Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach rezertifiziert
Am 7. und 14. Oktober wurden die beiden Wohnbereiche St. Marien und St. Katharina des Ignatius-Lötschert-Hauses in Horbach erneut mit hervorragenden Prüfungsergebnissen nach dem Psychobiografischen Pflegemodell des österreichischen Pflegewissenschaftlers Professor Erwin Böhm rezertifiziert. Der kurz „Böhm-Modell“ genannte Ansatz bedingt eine besondere Schulung der Pflegekräfte und ist mit einem hohen pflegerischen und materiellen Aufwand für die zertifizierten Einrichtungen verbunden.
Horbach. Besondere Erfolge erzielt das Modell bei demenziell veränderten Menschen. Da bei einer fortschreitenden Demenz die kognitiven Fähigkeiten nachlassen und es den Betroffenen immer schwerer fällt, sich zeitlich und örtlich zu orientieren, gleichzeitig aber die Ereignisse und Eindrücke aus der Vergangenheit immer mehr in den Vordergrund rücken, wird im Rahmen des Böhm-Modells von jedem Bewohner eine sogenannte „Gefühlsbiografie“ erhoben. Aus dieser Biografie leiten die verantwortlichen Pflege- und Betreuungskräfte Impulse ab, die dem Bewohner Alltagsnormalität, Orientierung und Sicherheit schenken. Neben den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen, die man landläufig gerne mit „warm, sauber und satt“ zusammenfasst und die immer ein fundamentaler Bestandteil von Pflege sein müssen, liefert das Böhm-Modell Pflegeeinrichtungen einen theoretischen und praktischen Rahmen zur individuellen Förderung des geistigen oder seelischen Wohlbefindens der Bewohner.
Um sicherzustellen, dass die zertifizierten Einrichtungen den Vorgaben des Böhm-Modells dauerhaft gerecht werden und das Modell in allen Bereichen stets korrekt umgesetzt wird, müssen sich die Einrichtungen jedes Jahr einer umfassenden Prüfung durch das Europäische Netzwerk für Psychobiografische Pflegeforschung (ENPP) unterziehen. Die Wohnbereiche des Ignatius-Lötschert-Hauses haben bei der Rezertifizierung in diesem Jahr mit jeweils 20 von 20 Punkten und 19 von 20 Punkten Bestnoten erzielt. Das Böhm-Modell hat im Ignatius-Lötschert-Haus Tradition. Seit mehr als zehn Jahren pflegt das Haus bereits nach seinen Grundsätzen und ist von der Wirksamkeit der Methoden überzeugt. „Unsere Mitarbeiter engagieren sich für das Böhm-Modell und erfahren täglich, wie erfolgreich es wirkt. Die Erfolge erreichen wir auch weiterhin, obwohl sich unser Bewohnerklientel stark verändert und die Corona-Pandemie uns in diesem Jahr die Arbeit insgesamt sehr schwer gemacht hat“, weiß Chris Martin, der Pflegedienstleiter des Ignatius-Lötschert-Hauses, zu berichten: „Böhm ist bei uns nicht einfach nur ein Konzept, sondern eine Lebensart.“
Würdigen möchten Chris Martin und Franz Schmitz, der Einrichtungsleiter des Ignatius-Lötschert-Hauses, jedoch insbesondere die Leitungen und Mitarbeiter der Wohnbereiche St. Marien und St. Katharina, die das erfolgreiche Böhm-Modell tagtäglich in der Arbeit umsetzen und sich damit auch in besonderem Maße für das seelische Wohl der ihnen anvertrauten Bewohner engagieren. Beide sind sich sicher, dass die ausgesprochen jungen Teams um die Wohnbereichsleitung Celina Hannappel und ihre Stellvertreterin Jessica Hachenthal (St. Marien) sowie die Wohnbereichsleitung Petra Pfaff und ihre Stellvertreterin Racielle Schmengler (St. Katharina) auch in Zukunft dem Haus die Rezertifizierung durch das ENPP sichern werden. (PM)
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