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Nachricht vom 26.03.2020    

Diakonie ist gerade jetzt für Hilfesuchende da

Auch wenn das Coronavirus das öffentliche Leben zurzeit im Griff hat: Die Diakonie steht den Menschen auch (und gerade) in diesen Zeiten mit Rat und Tat zur Seite. „Zwar können viele Angebote nicht mehr von Angesicht zu Angesicht stattfinden“, sagt Wilfried Kehr, Leiter des Diakonischen Werks Westerwald. „Aber wir sind im Rahmen unserer Möglichkeiten da und lassen niemanden im Regen stehen“

Leiter Wilfried Kehr und dessen Stellvertreterin Petra Strunk vom Diakonischen Werk Westerwald. Foto: Peter Bongard

Westerburg. Seit dem Beginn der Krise arbeitet das Team des Diakonischen Werks Westerwald mit Hochdruck daran, die Hilfsangebote auch weiterhin zu ermöglichen. „Die Bereiche, in denen es zu häufigen Kontakten kommt, mussten wir völlig umgestalten – oder ruhen lassen, wo es gar nicht mehr ging“, sagt die Stellvertretende Leiterin, Petra Strunk, und nennt als Beispiele den Kleiderladen, das Café Marktplatz 8 und die Tafel: Derzeit sind alle acht Westerwälder Tafel-Ausgabestellen geschlossen. „Das oberste Gebot der Stunde ist: Es dürfen nicht mehr als zwei Leute beisammen sein. Unter diesen Umständen ist die Essensausgabe der Tafel natürlich nicht machbar. Alle Tafelkunden haben Telefonnummern des Diakonischen Werks erhalten, bei denen sie sich bei gravierenden Notlagen melden können. Wir werden je nach Einzelfall Lösungen finden.“ Über die vielen Hilfsangebote, die bei der Tafel eingegangen sind, hat sich Petra Strunk sehr gefreut. Trotzdem hält sie die meisten für nicht umsetzbar: „Es ist schön, dass Menschen sich mit Tafelkunden solidarisch zeigen. Aber das Wichtigste ist derzeit, direkte Begegnungen zu vermeiden – so schwer uns das auch fällt. Helfer müssten in die komplexe Arbeit der Tafeln eingeführt werden. Und das ist ohne direkte Kontakte leider nicht machbar.“

Stattdessen ermutigt Petra Strunk, den eigenen Ort und die Nachbarschaft im Blick zu haben: „Die meisten von uns wissen, wo Alleinerziehende mit ihren Kindern oder Menschen leben, die mit Hartz IV auskommen müssen. Eine schöne Art zu helfen ist es, dort einfach mal eine Tasche Lebensmittel vor die Tür zu stellen.“

Auch für die anderen diakonischen Angebote gibt es kreative Ideen und Lösungen: „Ob Familien, Alleinerziehende und Alleinstehende: Die Coronakrise ist für alle eine außergewöhnlich belastende Zeit“, weiß Wilfried Kehr. „Probleme wie familiäre Konflikte, Sucht oder Schulden verschärfen sich. Deshalb ist es gut, dass besonders unsere Erziehungs-, Familien-, Paar-, Sucht-, Schuldner-, Sozial-, und Lebensberatung telefonisch und online ansprechbar sind.“ Trotz geschlossener Schulen ist auch die Schulsozialarbeit erreichbar, wenn es Probleme gibt - sowohl für Schüler als auch für Eltern. „Das Gleiche gilt auch für die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung sowie für die Hilfe für psychisch Kranke“, ergänzt Petra Strunk.



Auch die psychisch kranken Besucherinnen und Besucher der Westerburger Tagesstätte erfahren weiterhin fachliche Unterstützung. Zwar ist die Einrichtung derzeit geschlossen. Deren Team kümmert sich aber täglich telefonisch um die Klienten. Dasselbe gilt für die etwa 50 Klienten des Betreuten Wohnens. Wichtige Anlaufstellen für Menschen in seelischen Krisen und deren Angehörige sind und bleiben die Info- und Kontaktstellen für psychisch kranke Menschen. Auch Menschen mit Behinderung und deren Angehörige behalten ihre Ansprechpartner. Sei es durch die Inklusionsberatung, den Berufsbegleitenden Dienst, die Unterstützte Beschäftigung, den Übergang-Schule-Beruf oder die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung.

Abschließend ermutigt Wilfried Kehr auch die Kirchengemeinden und Kooperationspartner, sich bei Fragen an die Diakonie zu wenden. „Die Gemeinden können Hilfesuchende an uns verweisen. Und manchmal ist auch der umgekehrte Weg der richtige: Dann verweisen wir Menschen, die zu uns kommen, auf die Kirchengemeinden vor Ort. Deshalb ist gerade in dieser Zeit der enge Austausch untereinander wichtig.“ (bon)

Das Diakonische Werk Westerwald ist unter der Telefonnummer 02663/9430-0 oder per E-Mail unter info@diakonie-westerwald.de erreichbar. Eine Übersicht über alle Hilfsangebote und Ansprechpartner gibt es auf der Homepage www.diakonie-westerwald.de.


Mehr dazu:   Coronavirus  
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