Naturschutzverein Hahn am See: Obstbaumschnittkurs
Am 15. Februar fand von 10 bis 16 Uhr ein Obstbaumschnittkurs des Naturschutzvereins Hahn am See in Zusammenarbeit mit dem NABU Hundsangen und der Will & Liselott Masgeik Stiftung Molsberg statt. Mit 45 Teilnehmern war die Veranstaltung sehr gut besucht, somit war das Interesse an einem Obstbaumschnittkurs hoch.
Hahn am See. Die Veranstaltung begann um 10 Uhr im Gemeindezentrum Hahn am See mit einem theoretischen Teil. In diesem erklärten die Projektleiter Phillip Schievenhöfel und Marcel Weidenfeller Einiges zu den Schnitttechniken von Obstbäumen.
Bei der Pflege von Obstbäumen ist ein jährliches Schneiden von besonderer Bedeutung. Phillip und Marcel brachten dem Publikum nahe, wie diese Pflege am besten zu geschehen hat. Man lernte, dass es besonders wichtig ist, den Obstbaum in einer bestimmten Art und Weise, besonders in jungen Jahren, zu gestalten. Wenn eine solche Pflege unterbleibt, führt das zu Fehlbildungen der Krone und einer höheren Anfälligkeit für Krankheiten, was einen verminderten Ertrag zur Folge hat.
Besonders häufig wird ein Obstbaum, insbesondere ein Apfelbaum, in der Pyramidenform erzogen. Dabei ist der Hauptleittrieb höher als die drei bis vier Seitenleittriebe, daher der Name. Bei der Länge der Seitenleittriebe ist zu beachten, dass immer eine sogenannte Saftwaage erreicht werden soll. Das bedeutet, die Äste auf die gleiche Länge einzukürzen.
Beim Obstbaumschnitt ist es ebenfalls wichtig, die Obstbaumsorte zu beachten, die geschnitten werden soll. Beim Kernobst, wie Apfel oder Birne erfolgt der Pflegeschnitt Ende Winter. Steinobst wie Pfirsich oder Sauerkirsche wird Anfang Herbst zurückgeschnitten. Zu beachten ist ebenfalls, dass beim Kernobst nur die mehrjährigen Zweige Früchte tragen, beim Pfirsich beispielsweise tragen nur die einjährigen Zweige.
Nach dem interessant gestalteten Vortrag wurde um 12 Uhr ein kleines Mittagessen eingenommen, bevor es zum praktischen Teil auf einer ortsnahen Obstbaumwiese überging. Dort wurde das Erlernte erst noch einmal unter Leitung von Phillip Schievenhöfel und Marcel Weidenfeller beim Pflanzen eines Baumes erprobt. Mit unterschiedlich farbigen Wäscheklammern wurden der Haupttrieb und die Seitenleittriebe gekennzeichnet. Die Teilnehmer durften dabei ihre Meinungen in den Raum werfen.
Danach wurde in zwei Gruppen der Obstbaumschnitt weiterhin fachkundig begleitet. Unter Erklärung wurden die Bäume geschnitten, wobei man Eigeninitiative zeigen konnte und beim Schneiden selbst Hand anlegen durfte. Das Wetter war traumhaft, weshalb die letzten Teilnehmer nach einem guten selbstgemachten Apfelwein erst um fast 17 Uhr die Veranstaltung verließen.
Bei diesem erlebnisreichen Kurs konnte jeder etwas dazulernen und mit dem erlangten Wissen ist es den Interessierten nun möglich geworden, ihre privaten Obstbäume eigenhändig zu pflegen. Denn wichtig ist nicht, dass sie perfekt geschnitten werden, sondern, dass sie überhaupt gepflegt werden, wie Phillip Schievenhöfel und Marcel Weidenfeller mehrfach betonten. Zum Abschluss geht der Dank an Phillip Schievenhöfel von der Will & Liselott Masgeik Stiftung und an Marcel Weidenfeller vom NABU Hundsangen, ohne die dieser Kurs nicht möglich gewesen wäre und durch deren professionelle Führung viel zu erlernen war. (PM)
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