Stille Kunstauktionen während Corona-Pandemie
Aufgrund der besonderen Lage in Deutschland und der Schließung aller Ausstellungen startet die Emmanuel Walderdorff Galerie eine neugeborene Aktion. Jeden Mittwoch wird über E-Mail, Facebook und Instagram ein Kunstwerk in einer stillen Auktion versteigert. Bieter haben 48 Stunden Zeit ein Angebot zu diesem Kunstwerk abzugeben. Das höchst bietende Angebot erhält den Zuschlag.
Molsberg. Den Erlös für das erste Kunstwerk spendet die Galerie einmalig an die Corona-Hilfe der Caritas.
Corona, das ist die Krone. Matthias Beckmann zeichnet die Krönung Mariens. Alles ist vorbereitet. Die Engel sind da, die Wolken und die Krone. Nur Maria fehlt noch. Maria wird in den Himmel aufgenommen. Sie ist die Himmelskönigin. In der Not beten wir zu Maria.
Das Bild „Krönung Mariens“, wurde 2020 von Matthias Beckmann gestaltet. Bleistift auf Papier, 27,6 x 19 cm. Erstgebot 100 Euro (Schätzpreis 650 Euro).
Das Blatt erzielte einen Erlös von 800 Euro und ist damit über dem Schätzpreis ersteigert worden, was den Galeristen für die Corona-Hilfe der Caritas freut. Er bedankt sich bei allen Mitbietenden für ihre Gebote und ganz besonders bei Matthias Beckmann.
Die 2. Stille Kunstauktion hat ein besonderes Objekt im Angebot. Diese nachhaltige Klopapierrolle von Frank Herzog, die seit 1997 kein Blatt verloren hat und nie aufgebraucht werden kann, erfährt durch die unfassbaren Hamsterkäufe nach Klopapier aktuelle Brisanz und setzt den vielen Witzen eine künstlerische Krone auf.
Frank Herzog: „Klopapierrolle", 1997. Holz, Ölfarbe, 26 x 15 x 15 cm. Anfangsgebot 800 Euro, (Schätzpreis 2.500 Euro)
Frank Herzog widmet sich den kleinen Dingen, die uns täglich umgeben und die in ihrer selbstverständlichen Existenz oft nicht mehr wahrgenommen werden. Durch die Umsetzung in Skulpturen erfahren diese Motive eine neue Wahrhaftigkeit. Es sind die Dinge des Alltags oder auch Tiere, die aus ihrer Existenz am Rand der Wahrnehmung durch die Bearbeitung in Holzskulptur mit Malerei zu kunstwürdigen Motiven verwandelt werden. In seinem unverkennbaren, gleichermaßen groben wie detailverliebten Stil gibt er dabei eine ganz eigene Interpretation von Trompe-l’œil. Einzig: Da wo sich die altehrwürdigen Vorbilder der rätselhaften Schönheit der Wirklichkeit mit illusionistischen Tricks zu nähern sehnten, ist es bei Herzog beispielsweise die fragwürdige Schönheit einer Klopapierrolle. Seine Skulpturen in Holz spielen mit ihrer naturalistische Anmutung, doch auf den zweiten Blick suchen sie die Irritation – dann scheint es als sei ein Teil der Wirklichkeit verloren gegangen und ein spitzfindiger Künstler habe versucht die Lücken unbemerkt auszumalen.
Man darf gespannt sein auf das Kunstwerk, das am kommenden Mittwoch, 8. April zur Versteigerung gelangen wird. Weitere Informationen unter www.walderdorff.net.
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