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Nachricht vom 27.04.2020    

Italienische Covid-19-Patientinnen im DRK Krankenhaus Hachenburg genesen

Zeit und Personal: Davon konnten die zwei an Covid-19 erkrankten Patientinnen aus Bergamo/Italien, einem Hotspot der Coronapandemie, in ihrer Heimat nicht mehr profitieren. So organisierte das Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft in Rom und der Luftwaffe der Bundeswehr den Transport von insgesamt sechs beatmeten, an Covid-19 erkrankten Patienten in die umliegenden DRK-Krankenhäuser.

Medizinisches Personal und Bürgermeister Klöckner mit den beiden an Covid-19 erkrankten Patientinnen. Foto: privat

Hachenburg. Der Gesundheitszustand der im DRK Krankenhaus in Hachenburg aufgenommenen Italienerinnen, 59 und 65 Jahre alt, die in Italien bereits über eine Woche beatmet wurden, war kritisch.

Zunächst wurden die in Italien begonnenen Therapien fortgeführt. Dazu kam eine beatmungs-optimierte Behandlung. Eine Patientin konnte so bereits nach wenigen Tagen vom Beatmungsschlauch befreit und das Beatmungsgerät entfernt werden. Bei der anderen Patientin war dies aufgrund von schwerwiegenden Vorerkrankungen erst nach ein paar weiteren Tagen möglich.

Ein Behandlungsteam unter der Leitung des Leitenden Oberarztes der Kardiologischen Abteilung, Dr. Hazem Zakri sowie Oberarzt Dr. Levente Pisztrai wurde zusammengestellt. Gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Anästhesie/Intensivmedizin Dr. Karl-Wilhelm Christian und dem Leitenden Arzt der Kardiologie, Dr. Steffen Bender, waren sie froh, dass ihnen ein erfahrenes Team an Intensivpflegekräften unter der Leitung von Dirk Lang zur Verfügung stand. Denn eine Betreuung und Behandlung in voller Schutzausrüstung ist sehr belastend und kräftezehrend. Dies wurde aber vom gesamten Team hervorragend gemeistert.

Natürlich dachte man auch daran, wie man mit den Patientinnen kommuniziert, wenn diese in einem fremden Land, in einer fremden Gegend und bei einer fremden Sprache auf-wachen. So wurde sichergestellt, dass zu jeder Zeit ein italienisch sprechendender Mitarbeiter zur Verfügung stand.

Die rechtzeitige Reaktion des Direktoriums auf die Pandemie und die präzisen Vorbereitungen des Hygiene-Teams unter Leitung von Hygieneärztin Jennifer Boor in den letzten Wochen innerhalb des Krankenhauses zahlten sich aus. Schutzkleidung war vorhanden, Mitarbeiter wurden zuvor engmaschig geschult, Notfalldienstpläne wurden erstellt und das Equipment für insgesamt fünf Beatmungsplätze konnten kurzfristig bereitgestellt werden.

Um das höchst mögliche Potential an Sicherheit für alle Patienten und Mitarbeiter zu gewährleisten, entschied sich die Krankenhausleitung schon zu Beginn der Pandemie dazu, die Intensivstation räumlich zu teilen und einen separaten Zugang zur Intensivstation von außen für Covid-19-Fälle anzulegen. Diese Baumaßnahme wurde mithilfe einer ortsansässigen Baufirma innerhalb eines Tages umgesetzt. Zusätzlich wurde schon zu Beginn der Pandemie eine eigene Station für Covid-19 Patienten hergerichtet. Notfallpatienten (zum Beispiel Patienten mit Herzinfarkten oder Knochenbrüchen) kommen so mit Coronapatienten nicht in Berührung.



Die Leitenden Ärzte loben nochmal das hohe Engagement und den Kenntnisstand der Pflegenden, denn erfahrenes Personal ist überaus wichtig für eine erfolgreiche Behandlung - gerade bei beatmeten Patienten. Aber auch die Nachbetreuung und Pflege auf der Normalstation, unterstützt durch die Physiotherapie, ist ein wichtiger Baustein in der weiteren Genesung.

„Ein kleines Krankenhaus der Grundversorgung hat funktioniert!“, so der Ärztliche Direktor Dr. Christian. „Die Umorganisation war erfolgreich und die Solidarität untereinander ist gewachsen.“

Jürgen Ecker freut sich, dass kein einziger Mitarbeiter bislang positiv auf Covid -19 getestet ist – sicherlich auch ein Verdienst der befolgten Hygienemaßnahmen.

Alle appellieren an die Bürger, weiter vorsichtig zu sein und die Hygienevorgaben auch im öffentlichen Leben einzuhalten. Steigen die Infektionen wieder an, gehen die Indikatoren Zeit, Platz und Personal verloren, denn ein Coronapatient wird durchschnittlich 15 Tage beatmet.

„Die Genesung der beiden Italienerinnen durch die professionelle Hilfe im Hachenburger Krankenhaus ist einerseits eine tolle Leistung des gesamten Krankenhausteams, andererseits ist die länderübergreifende Hilfe durch das Hachenburger Krankenhaus auch ein gutes Zeichen für ein gemeinsames Europa in einer schwierigen Zeit“, so Bürgermeister Peter Klöckner. (PM)


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