DGB Westerwald fordert Anhebung der Renten
„Es ist nach wie vor unerträglich, dass die Renten auch hier im Westerwald so niedrig sind, Menschen haben ein Recht auf ein gutes Leben im Alter," betont Helmut Glöckner, Vorsitzender des DGB Kreisverband Westerwald. Er reagiert damit auf den neuen Rentenreport des DGB, der für den Westerwaldkreis folgende Zahlen enthält: Männer erhalten hier im Durchschnitt 1143,74 Euro Rente monatlich, Frauen 650,64 Euro.
Montabaur. Der DGB Rheinland-Pfalz / Saarland hat im August seinen Rentenreport 2020 präsentiert. Der Report zeigt, dass jede beziehungsweise jeder sechste Rentner/in armutsgefährdet ist und vor allem geschlechtsspezifischen Unterschiede sehr groß sind. Insgesamt liegen in Rheinland-Pfalz 72 Prozent der Frauen und 35 Prozent der Männer unter der Armutsgefährdungsschwelle, die im Jahr 2018 bei 1.061 Euro lag. Eine Rente von mehr als 1.200 Euro erreicht mehr als die Hälfte der Männer, aber nur 13,1 Prozent der Frauen.
„Die Einführung der Grundrente war auf diesem Hintergrund sinnvoll. Langfristig wird sich aber nur etwas ändern, wenn der Mindestlohn so hoch ist, dass sich damit jeder und jede im Jahr mindestens einen Rentenpunkt erwerben kann. Dann kommen wir langfristig auf Rentenhöhen, die ein gutes Leben im Alter ermöglichen", fordert Glöckner.
Der Gewerkschafter ist Betriebsratsvorsitzender bei Verallia Deutschland im Werk Wirges und hat in dieser Funktion immer wieder auch mit Rentenfragen zu tun. Umgerechnet würde seine Forderung bei einer Vollzeitstelle derzeit etwa einen Bruttostundenlohn von 19 bis 20 Euro bedeuten. „Ich weiß, dass das politisch unrealistisch ist, aber es macht deutlich, wie groß die Altersarmut mit dem derzeitigen Mindestlohn wird", schlussfolgert er, „und was das vor allem für die Frauen bedeutet, die oft im Mindestlohnbereich arbeiten und dann vielleicht noch Teilzeit, möchte ich mir gar nicht ausmalen. Dann wird jede neue Hose eine nicht bezahlbare Anschaffung." (PM)
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