Werbung

Region |


Nachricht vom 26.07.2010    

Grundstücksverkauf: OVG stärkt Gemeinden den Rücken

Eine Gemeinde darf an ihren Richtlinien zur Vergabe gemeindeeigener Baugrundstücke auch dann festhalten, wenn aufgrund geringer Nachfrage seit längerem kein Grundstück mehr vergeben wurde. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz in Koblenz.

Rheinland-Pfalz. Im Dezember 1999 beschloss der Rat der beklagten Ortsgemeinde, fünf gemeindeeigene Baugrundstücke an einheimische Familien zu veräußern. Nach den Vergabebedingungen werden die Grundstücke jedoch nicht an solche Familien verkauft, die bereits über ausreichendes Wohneigentum verfügen.

In der Folgezeit verkaufte die Ortsgemeinde drei der fünf Grundstücke. Ein weiterer Interessent ging allerdings leer aus, da die Gemeinde der Auffassung war, dass dieser bereits über ein ausreichend großes Hausgrundstück verfüge. Der betreffende Bürger klagte vor dem Verwaltungsgericht (VG) gegen diese Entscheidung. Das Gericht verpflichtete die Ortsgemeinde daraufhin, über den Kaufantrag erneut zu entscheiden. Dagegen legte die Ortsgemeinde Berufung beim OVG ein. In dem Verfahren wies das OVG die Klage ab.

Die Ortsgemeinde habe den Antrag des Klägers auf Überlassung eines Grundstücks zu Recht abgelehnt. Die von der Ortsgemeinde aufgestellten Vergabebedingungen, so unterstreicht das OVG, schließen Bewerber, die wie der Kläger bereits über ausreichendes Wohneigentum verfügten, vom Erwerb eines Baugrundstücks aus. Hieran dürfe die Ortsgemeinde auch weiterhin festhalten, obwohl sie wegen geringer Nachfrage bislang nur drei der fünf bereitgestellten Grundstücke habe verkaufen können.



Die Ortsgemeinde habe nachvollziehbar dargelegt, dass sie aufgrund rückläufiger Bevölkerungszahlen künftig keine neuen Baugebiete mehr ausweisen und sich daher auch kein neues Bauland zur Wohnbauförderung mehr beschaffen werde, heißt es in der Begründung des OVG weiter. Vor diesem Hintergrund erscheine es sachgerecht, wenn die Gemeinde eine geringe Anzahl von Baugrundstücken zurückhalte, um sie später an Bewerber zu vergeben, die ihre Vergabebedingungen erfüllten. (OVG-Urteil vom 9. Juli 2010, Aktenzeichen: 2 A 10310/10.)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Fahrzeugbrand auf der A61 sorgt für Vollsperrung

Ein brennender Pkw auf der Moseltalbrücke hat am Samstag (19. April) für eine Vollsperrung der Autobahn ...

Paarberatung zu dritt in Montabaur: Wer braucht hier eigentlich die Therapie?

Das Amateurtheater "die-oase" spielt ab dem 2. Mai in Montabaur die Komödie "Die Wunderübung" nach der ...

Nicole nörgelt … über den Irrsinn und die Kälte des Alltags

Betrachtet man sich unsere Gesellschaft und verfolgt, was so jeden Tag auf Social Media geschieht, muss ...

Gesundheitsinitiative ActIv besucht Walking Footballer in Neitersen

Die Kommission "Fußball und Gesundheit" des Fußballverbandes Rheinland hat die Wiedbachtaler Sportfreunde ...

Auf den Spuren fast vergessener Wesen: Hausgeister-Ausstellung eröffnet in Herborn

Im Museum Hohe Schule in Herborn können Besucher bis zum 5. Juni in die mystische Welt der Hausgeister ...

Biber-Sonntag im Westerwald: Einblicke in die Welt der Landschaftsgestalter

Am zweiten Biber-Sonntag der Naturschutzinitiative e.V. (NI) erhielten fast 40 Teilnehmer spannende Einblicke ...

Weitere Artikel


Sommerfestival in Siegen mit Arlo Guthrie

Das Sommerfestival in Siegen befindet sich auf der Zielgeraden. Arlo Guthrie und das Schlossfest werden ...

Protestnote zum Zustand der L 278 öffentlich gemacht

Es ist ohne Zweifel ein Skandal und eine schier "unendliche Geschichte" - rund 30 Jahre alt. Der fehlende ...

Für den Ernstfall vorsorgen

Die Themen Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung stehen im Mittelpunkt eines ...

Neues Heft des Westerwald-Vereins informiert über Zeitgeschichte

Was versteht man im Westerwald unter “Wölbäckern”? Die Antwort auf diese Frage steht in der dritten Quartalszeitschrift ...

Beim Zeltlager stand Tennis im Mittelpunkt

Nachwuchsarbeit mit Spaß und Spiel steht beim Hübinger Tennisverein mit an vorderster Stelle. Über 30 ...

Martin Wagner gewinnt 4. Westerwald-Triathlon

Optimale Wetterbedingungen und ein mit 300 Teilnehmern gewohnt großes Starterfeld bestimmten das 4. Bauch ...

Werbung