SSV Weyerbusch holt Kreispokal im Fußballkreis Westerwald/Sieg
Nichts für schwache Nerven war das diesjährige Finale um den Bitburger-Kreispokal der A- und B-Ligisten in Weyerbusch, für das sich Titelverteidiger SG Herdorf und der SSV Weyerbusch qualifiziert hatten. Die rund 300 Besucher erlebten ein Torfestival, das es bislang in einem solchen Endspiel nicht gegeben hatte. Spannung und Dramatik wechselten wie in einem Krimi-Drehbuch ab, das man nicht besser hätte schreiben können.
Weyerbusch. „Kaiserwetter“ herrschte auf der Sportanlage in Weyerbusch. Angenehme Temperaturen und ein frischer Wind waren ideale Bedingungen für einen wahren Fußballfesttag, an dem am Ende für den A-Klassen-Neuling SSV Weyerbusch ein 6:4 Erfolg stand, exakt zehn Jahren nach dem letzten Titelgewinn im Kreispokal.
Die Hausherren hatten den besseren Start und führten nach 16 Minuten mit 1:0. Jan Reinhardt, der zum Matchwinner werden sollte, verwertete einen Querpass von Yannik Künstler. Der Titelverteidiger hatte eine schnelle Antwort parat. Nur vier Minuten später köpfte Jannik Schulze nach einem Eckstoß zum 1:1 ins Weyerbuscher Tor. Erneut vier Minuten danach schlug Kai Uwe Gippert aus rund 40 Metern Entfernung einen Freistoß in den Herdorfer Strafraum und düpierte Torhüter Laurens Erner. Der Ball landete zum 2:1 im langen Eck. Weyerbusch spielte nun effizienter und druckvoller.
Freistoßspezialist Gippert zirkelte in der 33. Minute einen ‚ruhenden Ball‘ auf den 2,04-Meter-Riesen Reinhardt, der per Kopf unhaltbar zum 3:1 vollendete. Ein toll herausgespieltes Tor brachte Herdorf in der 44. Minute durch Jannis Stock wieder heran.
Im zweiten Durch gang nahmen die Herdorfer das Heft in die Hand und kamen in der 60. Minute durch Marcel Meyer zum 3:3 Ausgleich. Es folgten nun Tore fast im Minutentakt. Dem 4:3 für den SSV durch Marco Esch folgte fast im Gegenzug das der erneute Ausgleich, wiederum durch Marcel Meyer. Die Zuschauer waren schier aus dem Häuschen. Die Herdorfer schienen auf der Siegerstraße als sie sich selbst dezimierten. Mika Weber sah nach einem unnötigen Gerangel um einen Einwurf durch SR Lukas Wilzek gelb-rot. Weyerbusch, nun in Überzahl, kam nach einem gut herausgespielten Konter in der 84. Minute zur erneuten Führung. Drei Minuten später war Jan Reinhardt durch seine Gegenspieler nicht zu halten. Nach einem Sololauf über das halbe Feld ließ er auch dem Herdorfer Schlussmann Esser keine Chance und stellte den vom Weyerbuscher Anhang umjubelten 6:4 Endstand her.
Trainerstimmen
Ingo Neuhaus, SSV Weyerbusch „Wir haben losgelegt wie die Feuerwehr und ein richtig gutes Pressing gespielt. Nach der Halbzeit ging der Faden zunächst etwas verloren und Herdorf übte unheimlich Druck aus. Mit einer Energieleistung haben wir dann doch verdient gewonnen“. Herdorfs Trainer Andre Stoffel „Wer sechs Gegentore, insbesondere durch Standards kassiert, kann nicht gewinnen. In der 2. Halbzeit kamen wir besser ins Spiel. Die gelb-rote Karte gegen uns war dann letztendlich der Knackpunkt. Glückwunsch an den SSV“.
Einen weiteren Höhepunkt, diesmal in Sachen Sportgeist und Fairness hatte die Begegnung obendrein. Beim Stand von 2:1 für den SSV Weyerbusch entschied der Unparteiische Wilzek zunächst auf Strafstoß für Herdorf. Der vermeintlich gefoulte Kevin Löb ging sofort auf den Schiedsrichter zu und wies darauf hin, dass kein Foul eines Gegenspielers vorgelegen habe. Die Entscheidung wurde revidiert. Beifall gab es dafür vom Publikum. Bravo Kevin!
Die Siegerehrung nahmen KV Klaus Robert Reuter und der Pokal-Staffelleiter Björn Birk vor. Einen kompletten Trikotsatz stellte die Bitburger Brauerei zusätzlich zur Verfügung. Christin war die Glücksfee, die in der Halbzeitpause den TSV Liebenscheid aus dem Lostopf zog. Willi Simon
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