Hering: Geopark Westerwald-Lahn-Taunus stärker bekannt machen
Eigentlich hätte der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus in diesem Frühjahr sein großes Jubiläum feiern können, wäre da nicht die Pandemie dazwischengekommen. Es bleibt dem Geopark allerdings der 20. September 2020. Dann findet, wie jedes Jahr am dritten Sonntag des Septembers, der Tag der Geotope mit zahlreichen Veranstaltungen auch im Westerwald statt.
Enspel. So wird im Landschaftsmuseum eine neue Dauerausstellung eröffnet, die auch den Basaltabbau , das Töpferhandwerk und Impressionen der Eisenerzgewinnung beleuchtet und im Stöffelpark finden neben Führungen auch eine Gesprächsrunde zu Vulkanismus statt. Grund genug für den SPD-Landtagsabgeordneten Hendrik Hering, sich mit der Geschäftsführung des Geoparks und des Stöffels zu treffen, um zu besprechen, wie man diese hochspannende Einrichtung bekannter machen kann. Für ihn ist wichtig, was die Politik tun kann, den Geopark zu stärken.
Michael Volkwein, Mitarbeiter des Geoparks gab Hering einen Überblick über eine Region von ganz besonderer geologischer, landschaftlicher, kultur- und montanhistorischer Qualität. Auf 3.800 Quadratkilometern Fläche, die sich vom rheinischen Schiefergebirge im Westen über den Westerwald und den Taunus bis hin zu Teilen des westhessischen Berglands erstreckt, können über 400 Millionen Jahre Erdgeschichte und über 2000 Jahre Bergbaugeschichte erkundet und erlebt werden. Hauptthema der seit 2012 als „Nationaler Geopark" anerkannter Einrichtung, die ihre Geschäftsstelle in Braunfels hat, ist der Rohstoffabbau. Vom berühmten Lahnmarmor, der sogar im Empire-State-Buliding in New York zu finden ist über Ton und Basalt bis hin zur Erzgewinnung haben diese Rohstoffe das Leben und die Arbeitswelt nachhaltig geprägt.
Volkwein bedauert, dass die Schulen die Chancen, mit dem Geopark das GEO-Thema vertieft zu behandeln, leider nicht genutzt werden und er habe den Eindruck, dass dieses wichtige regionalgeschichtliche Thema als außerschulischer Lernorte direkt vor der Haustüre den Lehrern nicht nahegebracht und somit auch nicht genutzt werde. Im Stöffelpark wäre Unterricht für die Fächer Erdkunde, Biologie, Wirtschaftsgeschichte oder eben für Metallbau-, Maurer- oder Schreinerazubis in den berufsbegleitenden Fächern der Berufsbildenden Schulen möglich. Außerdem würde sich Volkwein wünschen, dass die Landestourismusagentur auch Geoparke berücksichtigen würde.
Martin Rudolph, Geschäftsführer des Stöffels sieht allerdings schon Fortschritte, denn das Studienseminar aus Westerburg komme inzwischen bei der Lehrerausbildung zum Stöffel und zwei Grundschulen der Region sind mittlerweile „Stöffelschulen".
Hendrik Hering regte an, Unterrichtsmaterialien für Schulen zu erstellen, die zum Beispiel die letzten einhundert Jahre der Industriegeschichte unserer Heimat zum Inhalt haben könnten. In unserer Landschaft seien überall die Spuren einer bewegten Vergangenheit zu finden. Gerade für Kinder und Jugendliche sei es daher wichtig, sich auf Spurensuche zu begeben und so den Wert der natürlichen Gegebenheiten und kulturellen Besonderheiten zu erleben und zu begreifen.
Außerdem solle man die Zusammenarbeit mit den Hochschulen über die Kooperation mit der Uni Gießen hinaus erweitern, in denen oft Themen für die Forschung gesucht werden. Der SPD-Abgeordnete dankte abschließend seinen Gesprächspartnern für diesen fruchtbaren Austausch und sagte zu, mit dem Geopark im Gespräch bleiben zu wollen und daran mitzuarbeiten, die Einrichtung bekannter zu machen. (PM)
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