Matthias Ketz plötzlich verstorben
Ein begnadeter Könner seines Fachs lebt nicht mehr. Der 63-jährige über die Heimatgrenzen des Westerwaldes hinaus beliebte Fotograf Matthias Ketz ist am Samstag überraschend verstorben. Entsprechend schnell hat sich die Nachricht von seinem Tod verbreitet und Entsetzen ausgelöst. Der „Lichtbildner“, der nicht nur sein Handwerk beherrschte, sondern trotz Alltagstress auch jeweils ein offenes Auge für die Natur und Menschen um sich herum hatte, ist von uns gegangen. Viele seiner Bilder werden die Zeit überleben.
Hachenburg. Voller Leidenschaft hat er sich der Fotografie verbunden gefühlt und oft die Grenzen des Möglichen überschritten. Sein fotografisches Auge erkannte sofort jede Gelegenheit, ein Bild mit Licht und Schatten zu gestalten. Neben perfekten Industriefotos für die Werbebranche reizte ihn zum Ausgleich auch die Natur. Wolken, Regentropfen, Bäume, und nicht zuletzt die Menschen.
Als perfekter Schlagzeuger seiner Band „sugar daddies“ gab er sein Bestes. Als Fotograf begleitete er nicht nur seit 30 Jahren die Hachenburger Gruppe „The fabulous Booze Brothers“, sondern auf internationalen Bühnen alle Konzerte mit Profi-Schlagzeugern, denen er einen Kalender widmete. Thomas Gfrörer („Föni“) berichtete von seinem Erlebnis in einer Musikschule in Los Angeles, bei der er ein Foto von Ketz entdeckte und zu verstehen gab, dass er Mathias Ketz persönlich kenne. Begeisterung ohne Grenzen.
Viele Kalender aus seiner Westerwälder Heimat fanden Liebhaber. Ein ganz besonders Foto ging nachweislich rund um die Welt. Den Landwirt Willi Thiel aus Astert, den Ketz zusammen mit seiner bescheidenen Schwester bei der Kartoffelernte entdeckte, machte er zum Hauptdarsteller einer Serie.
Ketz verlor in frühen Jahren seine erste Frau durch einen Verkehrsunfall und geriet nicht aus der Bahn, sondern behielt seinen Lebensmut und die ihm angeborene Fröhlichkeit. Eines Tages tauchte er im Gasthaus „Sonne“ auf und forderte die „aalen Hachenburger“ zu einem kostenlosen Shooting in sein Fotostudio in der Saynstraße auf.
Kein Auftritt beim „Treffpunkt Alter Markt“, den seine jetzige Frau Beate Macht als Kulturbeauftragte der Verbandsgemeinde und Stadt Hachenburg organisierte, ohne Matthias Ketz, der das jeweilige Geschehen im Bild festhielt. Matthias wird uns allen fehlen! repa
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