Stadtgeschichte von Montabaur bei Spaziergang entdecken
Der historische Stadtrundgang Montabaur hat zwei neue Stationen bekommen: Am Wolfsturm und in der Sauertalstraße wird auf Infotafeln ein Stück Geschichte erzählt, das mit diesen Orten verknüpft ist. Insgesamt gibt es nun sieben solcher Basalttstelen im Stadtgebiet. Die anderen stehen am Alten Bahnhof, am Karoline-Kahn-Platz, an der Hospitalstraße (Park an der Stadtmauer) und zwei auf dem Hauptfriedhof.
Montabaur. Alle Stelen in der Stadt zeigen neben einem Plan der Altstadt Fotos mit einer kurzen Erläuterung, die auf die drei bekanntesten Gebäude von Montabaur hinweisen: das Schloss, das Alte Rathaus und die Pfarrkirche St. Peter in Ketten. Wer mehr wissen möchte, scannt mit dem Smartphone einen QR-Code und gelangt so auf die Homepage der Stadt.
Hinter der Idee, Montabaur und seine Vergangenheit mit Muße auf einem Spaziergang kennenzulernen, steckt eine eigene Gruppe des Arbeitskreises Historischer Stammtisch, in der sich Dr. Paul Possel-Dölken und Dr. Hermann-Josef ten Haaf mit Leidenschaft engagieren. Sie freuen sich, dass zwei weitere Kapitel der Stadtgeschichte nun open air zu lesen sind. Sie möchten die Serie der Stelen in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen. Die Stadt Montabaur sorgt sowohl für die praktische Umsetzung als auch für die Finanzierung.
Auch die jüngsten Ergebnisse können sich sehen lassen. Wer vom Sauertal aus den Fußweg hinauf nach Montabaur nimmt, sollte auf halber Strecke eine Atempause einlegen. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadtmauer mit dem Turm an der Judengasse, den man im Volksmund „Schiffgen“ nennt. Weiter hinten lässt sich der frisch restaurierte Gebückturm erkennen. Die Infostele gibt Erklärungen zu diesen und weiteren Türmen der alten Stadtbefestigung, eine historische Karte zeigt den einstigen Verlauf der Stadtmauer und die Standorte der ehemaligen und noch bestehenden Türme.
Ausruhen kann man sich nach dem Aufstieg auch am Wolfsturm, wo der städtische Bauhof bereits vor einigen Jahren einen Mini-Park mit Bäumen, Blumen, Stufen und einer Mauer angelegt hat. Nun lädt an diesem lauschigen Platz auch eine geschwungene Holzliege dazu ein, Platz zu nehmen und die Aussicht zu genießen. Auf der Stele gleich daneben steht zu lesen: „Nach der Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1291 wurde die Stadt Montabaur nach 1300 mit einer massiven Stadtmauer mit 15 Türmen und 12 Stadtpforten befestigt. Der hier noch sichtbare Wolfsturm, der bis 1814 mit einem Dachstuhl aus Holz überdeckt war, war der höchste Stadtturm mit zwei Stockwerken und einer Gesamthöhe von 20 Metern.“ Von hier aus, heißt es weiter, konnte die vor der Stadt gelegene Alberthöhe mit ihren Äckern und Gärten überwacht werden. Bis heute wandert der Blick zu den Türmen an Schloss, Kirche und Rathaus und lässt die Betrachter auf eine Zeitreise gehen. (PM)
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