Night of Light 2020 – Ein Hilferuf der Veranstaltungsbranche
Von Wolfgang Tischler
Die Veranstaltungsbranche ließ in der letzten Nacht rund 9.000 Gebäude deutschlandweit in rotem Licht erstrahlen. Viele auch in unserer Region. Mit der Aktion „Night of Light 2020“ machten die rund 8.500 Teilnehmer auf die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam.
Region. Die Veranstaltungsbranche ist nach eigenen Angaben der drittgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland. Wird aber als solcher in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Durch die Auflagen in der Corona-Krise sind den vielen kleinen und mittleren Unternehmen die Umsätze bis zu 100 Prozent weggebrochen und die Kosten liefen weiter. Eine wirkliche Zukunftsperspektive besteht derzeit noch nicht.
Die Aktion war ein Hilferuf an die Politik, um Lösungen und Wege aus der Krise zu entwickeln. Viele Unternehmen werden die nächsten Monate nicht überstehen. Der Branche droht eine riesige Pleitewelle. Das Problem ist, dass die Branche sehr unterschiedlich mit über 150 Gewerken und Disziplinen aufgestellt ist und über keine gemeinsame Lobby verfügt.
Die Nacht der roten Lichter war die erste gemeinsame Aktion und die Beteiligung war überwältigend. Es geht hier um drei Millionen Beschäftigte, die einen Jahresumsatz von 200 Milliarden Euro erzielen. Die Veranstalter waren als erstes vom Lock-down betroffen und werden als letzte wieder in das gewohnte Arbeiten zurückkehren können.
Auch wenn jetzt kleinere Veranstaltungen wieder langsam anlaufen, so ist dies nur ein geringer Teil des bisherigen Umsatzes. Großveranstaltungen sind bekanntlich noch bis Ende Oktober abgesagt. Aufgrund der Unsicherheit sind bereits jetzt schon viele Karnevalsveranstaltungen für Anfang des kommenden Jahres gecancelt und werden falls überhaupt, in ganz kleinem Rahmen stattfinden.
Die Freizeit- und Kulturszene steht am Abgrund. Die große Frage und Herausforderung ist: Wie kann sie gerettet werden? „Wir hoffen, dass die Politik jetzt wach geworden ist und sich dazu bereit zeigt, mit uns in einen lösungsorientierten Dialog einzutreten“, war von den Aktiven vor Ort zu hören.
woti
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