Niederfischbacher Forstwirtschaftsmeister gehört zu den Besten des Jahrgangs
Sebastian Hammer hat mit drei anderen am besten abgeschnitten bei den Meisterkursen der Grünen Berufe bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Sein großer Auftritt bei der Landesbestenehrung des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums musste Corona-bedingt zwar ausfallen. Aber im Interview gibt der Mitarbeiter des Forstamts Hachenburg Einblicke in seine Motivation und verrät Berufsanfängern Tipps.
Niederfischbach. „Drei Dinge machen einen guten Meister: Wissen, Können und Wollen. Sie haben bewiesen, dass Sie diese drei Dinge verinnerlicht haben“, gratulierte Ökonomierat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer. Aber wie setzt man dieses „Wissen, Können und Wollen“ am besten in die Tat um? Und welche Tipps haben „die alten Hasen“ für den Berufsnachwuchs? Im Rahmen von Kurzinterviews kam Forstwirtschaftsmeister Sebastian Hammer selbst zu Wort.
Warum haben Sie sich für den Meisterlehrgang entschieden?
Ich habe den Meisterlehrgang besucht, um mehr Verantwortung und mehr Aufgaben übernehmen zu können. Denn je vielfältiger der Aufgabenbereich ist, umso mehr Spaß hat man bei der Arbeit. Zudem eigne ich mir gerne neues Wissen an, und das ist in meinen Augen unser wichtigstes Gut.
Welche persönlichen Eigenschaften sollte ein Forstwirtschaftsmeister mitbringen?
Ein Forstwirtschaftsmeister sollte ein Allroundtalent sein. Egal, in welchem Bereich man nachher arbeitet: Gute Organisation ist schon mal die halbe Miete. Zusätzlich muss man sehr flexibel sein. Nicht nur, um mehrere Sachen gleichzeitig machen zu können, sondern vielmehr, um in bestimmten Situationen immer die richtige Lösung parat zu haben. Daher ist es auch wichtig, immer einen kühlen Kopf zu bewahren und ruhig zu bleiben, denn nur so kommt man voran. Hektik hat für mich im Wald nichts zu suchen. Nicht zuletzt benötigt man auch Sozialkompetenzen, sei es im Umgang mit Auszubildenden, mit Arbeitskollegen oder den vermehrt auftretenden Kontakt mit Waldbesuchern. Ein gutes Arbeitsklima ist Grundlage für eine gute Arbeit.
Klimawandel, Dürre und Borkenkäfer: Woraus schöpfen Sie Ihre Motivation trotz dieser scheinbar übermächtigen Probleme?
Das ist ganz einfach beantwortet: Weil ich weiß, dass das nicht das Ende ist. Auch wenn es an manchen Orten wirklich verheerend aussieht und einem das Herz blutet, den Wald in diesem Zustand zu sehen, aber ich weiß, dass die Natur sich wieder erholen wird und sämtliche Kahlflächen wieder zuwachsen werden. Man sieht diese Veränderung leider nur kaum, weil es ein langwieriger Prozess ist und das Ergebnis erst in ein paar Jahrzehnten sichtbar wird. Aus ökonomischer Sicht sind die Kalamitäten natürlich eine Katastrophe. Wie es da in Zukunft weitergehen wird, können wohl nur die Wenigsten sagen, ich jedenfalls nicht.
Die Fragen stellte die Landwirtschaftskammer.
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