Die Gesichter hinter der Maske: Amjad Ramadan
Ob privat oder im beruflichen Umfeld, aktuell sind die Mitarbeiter/innen der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH in der Regel nur noch mit Maske anzutreffen. In der Serie „Die Gesichter hinter der Maske“ sollen in loser Reihenfolge die Menschen aus den St. Vincenz-Einrichtungen vorgestellt werden, die im Hintergrund derzeit alles dafür geben, dass die Patient/innen auch in diesen Zeiten bestmöglich versorgt werden können. Zum Beispiel…
Limburg. Amjad Ramadan: Er arbeitet seit vier Monaten als Reinigungskraft im St. Vincenz-Krankenhaus Limburg. Auf der Internistischen Intensivstation und der Isolierstation für Covid-Patient/innen und -Verdachtsfälle sorgt Ramadan dafür, dass alles gründlich gereinigt wird. Denn: saubere Zimmer sind eine Voraussetzung dafür, dass sich das Virus und andere Keime nicht weiter verbreiten können. Im Interview erzählt der gebürtige Syrer, wie sich seine Arbeit in Zeiten von Corona verändert hat, was er an seinem „alten“ Leben am meisten vermisst und was er als Erstes machen wird, sobald Abstandsregeln passé sind.
Herr Ramadan, was fällt Ihnen spontan zum Begriff „Corona“ ein?
Ramadan: Corona hat die ganze Welt fest im Griff, auch Deutschland. Viele Menschen haben beispielsweise Angst einkaufen zu gehen. Ich hoffe, dass Corona bald wieder verschwindet und alle Patient*innen schnell gesund werden. Bis es soweit ist, wünsche ich mir, dass alle Menschen sich an die Vorgaben der Regierung halten und beispielsweise beim Einkaufen immer einen Mundschutz tragen und auf den Sicherheitsabstand achten.
Wie hat sich ihr Arbeitsalltag durch Corona verändert?
Ramadan: Corona hat dazu geführt, dass alles ein wenig länger dauert. Bevor wir die Patientenzimmer betreten, müssen wir Schutzausrüstung anlegen, um uns nicht mit dem Coronavirus zu infizieren – dazu gehören zum Beispiel Handschuhe, Schutzkittel und Schutzmasken. Sobald wir mit der Reinigung eines Zimmers fertig sind, legen wir die Schutzkleidung ab und entsorgen diese. Bevor wir ein neues Patientenzimmer betreten, legen wir dann wieder neue Schutzausrüstung an und desinfizieren beispielsweise auch die Besenstiele – das alles dauert seine Zeit.
Haben Sie Angst, sich während der Arbeit mit dem Virus anzustecken?
Ramadan: Nein, ich habe keine Angst, mich im Krankenhaus mit dem Coronavirus anzustecken. Meine Kolleg/innen und ich geben bei der Arbeit alles, damit sich das Virus hier im Krankenhaus nicht ausbreiten kann.
Was vermissen Sie an Ihrem „alten“ Leben, bevor das Coronavirus in Deutschland ein Thema wurde, am meisten?
Ramadan: Ich bin in meiner Freizeit immer gerne spazieren gegangen. Das kann ich zwar immer noch machen, aber es ist doch ein ganz anderes Gefühl als früher; allein schon, weil man immer auf den Sicherheitsabstand achten muss. Auch das Einkaufen mit Mundschutz ist ziemlich ungewohnt und durch den 1,5 Meter-Abstand, den man überall einhalten muss, kommt es häufig zum Stau in und vor den Läden, wodurch das Einkaufen dann viel mehr Zeit in Anspruch nimmt als sonst. Auch beim Onlineshoppen merkt man, dass alles viel länger dauert als gewohnt.
Haben Sie sich etwas vorgenommen für den ersten Tag, an dem das Leben wieder „normal“ ist?
Ramadan: Alle umarmen! (Frederike Hackenbroch)
Mehr dazu:
Coronavirus