Mit dem Bus-Führerschein zu neuen beruflichen Perspektiven
Menschen aus der Arbeitslosigkeit holen, Fachkräfte gewinnen und die Region stärken: Diese Ziele verfolgen die Agentur für Arbeit Montabaur und die Kreisverwaltung Rhein-Lahn in einem gemeinsamen Projekt: 30 Männer und Frauen, die bislang Arbeitslosengeld beziehen oder von der Grundsicherung leben, werden zu Busfahrer/innen qualifiziert. Dies wurde in der jüngsten Trägerversammlung des Jobcenters Rhein-Lahn einvernehmlich beschlossen.
Montabaur. Der Bedarf an Fachkräften ist und bleibt branchenübergreifend ein Schwerpunktthema der Wirtschaft. Viele Betriebe suchen über längere Zeit und nicht selten vergebens nach geeignetem Personal. Auf der anderen Seite gibt es Arbeitslose, die Probleme haben, (wieder) im Erwerbsleben Fuß zu fassen. Das größte Risiko, arbeitslos zu werden und zu bleiben, ist zu geringes und/oder veraltetes Wissen. Hier setzt die aktuelle Initiative an. „Die berufliche Qualifikation ist der wichtigste Türöffner zum Arbeitsmarkt“, sagt Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. „Mit der Finanzierung der Busführerscheine geben wir arbeitslosen Menschen die Chance auf eine dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt. Die gute Kooperation mit der Kreisverwaltung in gemeinsamer Trägerschaft für das Jobcenter macht es möglich, die arbeitsmarktpolitischen Förderinstrumente sehr gezielt mit den regionalen Bedarfen abzustimmen.“
Auch Landrat Frank Puchtler lobt das Miteinander der Netzwerkpartner: „Im Rhein-Lahn-Kreis werden Busfahrer für den Linienverkehr und die Schülerbeförderung gesucht. Deshalb freuen wir uns, dass dieses Projekt in die Tat umgesetzt wird und die Agentur für Arbeit und das Jobcenter dafür erhebliche Mittel in die Hand nehmen.“
Bei einer Fördersumme von 10.000 Euro pro Weiterbildung werden in 2020/2021 bis zu 300.000 Euro in die regionale Fachkräftegewinnung investiert. 15 Bewerber/innen kommen noch 2020 zum Zuge, weitere 15 im nächsten Jahr.
Chancen eröffnen sich auch für Arbeitslose, die nur in Teilzeit einsteigen können. Das klassische Beispiel sind immer noch Frauen, da vor allem sie in die Betreuung von Kindern und die Pflege älterer Familienmitglieder eingebunden sind. Diese Zielgruppe der Initiative liegt dem Geschäftsführer des Jobcenters Rhein-Lahn, Jochen Geißel, besonders am Herzen: „Gerade hier hoffen wir auf Arbeitgeber, die offen sind für neue Wege. Wer sich Fachkräfte sichern möchte, sollte flexibel sein!“ (PM)
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