Akzeptanz der Energiewende im Westerwaldkreis steigt
Rheumatische Erkrankungen können jeden treffen, und zwar in jedem Alter. Sie treten oft schubweise auf, mit geschwollenen und schmerzenden Gelenken (Hände, Finger, Füße, Zehen), Morgensteifigkeit, Kraftlosigkeit, Rückenschmerzen, die sich bei Bewegung bessern, Beschwerden an Sehnenansätzen (Füßen, Knien, Hüfte) und Schuppenflechte.
Der Klimaschutz gewinnt im Westerwaldkreis immer mehr Unterstützer: Im Rahmen einer großangelegten Bürgerumfrage hat die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer erklärt, dass sie die Energiewende für eine gute Sache hält. Und sie lassen diesen Worten auch Taten folgen: 93 Prozent der Teilnehmer aus dem Westerwaldkreis reduzieren aktiv ihren Stromverbrauch, 91 Prozent sparen Heizungswärme, 56 Prozent setzen auf Ökostrom und 28 Prozent planen konkret, in eine energieeffiziente Heizungsanlage zu investieren.
Region. Das sind einige der Ergebnisse des zweiten Regionalen Energiewende-Kompasses, den die Forschungsgruppe Lebensqualität der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität gemeinsam mit der Energiewende-Index GmbH im Auftrag der evm erstellt hat. Insgesamt 4.331 Menschen aus zehn Landkreisen im nördlichen Rheinland-Pfalz und der Stadt Koblenz beteiligten sich daran und gaben an, wie sie zu diversen Themen rund um die Energiewende stehen. „Wir wollten herausfinden, wie die Bürger vor Ort die Energiezukunft sehen und wie groß ihr Gestaltungswille ist“, erläutert evm-Vorstandsvorsitzender Josef Rönz. Auch aus dem Westerwaldkreis machten zahlreiche Bürger mit.
Vom Nutzen der Energiewende überzeugt
Nach 2017 handelt es sich um die zweite Untersuchung dieser Art, sodass nunmehr auch Entwicklungen deutlich werden. Die Ergebnisse sind Josef Rönz zufolge durchaus ermutigend: Die Bürger sind sogar noch mehr vom Nutzen der Energiewende überzeugt als noch vor drei Jahren. Während die Akzeptanz bundesweit von 5,7 auf 5,4 gesunken ist, bleibt sie im Westerwaldkreis konstant bei 6,1. Die meisten sind auch der Meinung, dass weiter in erneuerbare Energien investiert werden sollte. Damit setzen sich die Menschen in der Region im Großraum Koblenz deutlich vom Rest des Bundeslandes ab. Auf einer Skala von 1 (stimme überhaupt nicht zu) bis 7 (stimme voll und ganz zu) lag der Durchschnitt im Westerwaldkreis bei 5,9. Währenddessen beträgt die Zustimmungsrate in Rheinland-Pfalz nur 5,6. Generell finden die meisten Umfrageteilnehmer Anlagen zur Energieerzeugung auf dem eigenen Gemeindegebiet gut, wobei Windkraftanlagen kritischer beäugt werden als im Bundesschnitt. Solaranlagen hingegen finden hohe Zustimmungswerte. Die Mehrheit ist zudem der Meinung, dass Elektromobilität ein entscheidender Faktor für eine klimafreundliche Zukunft ist: 62 Prozent der Befragten aus dem Westerwaldkreis teilen diese Aussage.
Energiezukunft gestalten
Das hohe Maß an Zustimmung ist nach Meinung von Josef Rönz ganz entscheidend, wenn es darum geht, die Energiezukunft zu gestalten: „Die Gestaltung der Energieversorgung der Zukunft wird nur nachhaltig erfolgreich sein, wenn Sie mit der notwendigen Technologieoffenheit erfolgt, die Bürger ihr aufgeschlossen gegenüberstehen und bereit sind, ihren Teil dazu beizutragen.“ Wie wichtig gerade die Akteure vor Ort sind, zeigt laut Studie ein Blick in die Statistik: Demnach stellen Bürger, Landwirte, Gewerbetreibende, private Projektierer, Kommunen und kommunale Stadtwerke rund 70 Prozent der erneuerbaren Energieerzeugung in Deutschland. Josef Rönz kommentiert das so: „Die Energiewende lässt sich nicht von oben verordnen, sondern nur von unten gestalten.“
Hohes Interesse an Solaranlagen
Wie sehr die Bürger in den beteiligten zehn Landkreisen und der Stadt Koblenz bereit sind, selbst aktiv zu werden, zeigen die Ergebnisse des Energiewende-Kompasses: So ist ein starker Anstieg bei der Planung von Photovoltaikanlagen zu verzeichnen. Planten 2017 noch 13 Prozent aller Teilnehmenden die Anschaffung einer solchen Solaranlage, ist dieser Wert aktuell auf 28 Prozent im Westerwaldkreis angestiegen. Damit liegt die Region weit über dem deutschlandweiten Ergebnis. „Wie groß das Interesse an der Eigenproduktion von Ökostrom ist, zeigt auch die zunehmende Nachfrage nach unserem Paket Energiedach“, berichtet evm-Unternehmenssprecher Christian Schröder. Das Pachtmodell ermöglicht es Interessenten, ganz ohne hohe Einmalinvestition eine Photovoltaikanlage auf ihr Hausdach montiert zu bekommen.
Meinung zu Smart-City mit abgefragt
Neu in der diesjährigen Befragung ist die Abfrage der Einstellung zu Smart-City-Projekten. Das Thema erfreut sich im ganzen Untersuchungsgebiet großer Beliebtheit: Als besonders interessante Handlungsfelder werden von den Bürgern die Gesundheitsversorgung, Mobilität und Transport, sowie die Energie wahrgenommen.
Die Befragten erhoffen sich eine erhebliche Erleichterung des Alltags. Rund 50 Prozent der Teilnehmer aus dem Westerwaldkreis glauben, dass Smart-City-Konzepte ein sinnvoller Ansatz sind, Landflucht zu vermeiden. Ähnlich sieht es Christian Schröder: „Durch den Ausbau von Smart-City-Projekten eröffnen sich interessante Möglichkeiten und Chancen, auch und gerade für den ländlichen Raum, die wir als regionales Unternehmen mit den Kommunen auch nutzen und umsetzen wollen. Mit einigen sind wir dabei schon in intensiven Gesprächen und zeigen ihnen Wege auf, wie sie digitale Lösungen umsetzen können.“
Wunsch: Mehr finanzielle Förderung
Im Rahmen der Untersuchung wurden die Teilnehmer auch gefragt, welche Maßnahmen ihr Engagement für die Energiewende noch steigern würden und welche Wünsche sie an die Akteure in ihrer jeweiligen Gemeinde haben. Besonders auffallend: 48 Prozent der Befragten aus dem Westerwald sprechen sich für eine höhere finanzielle Förderung aus. Das ist ein Prozent mehr als beim ersten Energiewendekompass. 43 Prozent der Befragten nennen ein zu geringes Budget als Hindernis zur Beteiligung an der Energiewende. Von den Kommunen wünschen sie sich insgesamt transparentere Informationen sowie vorbildliches Verhalten in Bezug auf die Energiewende.
Bürgermeister und Landräte haben Ergebnisse erhalten
Die Ergebnisse der Untersuchung hat die evm allen Bürgermeistern und Landräten der zehn Landkreise zur Verfügung gestellt. „Wir liefern unseren kommunalen Partnern damit relevante Daten und Fakten für eine Weichenstellung zur Energiezukunft“, erklärt Christian Schröder. In gemeinsamen Gesprächen will die evm weitere Projekte anstoßen und Lösungen anbieten: „Wir verstehen uns als Umsetzungspartner, indem wir die Energieeffizienz weiter verbessern und in den Ausbau von Anlagen im Bereich erneuerbare Energien investieren“, stellt Vorstandsvorsitzender Josef Rönz heraus. So sind derzeit einige größere Solarparks in Planung oder stehen kurz vor der Realisierung. Mit Blick auf die aktuelle Studie sagte Josef Rönz: „Der Energiewendekompass gibt uns hier gewissermaßen Rückenwind, auf dem eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen.“ (PM)
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