Kurzarbeit hilft und Beschäftigung weiter sichern
Die neuen Arbeitsmarktzahlen im Bereich der Arbeitsagentur Montabaur zeigen empfindliche Folgen der aktuellen Einschränkungen. Nie zuvor gab es so viel Kurzarbeit in der Arbeitsmarktgeschichte der Bundesrepublik. Darin wird sichtbar, dass Beschäftigung gehalten werden soll. Noch verhindert das bewährte Instrument der Kurzarbeit, dass die Arbeitslosenzahlen aktuell in die Höhe schnellen.
Koblenz/Montabaur. Darauf weist Sebastian Hebeisen, DGB Regionsgeschäftsführer in Koblenz, ausdrücklich hin und erinnert daran, dass der Schutz durch Kurzarbeiter-Regelungen kein Selbstläufer ist, sondern erkämpft wurde.
In den letzten Wochen habe sich der DGB bei der Bundesregierung massiv dafür eingesetzt, die soziale Folgen der Corona-Krise besser sozial abzusichern: Dazu zählen zum Beispiel der grundsätzlich verbesserte Zugang zu Kurzarbeit, die neuen Hinzuverdienstmöglichkeiten, der jüngst erzielte Kompromiss zur Aufstockung des Kurzarbeitergeldes, aber auch ein verlängerter krisenbedingter Arbeitslosengeldanspruch, Verbesserungen beim Kinderzuschlag oder die fairere Behandlung in der Grundsicherung durch die Aussetzung der Vermögensanrechnung und Prüfung der Angemessenheit der Wohnung.
Für Hebeisen war es dringend nötig, dieses Netz der Sicherung zu spannen, wenngleich die Gewerkschafter bei der Aufstockung des Kurzarbeitergeldes und der Absicherung von Eltern deutlich mehr Unterstützung erwartet hätten. Viele Arbeitnehmer machten sich zunehmend existenzielle Sorgen.
Neben dem enormen Anstieg der Kurzarbeit, für die die Agentur Montabaur im Moment noch keine aktuellen regionalen Zahlen vorliegen hat, ist auch die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Montabaur um mehr als ein Drittel, um plus 36,9 Prozent im Vorjahresmonatsvergleich und damit auf 6.791 Personen gestiegen. Zudem ist die Zahl der von Hartz IV betroffenen Menschen von 12.324 Personen im März auf 12.780 Personen in Bedarfsgemeinschaften (einschließlich Kinder) im April gestiegen. Zur Arbeitsagentur Montabaur gehören die Landkreise Westerwald und Rhein-Lahn.
„Jetzt muss alles dafür getan werden, dass sich die steigende Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit auch in dieser Region nicht verfestigen. Maßnahmen dazu sind zum Beispiel die Vorbereitung einer Weiterbildungsoffensive oder auch die Investition in neue Ausbildungsplätze sowie der Erhalt bestehender Ausbildungsplätze. Denn jeder und jede braucht die Chance, auch nach der Krise am Arbeitsmarkt wieder Fuß in guter Arbeit zu fassen.
Aus meiner Sicht muss das in der letzten Woche vom Bundestag beschlossene ‚Arbeit-von-morgen-Gesetz‘ hierzu seinen Beitrag leisten“, betont Hebeisen abschließend.
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