fahrbahn der L285 geriet ein weißer Volvo SUV, gefahren von einer 34-jährigen Frau, ins ...

Der Weihnachtszauber 2024 in Montabaur wird am 29. November eröffnet

Montabaur. Mit einem schillernden und mannigfaltigen Bühnenprogramm im Rahmen des Montabaurer Weihnachtszaubers wird gemeinsam ...

Feuer in Sessenbach: Einfamilienhaus brennt, während Bewohner im Urlaub sind

Sessenbach. Am Sonntagabend (24. November) wurde ein Brand in einem Einfamilienhaus in Sessenbach gemeldet. Eine aufmerksame ...

50-jährige Autofahrerin in Guckheim unter Drogeneinwirkung erwischt

Guckheim. Am heutigen Sonntagmorgen (24. November), um 8.45 Uhr, führte die Polizeidirektion Montabaur eine Verkehrskontrolle ...

Frauen müssen bessere Netzwerker werden und mehr lachen

Dierdorf. Die Dierdorfer gute Stube in der Alten Schule war am siebten Frauentag der VG Dierdorf schon im Vorhinein ausverkauft, ...

Ransbach-Baumbach im Karnevalsmodus: Christoph III. und Jenny I. offiziell proklamiert

Ransbach-Baumbach. In festlichem Rahmen wurde am Freitagabend (22. November) in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach das ...

Weitere Artikel


"Twilight - Zwielicht im Westerwald"

Von Ulrike Preis
Bad Marienberg. Seit zwei Jahren bietet das evangelische Gymnasium in Bad Marienberg seinen Schülern die ...

Englisch schon im Kindergarten

Kurs der Kreis-vhs Westerwald im Kindergarten Sonnenschein in Höhr-Grenzhausen

Höhr-Grenzhausen. „Hello, my name is Peter“, ...

Auch Westerburg ist im "WM-Fieber"

Westerburg.. Aufgrund der positiven Resonanz beim "Public-Viewing"auf dem Westerburger Rathausplatz möchte Bärbel Kunz, ...

Buntes Programm zu Erntedank in Nauroth und Mörlen

Nauroth. Die Gemeinden Mörlen und Nauroth veranstalten von Freitag, 17. bis Montag, 20. September ein Heimat- und Erntedankfest. ...

Schulbusbegleiter sollen im Streitfall eingreifen

Hachenburg. Rund 50 Schüler aus vier Schulen der Verbandsgemeinde Hachenburg wurden jetzt in Zusammenarbeit mit der Polizei, ...

Umspannanlage Bindweide ging ans Netz

Steinebach. Der Strom für die Verbandsgemeinde Gebhardshain fließt jetzt aus der neuen Umspannanlage Bindweide neben der ...

Werbung