Mähnenwölfe: Bellende Hunde im Zoo Neuwied
Laut schallt ein dumpfes Bellen durch den in diesen Tagen besucherleeren Zoo Neuwied. Wer kann das denn sein? Durch das Gehege streift ein Tier mit langen Beinen, großen Ohren, rotbraunem, langem Fell und mit langem, schwarzem Haar am Kopf – ein Mähnenwolf.
Neuwied. Auch wenn der Name es vermuten lässt, ist dieser Wildhund nur entfernt mit dem Wolf verwandt und in die Familie der Hunde einzuordnen. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet in Südamerika wurde durch Bejagung und Zerstörung des Lebensraumes stark dezimiert. Heute ist er nur noch in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay und Peru anzutreffen. Auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) wird er daher auch als „potenziell gefährdet“ eingestuft.
Anders als die übrigen großen Hundearten lebt der Mähnenwolf paarweise und nicht im großen Rudel - so auch im größten Zoo von Rheinland-Pfalz. „Rufeo“, das elfjährige Männchen, teilt sich das Gehege mit Weibchen „Taleia“, die 2016 in einem ungarischen Zoo geboren wurde. Trotz seiner Größe ist der Mähnenwolf auf kleine Beutetiere wie Kaninchen, Nagetiere oder Vögel spezialisiert und auch pflanzliche Nahrung spielt für ihn eine wichtige Rolle. Er ist sogar derjenige Hundeverwandte, bei dem pflanzliche Kost einen Großteil der Ernährung ausmacht. Gejagt wird aber nicht gemeinsam, sondern Männchen und Weibchen jagen getrennt.
Der typische Laut eines Mähnenwolfs ist ein Bellen, dass man zu jeder Tages- und Jahreszeit vernehmen kann, auch wenn es häufiger in der Dämmerung ertönt, wenn die Tiere aktiv sind. Das gemeinsame Bellen dient der Paarbindung und der Reviermarkierung gleichermaßen. Es schallt sogar über mehrere hundert Meter, sodass die Neuwieder Mähnenwölfe auch außerhalb des Zoos zu hören sind. So wissen die Freunde des Zoo Neuwied, die den Zoo derzeit nicht besuchen dürfen, dass es zumindest für die Tiere so normal wie möglich weitergeht. (PM)
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