Musikverein verwandelte Sessenhausen in ein Weindorf
Auf Anregung von Hans Rosenkranz, der schon mit dem Aufbau einer Jugendkapelle begonnen hatte und durch die Unterstützung der Gemeinde Sessenhausen, kamen am 1. Januar 1970 Eltern zur Gründung des Musikverein Sessenhausen e.V. zusammen. 50 Jahre, 8 Vorsitzende und 9 Dirigenten später sollte unter dem Vorsitz von Sebastian Fein und unter der musikalischen Leitung von Michael Müller in diesem Jahr ein großes Fest zum Jubiläum ausgerichtet werden.
Sessenhausen. Am zweiten Septemberwochenende hatte der Musikverein ursprünglich sein großes Weinfest zum 50. Bestehen geplant. Weinverkostungen auf dem Planwagen, ein großes Festzelt und verschiedene Gastvereine sollten dem runden Jubiläum einen gebührenden Rahmen verleihen. Doch die Corona Pandemie machte dem Festausschuss einen Strich durch die Rechnung, wie auch schon bei anderen Veranstaltungen, die der Verein in diesem Jahr geplant hatte.
„Doch Sessenhausen wäre ja nicht Sessenhausen, wenn man nicht durch alternative Konzepte und Ideen trotzdem ein Ersatz Event schaffen könne“, so der 1. Vorsitzende Sebastian Fein. Auf die Autokirmes im Juli folgte nun das „Weinfest daheim“. Zuvor wurde in der Gemeinde sowie in den sozialen Netzwerken kräftig die Werbetrommel gerührt. So bestand die Möglichkeit, sich aus sechs verschiedenen Weinen von der Mosel ein Stück Weinfest in den eigenen Garten oder auf die heimische Terrasse zu holen. Über 300 Flaschen Wein brachte der Verein so an seine Freunde und Unterstützer. „Mit diesem überwältigenden Zuspruch hatten wir wirklich nicht gerechnet“, kommentierte Sebastian Fein die Anzahl der Bestellungen. So wurde sogar noch eine Extratour zum Winzer nach Platten an der Mosel fällig.
Damit fehlte für ein schönes Weinfest nur noch die zweite Zutat: Die Musik. Und auch hierfür hatte der Verein sich etwas einfallen lassen. An verschiedenen zentralen Plätzen im Ort spielte das Orchester am Samstagabend beliebte Stücke aus seinem Repertoire, passend zum Weinfest. Melodien wie „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens oder die Polka „In der Weinschenke“ von Robert Payer verwandelten die Balkone und Terrassen der Anwohner in kleine Straußenwirtschaften. Aber auch die Sessenhäuser Nationalhymne „Auf der Vogelwiese“ durfte beim Weinfest daheim nicht fehlen.
Motiviert vom Applaus aus der Ferne zogen die Musiker entlang der Hauptstraße von Platz zu Platz durch den Ort. Musik und Wein verwandelten so an diesem Abend Sessenhausen in ein kleines Weindorf. Auch das Wetter bescherte Ausrichter und Teilnehmern angenehme Temperaturen mit einem zauberhaften Sonnenuntergang. Zufrieden und dankbar blickt der Verein auf eine gelungene Aktion zu seinem 50. Geburtstag zurück und freut sich ganz besonders darauf, die Feierlichkeiten in größerem Umfang im kommenden Jahr nachzuholen. (PM)
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