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„Open Air“ der Chöre begeisterte mehr als 300 Zuhörer
Bei einem Open-Air-Konzert unter der Gesamtleitung von Regine Reisinger auf dem Dorfplatz in Welschneudorf präsentierten die Sängerinnen und Sänger von "Eintracht Musica Viva" und "Kuckuckschor" die Vielfalt und hohe Qualität des Chorgesangs in der Gemeinde.
Welschneudorf. Es gehört zur Tradition der dem Gesang verbundenen Vereine und Gruppen in Welschneudorf, die Ergebnisse ihrer musikalischen Arbeit einmal im Jahr den Bürgern und Gästen der Gemeinde zu präsentieren. Beim „Open-Air-Konzert“ am Wochenende auf dem Dorfplatz bewiesen die Sängerinnen und Sänger von „Eintracht Musica Viva“ und „Kuckucks-Chor“ unter der Leitung von Regine Reisinger und Jessica Burggraf nicht nur ihre sängerischen Qualitäten, sondern auch ihren Einfallsreichtum bei der Gestaltung eines passenden Ambientes.
Mit Blick auf das über 300 Jahre alte ehemalige kurtrierische Jagdzeughaus – von Ton- und Lichttechniker Stefan Szasz in ein besonderes Licht getaucht – traten die Chöre in wechselnden Besetzungen auf der Naturstein-Bühne des Dorfplatzes vor einer eigens für das Konzert von Chormitgliedern hergestellten neuen Akustik-Wand auf. Mehr als 300 Zuhörer hörten ihnen zu und ließen sich von Helmut Rosbach und dessen hintergründigem Humor durch das Programm führen. Begleitet wurden die Chöre von Marc Heiden und Rainer Mies am Piano sowie von Johannes Koch (Percussion/Schlagzeug).
Den Auftakt machten die Kinder und Jugendlichen des Kuckuckschores. Spürbar war dabei das besondere Faible von Chorleiterin Jessica Burggraf für rhythmisch abwechslungsreiche Chorsätze und afro-amerikanische Musik (Siyahamba) bis hin zu Gospel, aber auch für Pop-Klassiker (California Dreaming). Eine Herausforderung, der sich die jungen Sängerinnen und Sänger gerne und mit viel Enthusiasmus stellten.
Die unterschiedlichen Altersgruppen des Kuckuckschores und deren jeweilige Interessen zeigen schon länger Auswirkungen auf die musikalische Vielfalt des Ensembles. So haben sich beispielsweise die jugendlichen Mitglieder des Chors zu den „Young Voices“ und dem „Show Chor“ zusammengefunden, die an diesem Abend mit Pop- und Musical-Hits wie „Mamma Mia“ und „Little Shop of Horrors“ einen überzeugenden Auftritt boten.
Seit der Verschmelzung der ehemals getrennt geführten Chöre MGV „Eintracht“ und „Musica Viva“ vor rund zwei Jahren hat sich der gemischte Chor „Eintracht Musica Viva“ unter der Leitung von Regine Reisinger ebenfalls neuen Herausforderungen gestellt, ist aber auch dem klassischen Liedgut durchaus treu geblieben. Liederzyklen wie „Über Länder und Meere“ gehören ebenso zum Repertoire wie Chorstücke aus Afrika (Kumbaja, Hilalao).
Ein gesanglicher Höhepunkt der Vorträge von „Eintracht Musica Viva“ war das „Phantom der Oper“, bei dem die klangliche Vielfalt und Kraft des Chores so richtig aufblühte. Als eine Art „Running Gag“ tauchte dabei fast schemenhaft die Gestalt des Phantoms mal rechts, mal links und sogar über der Bühne auf. Allerdings war Christoph Best als der Mann hinter der Maske schnell entlarvt.
Eine große Bereicherung für das musikalische Programm der Welschneudorfer Chöre sind die Solisten: Marco Kilian, der als Mitglied des Chors am Theater der Stadt Koblenz die Musik auch zum Beruf gemacht hat, und Jessica Burggraf, die als Sopranistin erfolgreiche Konzert- und Wettbewerbsteilnahmen im In- und Ausland aufweisen kann. Beide überzeugten beim Open-Air-Konzert mit Titeln wie „Somewhere“ aus „West Side Story“ (Marco Kilian) oder „Jemand wie Du“ aus „Jekyll and Hyde“ (Jessica Burggraf). Ihre Auftritte rundeten das vom Publikum mit viel Begeisterung honorierte Programm, das unter der Gesamtleitung von Regine Reisinger stand, perfekt ab.