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„Geschichten flattern im Wind“ – Junge Schreiber präsentieren ihre Arbeiten
Zweimal im Monat gehen sieben Kids aus Langendernbach und Pottum gemeinsam mit Marlies Rath auf Fantasiereise. In ihrer Jugend-Schreibwerkstatt entstehen tolle Geschichten, die sie am kommenden Samstag, den 11. September, unter dem Motto „Geschichten flattern im Wind“ auf dem Alten Schmiedeplatz in Langendernbach präsentieren möchten.
LANGENDERNBACH/POTTUM. Kinder zum Erzählen, Vorlesen, Schreiben und Dichten animieren, ihre Kreativität fördern und ihnen bei all dem einen gemütlichen und liebevollen Rahmen bieten, das liegt Marlies Rath aus Langendernbach am Herzen. Schon lange hatte sie die Absicht, Heranwachsenden eine Schreibwerkstatt zu bieten, in der sie in ruhiger Atmosphäre ihre Träume und Fantasien zu Papier bringen können.
Die zweifache Mutter und Großmutter, die selbst jahrelange Erfahrungen in der Schreibwerkstatt des Schriftstellers und Drehbuchautors Klaus-Peter Wolf im Felsenkeller in Altenkirchen sammelte, konnte im März diesen Jahren ihren Plan in die Tat umsetzen. Nun bietet sie einer kleinen Gruppen Jugendlichen die Möglichkeit, ihr natürliches Talent zu erkennen und auszuleben. Jeden zweiten Samstag im Monat treffen sich Hannah Brado, Lea Hauptvogel, Johanna Heinz, Lea Stiehl und Deborah Ott aus Langendernbach um nachmittags bei Marlies Rath, um gemeinsam auf Entdeckungsreise zu gehen. Mit von der Partie sind auch zwei Kinder aus Pottum: Enkelin Luisa Rath und ihr Schulkamerad Felix Nilges.
Ganz wichtig ist es Marlies Rath, dass in ihrer großen und gemütlichen „Schreibstube“ eine völlig entspannte Atmosphäre herrscht. Druck und Stress bleiben hier außen vor. Es gefällt den Kindern, dass sie sich in den Räumlichkeiten frei bewegen dürfen. In der angrenzenden Küche gibt es immer ein kleines Büffet mit gesunden Häppchen wie frischen Gurkenscheiben, Paprikastreifen, Laugenstangen, leckerem Kuchen und Getränken. „Wer arbeitet, der muss sich auch stärken“, so die Gastgeberin lächelnd. Die Kinder und auch ihre Eltern bewundern die Geduld und Ruhe, die Marlies Rath ausstrahlt und die zum Gelingen des etwas anderen Unterrichts maßgeblich beiträgt.
Jede Literaturstunde steht unter einem bestimmten Thema. Oft liest die 61-Jährige einen kurzen eigenen Text dazu. Nach einer gemeinsamen Besprechung am großen Tisch sucht sich jeder einen gemütlichen Platz, um seine Einfälle zu Papier zu bringen. Da gibt es den Sessel in der Ecke, weiche Bodenkissen oder die Plätze am Küchentisch. Manch einer schreibt stehend am Fenster und lässt sich vom Blick in den Garten inspirieren, ein anderer macht es sich bäuchlings auf dem Boden bequem. Jeder besitzt übrigens einen eigenen selbst gestalteten Schreibblock. Während des Schreibens herrscht absolute Stille, denn nun ist Konzentration gefragt. Die jugendlichen Erzähler sind zwischen acht und zwölf Jahren alt. Hannah bildet eine Ausnahme, denn sie ist gerade erst in die Schule gekommen. Bis sie selbst ihre Fantasien aufschreiben kann, und um die anderen während des Schreibens nicht zu stören, flüstert sie Marlies Rath ihre Geschichten ins Ohr. Diese übernimmt gerne das Aufschreiben für die Jüngste. Die fertigen Texte werden anschließend vorgelesen und besprochen. Ein hübsches Ritual ist es, dass jedes Kind sein momentanes „Lieblingswort“ auf einen besonderen Zettel schreibt, welcher dann an eine bunte Stoffleine geheftet wird. Es werden schöne Wörter gefunden, Träume erzählt, Geschichten gesucht und Gedichte gereimt.
Die Ergebnisse möchte das achtköpfige Team am kommenden Samstag, den 11. September, in der Zeit von 15 bis 16.30 Uhr präsentieren. Als Veranstaltungsort werden die jungen Autoren den „Alten Schmiedeplatz“ in einen „Literaturpark“ verwandeln. Unter dem Motto „Geschichten flattern im Wind“ dürfen die Besucher anschließend aus Büschen und Bäumen ihre Lieblingsgeschichten „pflücken“. (upr.)