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Altöl-Dusche ging auf Müllwerker nieder
Eine unangenehme Überraschung erlebten Mitarbeiter des Westerwaldkreis-Abfallwirtschaftsbetriebes (WAB), als sie jüngst in Deesen sowie in Willmenroth Restmülltonnen leerten. Dort hatten Hausbesitzer Kanister mit Altöl sowie mit Benzin in ihrer Tonne "versenkt" - mit erheblichen Auswirkungen auf den Entleerungsbetrieb.
Westerwaldkreis. Die Müllwerker (WAB) sind in der Regel nicht zart besaitet, und so schnell kann die „Männer in Orange“ nichts mehr überraschen. Vor allem, was die Leute so alles in der Mülltonne entsorgen: Ob tote Python, Katze oder Hund – alles schon mal da gewesen. Jetzt allerdings erlebten sie nach Angabe der Kreisverwaltung in Deesen eine böse Überraschung, als ein wenig schlauer Zeitgenosse versuchte, einen Kanister Altöl über die Restmülltonne zu entsorgen.
Gleich im Einfüllbehälter des Müllfahrzeugs platzte der Kanister auf, und eine Altöl-Dusche ging auf die WAB-Männer, Pflaster und Fahrzeug nieder. Fast zur gleichen Zeit platzte beim Entleeren des Müllgefäßes in Willmenroth ein 5-Liter-Kanister mit Benzin auf und ergoss sich in den restlichen Hausmüll. Fazit in beiden Fällen: Die Polizei wurde eingeschaltet, weil es sich um den Straftatbestand der Umweltgefährdung handelt, die Entleerungstour wurde abgebrochen, der nicht kontaminierte Müll musste auf der Deponie vom verseuchten Teil getrennt werden und die Feuerwehr hatte das Pflaster mit Bindemittel abzustreuen.
Die Verursacher waren schnell ermittelt. Auf sie kommen eine Strafanzeige und eine dicke Rechnung des WAB für die Fahrzeugreinigung, Müllsortierung und Überstunden zu. „Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sich Öl und Benzin bei diesen Temperaturen im Fahrzeug oder in der Umladestation selbst entzündet hätten“, wundert sich WAB-Werkleiter Volker Best über so viel Gedankenlosigkeit. Dabei bezahlt man, so Best, bereits beim Ölkauf die spätere Entsorgung gleich mit.
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