Werbung

Nachricht vom 23.07.2020    

Das Schächten von Opfertieren ist verboten

Das islamische Opferfest (türkisch: Kurban Bayrami) wird in diesem Jahr vom 31. Juli bis 2. August begangen. Die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises weist alle muslimischen Mitbürger aus diesem Anlass darauf hin, dass ein Schächten von Opfertieren – also ein Schlachten ohne vorherige Betäubung – nach dem Tierschutzgesetz grundsätzlich verboten ist. Beim Halsschnitt erleiden die nicht betäubten Tiere Schmerzen, Atemnot und Todesangst. Bis zur Bewusstlosigkeit kann es bis zu einer Minute, beim Eintreten von Komplikationen auch wesentlich länger dauern.

Schächten kann als Gesetzesverstoß mit Bußgeldern bis 25.000 Euro geahndet werden. Foto: Pressestelle der Kreisverwaltung

Montabaur. Das Schächten bei vollem Bewusstsein ist vollkommen unnötig, da es tierschutzkonforme Alternativen gibt, die von sehr vielen Moslems, auch von muslimischen Theologen, akzeptiert werden: Bei der elektrischen Betäubung wird das Schaf oder Rind nicht getötet, ja nicht einmal verletzt. Auch eine weitere Vorschrift des Islam wird uneingeschränkt erfüllt: Da das Herz weiter schlägt, ist die Ausblutung der Schlachttiere nicht im Geringsten beeinträchtigt.

Die bei Rinderschlachtungen übliche Betäubung mittels Bolzenschussapparat führt zwar zu einer circa 1 Zentimeter dicken Verletzung im Stirnbereich, das Schlachttier wird dadurch aber ebenfalls nicht getötet, sondern betäubt und blutet durch die erhaltene Herztätigkeit aus.

Die Kreisverwaltung empfiehlt den Moslems dringend, ihr Opfertier in einem gewerblichen Schlachtbetrieb unter Betäubung schlachten zu lassen. Ein Schächten im Hinterhof, wie es gerade zum Opferfest leider immer wieder beobachtet wurde, kann als Gesetzesverstoß mit Bußgeldern bis 25.000 Euro geahndet werden.

Ausnahmegenehmigungen zum Schächten, wie sie das Tierschutzgesetz für den Fall vorsieht, dass zwingende religiöse Vorschriften das Schächten vorschreiben oder den Genuss von Fleisch nicht geschächteter Tiere untersagen, wurden im Westerwaldkreis bislang nicht erteilt. „Dabei wird es auch in Zukunft bleiben“, erklärt Amtstierarzt Wolfram Blecha, Leiter der Umweltabteilung der Kreisverwaltung. „Unsere Erfahrung zeigt, dass die hiesigen Moslems die Betäubung ihrer Schlachttiere akzeptieren.“ Im Westerwaldkreis finden auch in diesem Jahr in mehreren Schlachtbetrieben tierschutz-konforme Opferfest-Schlachtungen statt.



Aufgrund des nach wie vor bestehenden Ansteckungsrisikos mit dem Covid-19 Erreger sind in diesem Jahr auch im Rahmen des Opferfestes neben den tierschutzrechtlichen Vorgaben zusätzlich die Bestimmungen der 10. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz einzuhalten. Insbesondere sind das Tragen eines Mund-Nasenschutzes, die Einhaltung des Abstandsgebotes, die Angabe der Kontaktdaten sowie die Beachtung der Hygieneregelung des Schlachtbetriebes zu gewährleisten.

Nähere Informationen darüber können bei der hiesigen Veterinärverwaltung unter Telefon-Nummer: 02602 124-282 erfragt werden.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Rheinland-Pfalz fordert Schutzzonen gegen Feuerwerkslärm

Region. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder hat einen Antrag zur Änderung des Sprengstoffrechts im Bundesrat ...

Union und SPD einigen sich auf Termin für Neuwahlen zum Bundestag

Region. Nach dem Bruch der Ampelkoalition gab es zunächst ganz unterschiedliche Auffassungen, wann Bundeskanzler Olaf Scholz ...

Auch Monate nach der Kommunalwahl: Viele Ortsbürgermeisterstellen unbesetzt

Mainz/Region. "Die kommunalpolitischen Ehrenämter bilden das Rückgrat unserer Demokratie vor Ort, und es ist besorgniserregend, ...

Versorgung mit medizinischen Fachabteilungen in Altenkirchen, Hachenburg und Kirchen

Westerwaldkreis/Kreis Altenkirchen. Nachdem sie bereits nach der Situation der medizinischen Versorgung in den Landkreisen ...

LKA-RP: Einführung einer anonymen Meldeplattform für Korruption und Wirtschaftskriminalität

Mainz. Wirtschaftskriminalität umfasst Straftaten wie Betrug, Geldwäsche und Insiderhandel. Ein Beispiel für Wirtschaftskriminalität ...

Generationenwechsel in der SPD Westerburger Land

Pottum. Hendrik Hering war es ganz besonders wichtig, dem neu zu wählenden Vorstand seine volle Unterstützung zuzusichern. ...

Weitere Artikel


Ex-Eisbären-Keeper Matheo Raab erhält Profivertrag beim FCK

Nentershausen. Der gebürtige Wolfenhausener war insgesamt sechs Jahre in Diensten der Eisbachtaler und absolvierte als damals ...

Westerwaldverein Bad Marienberg bei den Trödelsteinen

Bad Marienberg. Zu Beginn der Wanderung bot sich ein toller Ausblick bis weit ins Rothaargebirge. Dann führte der Weg erst ...

Bauarbeiten Neubau des Zentralen Pfarrbüros in Rennerod gestartet

Rennerod. Eine Übergangslösung war das frühere Pfarrhaus in Seck, wo ein Zentrales Pfarrbüro eingerichtet wurde. Dies war ...

Wegfreigabe am Stegskopf: Einigung auf Sondierungskonzept

Emmerzhausen. Auf 31 Testfeldern entlang der freizugebenden Routen werde die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen ...

Westerwald-Steig-Etappe 11 vom Kloster Marienthal nach Weyerbusch

Montabaur. Was für eine bemerkenswerte Geschichte. Ein Hirte soll im Mittelalter die Muttergottes aus Holz geschnitzt und ...

Gewinnspiel der evm sorgt für strahlende Gesichter

Koblenz. Das Gewinnspiel fand im Rahmen der Bürgerumfrage zum Regionalen Energiewende-Kompass statt. In der von der evm ...

Werbung