Werbung

Nachricht vom 17.03.2020    

Im Westerwaldkreis nun 53 Coronavirus-Infizierte

Die Zahl der Coronavirus-Infizierten im Westerwaldkreis steigt weiter an. Aktuell sind im Kreisgebiet 53 Personen positiv getestet worden. Wie das Gesundheitsamt vermeldet, verliefen die Infektionen aber bisher glücklicherweise bei allen Betroffenen mild. Mit steigenden Zahlen wird gerechnet.

Ausbreitung verhindern
Montabaur. „Das oberste Ziel aller Behörden ist, die Zahl der Infektionen einzubremsen und so die Infektionskurve möglichst flach zu halten“, so Landrat Achim Schwickert. Das Westerwälder Gesundheitsamt arbeitet dazu auf Hochtouren. Der Landrat und die Leiterin des Gesundheitsamtes Sarah Omar rufen nochmals alle Westerwälder/innen auf, die aus Risikogebieten nach dem Robert-Koch-Institut (RKI) in den Westerwald zurückkehren, sich mit dem Info-Telefon des Gesundheitsamtes in Verbindung zu setzen. Auch stehen die Mitarbeiter für alle medizinischen Fragen rund um das Coronavirus besorgten Bürgern zu Verfügung.

Das Infotelefon des Kreisgesundheitsamtes ist unter der Telefonnummer 02602 124-567, werktags von 8 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 16 Uhr erreichbar. Aktuelle Informationen zur Lage im Westerwaldkreis gibt es immer tagesaktuell unter www.westerwaldkreis.de

Telefone stehen nicht still
Um die Corona-Situation im Westerwaldkreis bewältigen zu können hat der Landrat das 36-köpfige Team des Gesundheitsamtes in einem ersten Schritt um 25 Mitarbeiter der Kreisverwaltung aufgestockt. „Die Mannschaft arbeitet am Anschlag, ist dabei aber strukturiert und zielorientiert. Ich bin froh auf solch motivierte Kolleginnen und Kollegen zurückgreifen zu können, für die Arbeitszeiten und Wochenende in der aktuellen Situation keine Rolle mehr spielen.“ Der Landrat wirbt auch um Verständnis, dass nicht alle Anrufer direkt bedient werden können. „Die Telefone klingeln ohne Unterbrechung. Wenn 60 Telefonleitungen belegt sind, gerät unsere Technik an die Grenzen. Bitte etwas Geduld haben und zu einem späteren Zeitpunkt nochmals anrufen.“

Die Info-Hotline des Westerwaldkreises dient primär für medizinische Fragen. So kommt es auch häufig zu nicht-medizinischen Fragen, die nicht beantwortet werden können. „Größtenteils haben die Anrufer hierfür Verständnis, aber in einigen Fällen müssen meine Kolleginnen und Kollegen sprichwörtlich ein dickes Fell haben“, so die Leiterin des Gesundheitsamtes.

Abstriche auf Termin statt Fieberambulanzen – Was passiert im Gesundheitsamt?

Im Gesundheitsamt laufen alle Fäden der Corona-Bekämpfung im Westerwaldkreis zusammen. Alle Maßnahmen des Gesundheitsamtes orientieren sich eng an den Vorgaben des RKI. Dazu werden die Anrufer in der Hotline strukturiert befragt. Kommen diese aus einen Risikogebiet, wird zunächst eine vierzehntägige häusliche Isolation empfohlen. Sofern Symptome für eine Corona-Erkrankung vorliegen, wird ein Termin für einen Abstrich vereinbart. Diese führt das Kreisgesundheitsamt in Eigenregie durch.



Eine generell geöffnete Fieberambulanz gibt es im Westerwaldkreis nicht, die vorhandenen Ressourcen sollen strukturiert und koordiniert nach den Vorgaben des RKI eingesetzt werden. In einer Woche werden aktuell rund 300 Personen im Westerwaldkreis getestet. „Wir bitten alle aus dem Westerwaldkreis sich bei Bedarf an unser Info-Telefon für eine weitere Beratung zu wenden und nicht die Fieberambulanzen in den Nachbarkreisen aufzusuchen“, rufen Schwickert und Omar zur Besonnenheit auf. Beschränkend für die Anzahl der Abstriche sind knappe Laborkapazitäten.

Materialien für die notwendigen Tests sind knapp. Dazu werden zu viele Menschen getestet, bei denen kein begründeter Verdacht nach RKI-Richtlinien vorliegt. So stehen nicht genügend Möglichkeiten für wirklich erkrankte Bürger zu Verfügung. „Es sollten nur diejenigen Menschen einen Test erhalten die einen wirklichen Grund haben. Einfach ‚zur Sicherheit‘ sollte sich niemand abstreichen lassen. Bitte lassen Sie den wirklich schwer erkrankten Mitbürgern den Vortritt“, so Omar.

Sofern im Gesundheitsamt dann positive Fälle bekannt werden, wird für diese und die zu ermittelnden Kontaktpersonen eine Quarantäne amtlich angeordnet und mit den Kontaktpersonen ebenfalls ein Termin für einen Abstrich vereinbart, wenn sie Symptome haben.

„Die Maßnahmen erfordern detektivische Arbeit und sind mit einem Schneeballsystem zu vergleichen. Ziel ist es, die Infektionskette so schnell wie möglich zu unterbrechen“, erläutert Omar die Maßnahmen. Dazu werden durch das Gesundheitsamt mögliche Kontaktpersonen umgehend informiert, sobald sie dem Amt bekannt sind. Omar weiter: „So kann es passieren, dass abends um 21 Uhr das Gesundheitsamt anruft, eine Quarantäne anordnet und den dazugehörigen Bescheid unmittelbar per E-Mail hinterherschickt.“ (PM)



Bisherige Artikel zu dem Thema
Westerwaldkreis will Corona-Kranke schnell testen lassen
Kreishaus und Westerwaldkreis-WAB am Montag geschlossen
Corona: 21 bestätigte Fälle im Westerwaldkreis
Zweiter Coronafall im Westerwaldkreis
Westerwaldkreis sagt kommunale Veranstaltungen wegen Coronavirus ab
Update Infotelefon: Kreisgesundheitsamt informiert


Mehr dazu:   Coronavirus  
Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Betrugsfall in Hachenburg: Seniorin übergibt hohen Geldbetrag an falschen Polizeibeamten

Hachenburg. Laut einer Pressemitteilung der Polizeidirektion Montabaur ereignete sich der Vorfall am Freitagnachmittag (22. ...

Backhaus Hehl wird zum fünften Mal mit dem Landesehrenpreis für Genusshandwerk ausgezeichnet

Müschenbach. Das Backhaus Hehl, das in dritter Generation geführt wird, erhielt die Auszeichnung für seine außergewöhnliche ...

Einbruch in Einfamilienhaus in Willmenrod - Polizei sucht Zeugen

Willmenrod. Zwischen 12.50 Uhr und 14.30 Uhr nutzten unbekannte Täter heute Mittag (22. November) die Abwesenheit der Bewohner ...

Weihnachtsvorfreude: Knuspermarkt Neuwied öffnet seine Türen mit buntem Programm

Neuwied. Oberbürgermeister Jan Einig begrüßte die Gäste im Namen seiner Kollegen Jung und Seemann und freute sich, den Knuspermarkt ...

Besonders schwerer Diebstahl: Bronze-Ehrentafel vom Friedhof Großseifen entwendet

Großseifen. Zwischen dem 20. und 22. November wurde die Friedhofskapelle in Großseifen Schauplatz eines besonderen Diebstahls. ...

Gefährliche Sabotage in Emmerichenhain: Radschrauben an Pkw gelöst

Rennerod-Emmerichenhain. Zwischen Donnerstag (21. November), 19.15 Uhr, und Freitag (22. November), 5 Uhr haben Unbekannte ...

Weitere Artikel


Hans-Hinrich Schriever zum Geschäftsführer der EAM bestellt

Wissen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Kommunikation mit den Anteilseignern der EAM. „Hans-Hinrich Schriever ...

„Fairpachten-Veranstaltung“ des NABU Hundsangen stieß auf großes Interesse

Hundsangen. „Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer können sich bei uns individuell informieren, wie sie in Absprache mit ...

Blitzumfrage bei Unternehmen zu den Corona-Auswirkungen

Koblenz. Es wurden IHK-Betriebe befragt, welche Auswirkungen sie in ihren Branchen mit dem Coronavirus in Verbindung bringen. ...

IHK und HwK bieten umfangreiche Informationen für Unternehmen

Koblenz Die Wirtschaftskammern von Industrie und Handel sowie Handwerk gehen in einer gemeinsamen Pressemitteilung darauf ...

Wichtige Geschäfte können sonntags öffnen

Region. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) teilt in einer Presseerklärung mit, dass Läden und Verkaufsstellen, ...

Westerwaldkreis-Abfallwirtschaftsbetrieb informiert: Änderung der Müllabfuhr

Moschheim. Die Änderungen sind folgende:
• Für die Zeit bis Ostermontag (13. April) entfallen die Entleerung der grünen ...

Werbung