Klinische Forschung: „Netzwerken“ ist unerlässlich
Moderne klinische Forschung ist nur im Verbund erfolgreich: Daher koordiniert das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) in Berlin bundesweit die verschiedensten wissenschaftlichen Studien – Experten aus ganz Deutschland haben sich hier zusammengeschlossen, um gemeinsam neue Behandlungsstrategien für Herzpatienten zu entwickeln. Auch die Abteilung Kardiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin unter Prof. Dr. Stephan Steiner beteiligt sich daran – jetzt wurde ihr die Auszeichnung als offizieller DZHK-Studienpartner 2020 verliehen.
Limburg. Anlass war die Beteiligung an der sog. TOMAHAWK-Studie, welche für Patienten mit außerklinischen Herzstillstand die optimale Akutbehandlung ermitteln soll - mehr Sicherheit bei der Wahl der Behandlungsoptionen und damit eine Erhöhung der Überlebenschancen für dieses Patientenklientel ist das Ziel der Studie, deren Erkenntnisse die Leitlinien für die ärztliche Behandlung nach Herzstillstand und Herzinfarkt beeinflussen werden.
„Die kardiovaskuläre Forschung braucht immer differenziertere Patientenkollektive, die eine Klinik allein nicht aufbringen kann“, kommentiert die DZHK die Auszeichnung. Im Verbund führe die Einrichtung klinische Studien durch, bei denen die Mitwirkung weiterer deutscher, aber auch europäischer Kliniken unabdingbar sei. Daten und Proben würden standardisiert erhoben und zentral ausgewertet. Dabei werden höchste Ansprüche an Datenqualität, Datenschutz und Sicherheit gestellt. „Indem Sie Patient/innen zu unseren Studien beisteuern, sind Sie Teil eines immer größer werdenden kardiovaskulären Studiennetzwerks. Mit der Auszeichnung möchten wir Ihrem Haus unsere Anerkennung und unseren Dank dafür aussprechen“, so das Forschungsinstitut.
Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung wird vollständig aus öffentlichen Mitteln finanziert. So können industrieunabhängig wichtige Forschungsfragen aus dem Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen angegangen und kontinuierlich bessere Therapien für die Patienten entwickelt werden. Das Studienzentrum am St. Vincenz forscht seit 13 Jahren in den verschiedensten Studien im Bereich der Herz-Kreislauf-Forschung, mittlerweile wurde das Spektrum auch auf die Onkologie ausgeweitet. Auch in Zeiten von Corona bestehen mehrere wissenschaftliche Kooperationen und Schwerpunkte, beispielsweise eine Untersuchung zum klinischen Verlauf älterer intensivpflichtiger Patienten. Eine weitere sogenannte Multi-Center Studie zur Beurteilung der Wertigkeit sogenannter ACE- Hemmer und AT I Blocker (dies sind Blutdruckmedikamente), die möglicherweise den Verlauf der COVID-19 Erkrankung beeinflussen, ist in Planung.
„Wir freuen uns, wenn wir dazu beitragen können, die Behandlung für viele Menschen zu verbessern“, so Prof. Steiner. Dabei kann dies auch für die beteiligten Patienten eine Bereicherung, sogar im doppelten Sinne, darstellen: „Menschlich, weil sie damit anderen Betroffenen helfen können, und medizinisch, weil sie von einer engmaschigeren Betreuung profitieren.“ Darüber hinaus hätten beteiligte Patienten die Chance, Zugang zu neuen Therapien zu erhalten, die sie sonst noch nicht bekommen könnten.
Mehr Informationen unter www.pip.dhkz.de. (PM)
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