Fünf Dörfer in der VG Ransbach-Baumbach trotzen Corona
Da hat sich die Pandemie aber mal mit ernsthaften Gegnern angelegt, die in schwierigen Zeiten nicht kampflos das Feld dem Corona-Virus überlassen wollten. Die Bürgermeister/innen Christiane Klasen (Wirscheid), Heike Christmann (Alsbach), Rudi Hoppen (Sessenbach), Dietmar Quernes (Nauort) und Roland Lorenz (Caan) hatten nach langen Diskussionen den Entschluss gefasst, die traditionelle Fünf-Dörfer-Wanderung nicht ausfallen zu lassen. Vorab kann den Gemeindevorstehern in Anlehnung an den alten Spruch „Erfolg hat nur der Mutige und der Tüchtige“ bescheinigt werden, dass ihr Plan voll und ganz aufgegangen ist.
Wirscheid. Startschuss zur Fünf-Dörfer-Wanderung erfolgte in Wirscheid
Der inoffizielle Startschuss erfolgte am wunderschönen Dorfgemeinschaftshaus in Wirscheid bereits um 10 Uhr morgens. Trotz der relativ frühen Stunde hatten sich neben den Honoratioren etliche Wander/innen sowie Einwohner aus Wirscheid am Dorfgemeinschaftshaus eingefunden. Für Spätaufsteher geradezu ideal, denn dort wurde man mit Kaffee und Kuchen verwöhnt. Natürlich wurde ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept entworfen, da ohne die bestehenden Abstands- und Hygienevorschriften der „Wandertag“ hätte nicht durchgeführt werden können. Da das Wandern bekanntlich an der frischen Luft und in Gottes freier Natur stattfindet, konnte während der sportlichen Betätigung auf das Anlegen von Masken verzichtet werden.
Neben Wirscheid, wurden auch in Sessenbach, Nauort, Caan und Alsbach Hot Spots eingerichtet, an denen sich die Wanderer zu einem Zwischenstopp niederlassen konnten, um sich zu erfrischen und zu stärken.
Gegenüber den Vorjahren fand in den erwähnten Orten kein Rahmenprogramm statt, also gab es keine „Dicke Backe Musik“, oder Rockiges, auch Kinderspaß wie Hüpfburgen wurden sehr vermisst. Trotzdem herrschte eine gar vorzügliche Stimmung, da der Herrgott zusätzlich den Mut zum Risiko belohnte, indem er von oben herab regelrechtes Kaiserwetter sandte. Ideales Wanderwetter, mit gut 20 Grad Celsius nicht zu heiß, Sonne und Wolken wechselten sich ständig ab, und - ganz wichtig - kein Regentropfen fiel zur Erde.
Jedem Wanderer oblag es selbst, welche Strecke er laufen wollte, wer die ganze Runde durchwandern wollte, der hatte einen Weg von gut 13 Kilometern zu bewältigen. Hier ging es nicht um das Bewältigen von sportlichem Ehrgeiz, der Spaß und die Freude standen eindeutig im Vordergrund. So wunderte es nicht, dass im Laufe des Tages immer mehr Menschen sozusagen mit „Sack und Pack“ die Wanderwege bevölkerten. Freunde und Bekannte, Familien mit Kind und Kegel, Kirmesgesellschaften und Vereine jeder Art waren unterwegs, allen stand die Freude ins Gesicht geschrieben, endlich etwas Gemeinsames erleben zu dürfen,und ein Teil der Gemeinschaft zu sein. Es wurden auch Cliquen gesichtet, die mit dem Bollerwagen unterwegs waren, der nicht nur mit Mineralwasser und Cola beladen war.
In Wirscheid hielt sich eine Gruppe junger Menschen auf, die in einer Ferienwohnung übernachtete und am Tag der Wanderung abfahren wollte. Sie sind alle Mitglieder des NABU und kamen aus allen Teilen Deutschlands nach Wirscheid, um ihre Mitgliederwerbung 2020 im Westerwald durchzuführen. Leider waren sie durch die Abreise gehindert, an der Wanderung teilzunehmen, was sie sehr bedauerten.
Roland Lorenz, der Ortsbürgermeister von Caan zeigte sich sehr erfreut, dass man so vielen Menschen unterwegs begegnet sei, die alle von einem Ohr zum anderen strahlten. Roland Lorenz sprach auch für seine Amtskollegen/innen als er meinte: „Es war wichtig, dass wir die Fünf-Dörfer-Tour nicht abgesagt haben, hätten wir das getan, würde ich mich im Nachhinein sehr ärgern. Im nächsten Jahr werden wir hoffentlich wieder etwas mehr Gas geben können.“ wear
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