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Nachricht vom 30.06.2010    

Arbeitsagentur: Sommerlaune auf dem Arbeitsmarkt

Die Zahl der Erwerbslosen im Bezirk der Arbeitsagentur Montabaur (Westerwaldkreis und Rhein-Lahn-Kreis) ist im vergangenen Monat weiter gesunken. Derzeit liegt sie bei 7923 – das ist ein Minus von 319 gegenüber dem Mai und 1322 gegenüber dem Juni 2009. Die Arbeitslosenquote rutschte im Monatsvergleich um 0,2 Prozentpunkte nach unten, im Jahresvergleich sogar um 0,8. Mit 4,6 Prozent hat sie mit dem „Vorkrisenwert“ vom Juni 2008 gleichgezogen.

Der Arbeitsmarkt im Juni 2010 im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur. (Grafik: Agentur für Arbeit)

Region. Von „Sommerlaune auf dem Arbeitsmarkt“ spricht die Agentur für Arbeit in Montabaur. Die Wirtschaft wachse stärker als erwartet, und knapp zwei Jahre nach ihrem „Ausbruch“ scheine die Konjunkturkrise überstanden zu sein. Dieses positive Bild spiegelt sich laut Arbeitsagentur auch am heimischen Arbeitsmarkt:

Im Westerwald werden derzeit 5102 Arbeitslose gezählt. Das sind 190 weniger als im Mai und 944 weniger als im Juni 2009. Die Quote sank innerhalb eines Monats um 0,2 auf jetzt 4,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,6 Prozent.

An Rhein und Lahn sind 2821 Menschen ohne Job. Das ist ein Rückgang von 129 gegenüber dem Vormonat bzw. 378 gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Quote ist wie bei den Nachbarn innerhalb der vergangenen Wochen um 0,2 Prozent gesunken und hat mit 4,4 Prozent einen erfreulichen Tiefpunkt erreicht. Im Juni 2009 waren glatte 5 Prozent errechnet worden.

„Mit 4,6 Prozent haben wir den niedrigste Juni-Quote im Zehn-Jahres-Vergleich erreicht“, freut sich Heike Strack, Leiterin der Montabaurer Agentur. Verlässliches Zeichen für die anhaltende Entspannung sei, dass seit Monaten mehr Menschen aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit gehen als umgekehrt. So mussten sich im Juni 794 Männer und Frauen arbeitslos melden, weil sie ihren Job verloren. Andererseits aber fanden 1049 Personen (erneut) eine Beschäftigung. „Die Betriebe suchen wieder Personal“, stellt Heike Strack fest.

In der Zeitarbeitsbranche sei bereits ein kleiner Boom zu beobachten. „Diese Sparte reagiert am schnellsten auf wirtschaftliche Veränderungen. Hier machte sich die Krise am allerersten bemerkbar – hier schlägt aber auch der Aufwärtstrend früh zu Buche. Die Tendenz der vergangenen Monate lässt hoffen, dass sich Leiharbeit in größerem Umfang in feste Jobs verwandelt“, so Strack.

Die Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur Montabaur im Juni 721 ungeförderte offene Stellen; damit wurde der hohe Level der Vormonate leicht überschritten. Seit Januar kamen 3679 dieser regulären Offerten herein. Das ist ein Plus von 795 gegenüber dem gleichen Zeitraum 2009.

Diese Entwicklung kam Arbeitslosen mit Anspruch auf Arbeitslosengeld I (Alg I) stärker zugute als Beziehern von Arbeitslosengeld II (Alg II). Beim Gesamtrückgang der Arbeitslosenzahlen um 319 Personen im vergangenen Monat hatte die erste Gruppe einen Anteil von 186, die zweite von 133. Im Vergleich mit Juni 2009 fällt der Unterschied weit drastischer aus: Hier splittet sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit um insgesamt 1322 Personen in 1020 Alg-I-Bezieher und 302 Alg-II-Bezieher auf.



Dennoch sei die Integration von Alg-II-Empfängern ins Erwerbsleben gerade im vergangenen Monat in überdurchschnittlichem Maß gelungen, meint Agenturchefin Strack und wertet dies nicht zuletzt als Erfolg des übergreifenden Arbeitgeber-Service der Agentur, der in engem Kontakt mit den Unternehmen stehe und ihnen Arbeitslose bzw. Arbeitsuchende aus beiden Gruppen vermittele.

Eine Erfahrung bestätige sich jedoch immer wieder: „Besonders in der jetzigen wirtschaftlichen Erholung zeigt sich, dass diejenigen die besten Karten haben, die qualifiziert und noch nicht lange aus dem Erwerbsleben heraus sind. Viele, die ihren Job wegen Auftragsmangels verloren haben, können jetzt wieder einsteigen.“

Die Agenturleiterin geht davon aus, dass der Fachkräftebedarf weiter zunehmen und vor allem wegen der rückläufigen Bevölkerung nur schwer zu sättigen sein wird. „Was ein großes Problem für die Wirtschaft ist, kann zur Chance für manchen Langzeitarbeitslosen und Menschen mit Handicaps werden“, sagt Heike Strack. „Das ist eine Herausforderung, die es durch maßgeschneiderte Förderung zu begleiten gilt.“

In den Sommermonaten gilt das Augenmerk einer weiteren Gruppe: Bedingt durch Ausbildungs- und Schuljahresende melden sich überdurchschnittlich viele junge Menschen arbeitslos. Von Mai auf Juni war laut Arbeitsagentur bereits ein Anstieg um 80 auf 148 zu beobachten. Die Spitze wird im Juli erwartet. Heike Strack rät allen jungen Leuten, die nach Schule oder Lehre eine neue Perspektive suchen, sich rechtzeitig bei der Arbeitsagentur zu melden. Die Agentur geht davon aus, dass dieser „statistische Knick“ im Frühherbst wieder verschwunden sein dürfte.

Die 15- bis 25-Jährigen ziehen den größten Gewinn aus der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung. Bei ihnen ging die Erwerbslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 22,8 Prozent zurück; über alle Personengruppen gerechnet waren es 14,3 Prozent.


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