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Mit seniorenpolitischem Konzept gegen "demografischen Tsunami"
Die Zahl der Senioren wird in den nächsten Jahrzehnten auch im Westerwaldkreis rasant ansteigen. Der Landkreis muss schon heute auf diese demografische Entwicklung reagieren und in vielen Bereichen die Weichen richtig stellen. Deshalb regt das „Forum Soziale Gerechtigkeit“ eine Seniorenpolitische Konzeption für den Westerwaldkreis an.
Westerwaldkreis. Junge und ältere Menschen, die auf der Basis persönlicher Erfahrung oder vor dem Hintergrund beruflichen oder ehrenamtlichen Engagements Interesse an seniorenpolitischen Themen haben, sind eingeladen, gemeinsam einen Entwurf für eine solche Konzeption als Entscheidungsgrundlage für die Kreisgremien zu erarbeiten.
Eingebettet ist die Aktion in die Erstellung des Landesaktionsplanes "Gutes Leben im Alter". Dieser wird derzeit von der Landesregierung erarbeitet und wird sicher auch viele Anregungen für künftige Entwicklungen im Westerwaldkreis beinhalten.
„Wir wollen dazu beitragen, dass die älter werdenden Bürgerinnen und Bürger weiterhin in ihren Heimatgemeinden bleiben können und nicht wegziehen müssen. Sie sollen auch im Alter die Möglichkeit haben, in ihrem vertrauten Umfeld zu bleiben und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen“, unterstreicht Forumssprecher Uli Schmidt. Dazu müssten aber heute schon die Grundlagen geschaffen werden, denn: „Der demografische Wandel rast wie ein Tsunami auf den Westerwald zu“, so Schmidt. Auch wenn sich im Kreis die Überalterung der Gesellschaft teilsweise sogar langsamer vollziehe als in anderen Regionen.
Das seniorenpolitische Konzept soll mehr als eine bloße Beschreibung der klassischen Altenhilfe sein. Es soll fachlich breit angelegt sein und die Vielfalt der Lebenswelten Westerwälder Senioren darstellen. Zugleich kann es einer für frühere Generationen unvorstellbar gestiegenen Bedeutung des Alters Ausdruck geben. Damit verbunden sind nach Auffassung des Forums vielfältige neue Chancen, aber auch ein quantitativ und qualitativ völlig neuartiger Bedarf an Hilfe und Versorgung.
"Das Westerwälder Seniorenkonzept soll dazu beitragen, das Bild des älteren Menschen in unserer Gesellschaft als minder leistungsfähig, hilfsbedürftig und alimentiert zu überwinden", betont Schmidt. Voraussetzung dafür sei aber, dieser – im Verhältnis zu früher – selbstbewussten Generation die uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und sozialen Leben zu ermöglichen. Die anzusprechenden Themen reichen von Gesundheit und materieller Situation, Wohn- und Versorgungslage vor Ort und Arbeit für ältere Menschen über politische Mitgestaltung, Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs bis hin zur Pflegesituation.
Jüngere und ältere Menschen die an der Erstellung eines Entwurfes für ein Seniorenpolitisches Kreiskonzept mitwirken wollen, können sich wenden an Uli Schmidt, Horbach, Telefon: 06439-909227 oder per Mail an uli@kleinkunst-mons-tabor.de. Zugang zum Internet ist für Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem „AK Westerwälder Seniorenkonzept“ hilfreich. Im November soll zu einem ersten Treffen eingeladen werden.