Erste virtuelle Vertreterversammlung der Westerwald Bank
Üblicherweise muss eine Genossenschaft bis spätestens 30. Juni eines Jahres die Mitglieder-/Vertreterversammlung durchgeführt haben. Doch in diesem Jahr ist alles anders. COVID-19, der Virus, der zu einer weltweiten Pandemie geführt hat, ließ eine entsprechende Großveranstaltung der Westerwald Bank mit üblicherweise 400 bis 500 Teilnehmern im ersten Halbjahr 2020 nicht zu.
Hachenburg. Durch den Gesetzgeber wurden bereits im Frühjahr die gesetzlichen Rahmenbedingungen durch das „Gesetz über Maßnahmen im Gesellschafts-, Vereins-, Stiftungs- und Wohneigentumsrecht zur Bekämpfung der Wirkungen der COVID-19-Pandemie“ geschaffen, um Mitglieder-/Vertreterversammlungen auch im zweiten Halbjahr und unabhängig von den Bedingungen der Satzung der jeweiligen Genossenschaft auch in digitaler Form abzuhalten.
Über insgesamt vier Tage zwischen dem 2. und dem 5. November wurden im Mitgliedernetzwerk der Bank für alle Vertreter die entsprechenden Tagesordnungspunkte in Form von Kurzvideos vorgestellt. Durch Nutzung von Kommentarfunktionen konnte eine Diskussion der Vertreter zu den einzelnen Tagesordnungspunkten erfolgen. Am Freitag, den 6. November, wurde dann zu den einzelnen genehmigungspflichtigen Tagesordnungspunkten die Abstimmung der Vertreterinnen und Vertreter herbeigeführt.
„Für uns ist diese Form der Vertreterversammlung“, so Wilhelm Höser, Vorstandssprecher der Westerwald Bank, „nur eine notwendige Ausnahme, um die erforderlichen Beschlüsse der Vertreterinnen und Vertreter für das abgelaufene Geschäftsjahr, aber auch die turnusmäßig anstehenden Wahlen zum Aufsichtsrat vornehmen zu können.“ Die Genossenschaft lebt vom persönlichen Kontakt und vom persönlichen Austausch mit den Mitgliedern und Vertretern, so Höser.
Dabei hatte die Bank für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 viel Positives zu berichten. Die Bilanzsumme ist um 2,2 Prozent auf 3,08 Milliarden Euro gestiegen, das Kundenkreditgeschäft „Forderung an Kunden zuzüglich Avale“ wurde um 3,2 Prozent ausgebaut. Die Kreditzusagen an Kunden stiegen sogar um 10,2 Prozent auf 483 Millionen Euro. Und auch das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit der Bank konnte von 16,5 Millionen Euro auf 22,5 Millionen Euro gesteigert werden.
Auch die vielen Aktivitäten, die die Bank für die Region und in der Region realisiert, können sich sehen lassen. Seit Aufnahme der Baumpflanzaktion, die die Bank traditionell mit den Auszubildenden der Bank vornimmt, wurden mittlerweile 16.600 Bäume gepflanzt. Zur Wiederbelebung von Insektenbiotopen hat die Bank zwischenzeitlich über 50.000 Quadratmeter Blühstreifen in Kooperation mit regionalen Landwirten und Imkern angelegt und sorgt damit für eine Unterstützung der notwendigen Bestäubung von Nutzpflanzen durch Bienenvölker.
Über die Stiftung der Westerwald Bank „Hilfe zur Selbsthilfe“ kann auch unverschuldet in Not geratenen Menschen Unterstützung gegeben werden. Projekte wie Gewaltprävention für Kinder mit Selbstverteidigungskursen für Jugendliche im Alter von 8 bis 14 Jahre, Unterstützung des Frauenhauses in Hachenburg, aber auch viele persönliche Unterstützungen von in Not geratenen Mitgliedern, die aufgrund der Persönlichkeitsrechte nicht im Detail vorgestellt werden, helfen mit, dass die Verantwortung, die die Bank auch für die Region annimmt, auch für betroffene Menschen im Westerwald fühlbar wird.
Durch die Vertreterversammlung wurden die Damen Christel Fries und Martina Zoth-Opolka sowie die Herren Dr. Wolfgang Kögler, Egon Herz, Rainer Berthold Jung und Armin Reimann wiederum als Mitgliedervertreter in den Aufsichtsrat gewählt. Dieter Saffran, der das satzungsmäßige Höchstalter erreicht hat und nicht wieder in den Aufsichtsrat gewählt werden konnte, wurde die Silberne Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen e. V. im Rahmen der virtuellen Vertreterversammlung überreicht. Dies für über 25 Jahre als aktiver Aufsichtsrat im Dienst der Genossenschaft.
Bereits am 27. April 2020 wurden seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank die Damen Andrea Hummer, Claudia Kohlhaas und Martina Pfeifer-Krämer sowie die Herren Bernd Ochsenbrücher, Frank Weber und Stephan Zorn als Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsrat gewählt. Monika Altmann-Steffens und Peter Rusert sind mit Abschluss der Vertreterversammlung als Arbeitnehmervertreter aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.
Der Aufsichtsrat besteht nunmehr aus insgesamt 18 Personen, wobei zwölf Mandate auf die Mitgliedervertreter und sechs Mandate auf die Arbeitnehmervertreter entfallen.
(PM)
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