Grüne wählen Flügel und Bach zu Direktkandidaten
Die Kreismitgliederversammlung von Bündnis 90/ Die Grünen wählte Mathias Flügel aus Härtlingen (Wahlkreis 5) und Gunnar Bach aus Nentershausen (Wahlkreis 6) zu Direktkandidaten für den Landtag. Ihr Schwerpunktthema wird die Waldkrise sein. Die Kandidaten wollen um den Westerwald kämpfen und die Schöpfung bewahren.
Montabaur-Horressen. Jeweils zu 100 Prozent, das heißt einstimmig, haben die Mitglieder von Bündnis 90/ Die Grünen im Kreisverband Westerwald Mathias Flügel aus Härtlingen und Gunnar Bach aus Nentershausen zu Direktkandidaten für die Wahlkreise 5 (Bad Marienberg, Hachenburg und Wallmerod) und den Wahlkreis 6 (Montabaur, Wallmerod und Wirges) gewählt. Schwerpunktthema des Wahlkampfes wird die Waldkrise sein, kündigten die frisch gekürten Kandidaten an.
Bach: „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“
Gunnar Bach illustrierte seine politischen Grundwerte passend zum Tagungsort, dem ehemaligen Atom-Munitions-Depot B-05 im Stadtwald Montabaur, auf einer ausgebreiteten PEACE-Fahne, dem Symbol der Friedensbewegung. „Frieden, Gerechtigkeit, und Bewahrung der Schöpfung“ war nach der kurzen Vorstellungsrede darauf zu lesen. „Frieden ist die Grundlage von allem, privat wie politisch. Gerechtigkeit ist die zweite Säule“, unterstrich der 45-jährige Theologe seine Forderung, unternehmerisches wie staatliches Handeln verstärkt am Gemeinwohl statt am unbegrenzten Wachstum auszurichten. „Die dritte und emotional derzeit am meisten bewegende Säule ist die Bewahrung der Schöpfung“, beendete der dreifache Familienvater seine Vorstellungsrede als Direktkandidat.
Flügel: „Der Westerwald ist bald kein Wald mehr!“
Der 20-jährige Regierungsinspektoranwärter im Justizvollzug, Mathias Flügel aus Härtlingen, machte die Situation des Waldes zum Hauptthema seiner Vorstellungsrede. „Die Menschen sehen es überall: der Westerwald ist bald kein Wald mehr! Ich könnte weinen, wenn ich sehe, wie die Pflanzen leiden. Ich könnte schreien, wenn ich sehe, wie die Tiere leiden. Und ich könnte beides zugleich, wenn ich sehe, wie wir uns selbst zunichte machen.“ Wer das alles nicht zulassen wolle, müsse grün wählen, „um zu retten, was noch zu retten ist.“ Zusammen in einem starken Wahlkampfteam, zusammengesetzt aus Mitgliedern aus allen Verbandsgemeinden des Wahlkreises, will Flügel die großen Parteien aufrütteln. „Ich will alles geben und um den Westerwald kämpfen!“
Rösner: „Der Wald sieht echt schlimm aus!“
Auch die grüne Bundestagsabgeordnete Tabea Rösner, die im Rahmen ihrer Sommertour das Kunst-Kultur-Natur-Zentrum B-05 besuchte, unterstrich in ihrem Grußwort ihre emotionale Betroffenheit angesichts der horrenden Waldschäden. „Ich fahre hier jedes Mal im Westerwald durch und denke: das sieht echt schlimm aus mit dem Wald.“ Zwei Tage vor der Versammlung habe sie den Nationalpark Hunsrück-Hochwald besucht. „Die haben zwar auch Probleme, aber da sieht es bei Weitem nicht so schlimm aus wie hier.“ Rösner bestärkte die frisch gewählten Kandidaten, die sichtbaren Schäden des Waldes während des Landtagswahlkampfs in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken. „Hier kann man, glaube ich, die Leute damit auch packen, wenn wir sagen: seht ihr, hier könnt ihr die Klimakrise auch jetzt schon wirklich erkennen. Sie ist nicht irgendwo anders, sondern sie ist auch bei uns auch schon längst angekommen.“
Nachwahlen im Kreisvorstand
Im Rahmen der sich anschließenden Kreismitgliederversammlung wurde Ina von Dreusche für ihre langjährige und engagierte Arbeit als Kreisvorsitzende gedankt. Zur Nachfolgerin wurde Emily Holighaus gewählt, die sich gegen Sarah Westfeld mit einer Mehrheit von zwei Stimmen (14 zu 12) durchsetzte. Westfeld wurde anschließend zum Mitglied im Erweiterten Vorstand gewählt. Gunnar Bach wurde zum Pressereferenten gewählt, einem neuen Amt im Geschäftsführenden Vorstand, das zuvor durch eine beschlossene Satzungsänderung geschaffen wurde. Zu weiteren Mitgliedern im Erweiterten Vorstand wurden Dr. Ine Schmale und Dr. Anna Schmidt-Peters gewählt. (PM)
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