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Nachricht vom 22.05.2020    

Heute ist „Tag der biologischen Vielfalt“

Die Entwicklung menschlicher Gesellschaften geht mit der Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen einher, mit Verschmutzung, Übernutzung, Verbreitung von invasiven Arten und raschen Klimaveränderungen. Dabei ist nicht nur die Artenvielfalt gefährdet, sondern die Biodiversität oder biologische Vielfalt. Die Natur hat sich über Jahrmillionen, über Wechselwirkungen zwischen den Organismen und ihrer natürlichen Umwelt zu dem entwickelt, was sie heute ist.

Braunkehlchen und andere Wiesenbrüter befinden sich in Deutschland auf dem Sinkflug. Ihr Bestand ist um bis zu 85 Prozent eingebrochen. Hauptursachen sind zu frühe Mahd, industrielle Landwirtschaft, Verlust an Lebensräumen und Pestizideinsatz. Foto: NI

Quirnbach. Greenpeace stellt fest: „Forscher vergleichen das Artensterben unserer Zeit mit den fünf großen Massensterben der vergangenen 500 Millionen Jahre, nur sind heute keine Meteoriten oder gigantischen Vulkanausbrüche verantwortlich. Und das Sterben vollzieht sich nicht in Jahrmillionen, sondern innerhalb von Jahrzehnten.
Es gibt zahlreiche Gründe, Biodiversität zu erhalten und zu bewahren - ökologische, ökonomische, soziale und auch ethische. Der offensichtlichste ist, dass die biologische Vielfalt die Grundlage für das Leben auf der Erde und für die sogenannten "Dienstleistungen der Ökosysteme" ist. Das heißt, zerstören wir sie, dann sägen wir den Ast ab, auf dem wir sitzen.“

Der Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. (NI) fordert daher, das
Artensterben zu stoppen. „Gesellschaft und Politik müssen endlich aufwachen. Umfassender Naturschutz muss wieder oberste Priorität haben, damit die Ökosysteme durch menschliche Eingriffe nicht noch weiter aus dem Gleichgewicht geraten“, erklärte Harry Neumann, Bundes- und Landesvorsitzender des Umweltverbandes Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Der Erhalt der Arten und funktionierender Ökosysteme sind die zentralen Zukunftsthemen. Die einseitige Ausrichtung auf den ebenfalls wichtigen Klimaschutz verdeckt jedoch die biologische Realität des Artensterbens wie zum Beispiel das Vordringen des Menschen in vormals unberührte Natur, die intensive Landnutzung, die Zerstörung der Wälder, die Ausbreitung von Monokulturen und der fortschreitende Lebensraumverlust.

Nach dem aktuellen Bericht des Weltbiodiversitätsrates zum Artensterben befinden sich 60 Prozent der von der EU geschützten Arten in einem schlechten Erhaltungszustand. Die Arten, denen es ohnehin schon schlecht geht, sind weiterhin auf dem Sinkflug: 34 Prozent geht es schlechter und nur 14 Prozent besser. In Deutschland ist jede dritte Tier- und Pflanzenart in ihrem Bestand bedroht, bei den Wirbeltieren sind es sogar zwei Drittel. Der Verlust der Arten geht einher mit dem Verlust an Lebensräumen. So gibt auch der jüngste Nationale Bericht für die FFH-Richtlinie keine Entwarnung: der Erhaltungszustand von 41 Prozent der Lebensraumtypen hat sich in den letzten sechs Jahren verschlechtert, nur bei zehn Prozent ist eine Verbesserung festzustellen.



„Die Weltgemeinschaft sollte nach der Pandemie die Chance ergreifen, eine neue globale Biodiversitätsstrategie mit klaren und verbindlichen Zielen zu beschließen. Wir brauchen umfassende Biodiversitätskonferenzen. Die auf nur ein Thema ausgerichteten Klimakonferenzen, die wesentliche Teile der ökologischen Belastungen unseres Planeten ausblenden, reichen nicht aus. Umfassender Natur- und Artenschutz ist weitaus mehr als nur Klimaschutz“, betonte der Umweltverband.

„Es wird höchste Zeit zu handeln. Die Bundesregierung, die Bundesländer und die europäischen Institutionen müssen ihrer Verantwortung für mehr Artenschutz gerecht werden, um glaubwürdig zu bleiben. Denn der Erhalt und die Förderung der Arten und der Biologischen Vielfalt ist unser aller Lebensversicherung“, betonten Harry Neumann, Vorsitzender und Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der NI.

Weitere Informationen unter www.naturschutz-initiative.de.


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