Funkuhren: Genaue Uhrzeit ohne Einstellung
Eine möglichst präzise Uhrzeitenanzeige, die ganz ohne manuelle Einstellung erfolgt – diesen Vorteil bietet eine Funkuhr. Früher vorwiegend als Wecker oder Wanduhr beliebt, setzen viele Uhrenfreunde heute auch auf praktische Funkuhren für das Handgelenk. Optik, Antrieb und zusätzliche Funktionen stehen in großer Auswahl zur Verfügung; doch die Ganggenauigkeit bleibt bestehen. So lässt sich rasch eine zuverlässige Funkuhr nach dem persönlichen Geschmack finden.
Eigenschaften und Technik der Funkuhr
Eine Funkuhr, egal ob Wanduhr, Wecker oder Modell für den Arm, läuft mithilfe eines Funksignals. In Deutschland wird dieses durch einen Funkturm im Ort Mainflingen nahe Frankfurt am Main gewonnen. Über das sogenannte „DCF-Signal“ werden bis zu mehrere tausend Kilometer weit reichende Wellen die Uhrenanzeige auf Funkuhren übertragen. Das funktioniert in vielen Ländern. Zudem gibt es sogenannte Multifrequenz-Funkuhren, die das Signal verschiedener Zeitzeichensender (etwa das MSF in Anthorn/Großbritannien, das JJY in Japan, das WWV in Fort Collins, Colorado/USA, das WWVH auf Hawaii/USA oder das BPC in Shangqiu/China) empfangen und verarbeiten können. Die Funkuhr passt sich automatisch dem nächstgelegenen Funkturm an oder wird mit wenigen Handgriffen manuell auf diesen eingestellt.
Die Übertragung der Signale durch den Funkturm erfolgt bei den meisten Armbanduhren um 2 und um 3 Uhr nachts. Dadurch wird auch die Zeitumstellung berücksichtigt, die in Deutschland zweimal jährlich erfolgt. Bei Uhren, die eine große Batteriekapazität aufweisen oder eine andere Energiequelle nutzen, kann die Signalübertragung auch stündlich erfolgen. Da die Funktürme, die das Signal übertragen, sich nach der Weltzeituhr richten, wird die Genauigkeit von entsprechenden Uhren nicht beeinflusst.
Zudem gibt es Funkuhren, die das Signal per GPS erhalten und sich somit unabhängig von der Reichweite der Zeitzeichensender mit Geotargeting auf die Ortszeit einstellen.
Aussehen von Funkuhren
Wer bei Funkuhren an Modelle mit riesiger Antenne denkt, irrt sich: Optisch besteht kaum ein sichtbarer Unterschied zu anderen Uhren. Die Antenne, welche das Signal empfängt, verbirgt sich für den Uhrenträger unsichtbar im Inneren des Uhrengehäuses. Manche Modelle verfügen auch über in das Armband eingearbeitete Antennen – das ist jedoch seltener und war vorwiegend bei älteren Uhren der Fall. Je nach Ausprägung der Antenne kann lediglich das Uhrengehäuse von Funkuhren etwas üppiger ausfallen als von anderen Uhren – somit das einzig klare Unterscheidungsmerkmal in puncto Aussehen.
Typische Zusatzfunktionen einer Funkuhr
Die neuen Genrationen von Funkuhren verfügen meistens über den Multifrequenz-Empfang. Dadurch kann sichergestellt werden, dass sich die Uhrzeit immer nach dem am nächsten gelegenen Funkturm richtet. Die Uhrzeit bei Auslandsaufenthalten präzise abzulesen, ist dadurch problemlos möglich. Eine weitere beliebte Zusatzfunktion ist der integrierte Kalender beziehungsweise die Datumsanzeige. Manche Funkuhren verfügen sogar über eine Weckfunktion, sodass der zusätzliche Kauf eines Weckers für den Uhrenträger entfällt. Je nach Modell sind weitere Zusatzfunktionen möglich, die die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen von verschiedenen Zielgruppen bedienen. Alternativen sind GPS-Weltzeituhren oder Smartwatches mit GPS-Empfang, die sich allerdings ästhetisch meist deutlich von klassischen Armbanduhren unterscheiden.
Vor- und Nachteile der Funkuhr
Der größte Vorteil der Funkuhr ist sicherlich ihre einfache Anwendung: Die Uhrzeit muss nicht manuell eingestellt werden, sondern richtet sich stets nach dem Funkturm in der Nähe. Das gilt auch bei Zeitzonenwechsel oder infolge der Umstellung auf die Sommer- oder Winterzeit. Funktionen wie ein Wecker oder die Datumsanzeige stellen einen weiteren Bonus dar. Eine hohe Ganggenauigkeit ist ebenfalls ein Pluspunkt. Da die Atomuhren, von denen die Signale kommen, in mehreren Millionen Jahren maximal eine Sekunde abweichen, ist es im Grunde unmöglich, eine falsche Uhrzeit angezeigt zu bekommen. Anders als Smartwatches oder Smartphones haben Funkuhren eine Batteriekapazität von ca. 2 Jahren und müssen daher nicht kontinuierlich aufgeladen werden.
Ein möglicher Nachteil ist die Ungenauigkeit der Uhren durch Störungen, die sich durch die Unterbrechung der Übertragungswellen ergeben. Das ist manchmal in Gebäuden mit dicken Stahlwänden der Fall. Um den vorübergehenden Fehler zu beheben, sollte die Funkuhr über die Option verfügen, im Bedarfsfall auch manuell verstellt zu werden. Zudem sehen einige Uhrenfreunde das vergleichsweise dickere Gehäuse von Funkuhren als unpraktisch und unkomfortabel an. Dieses ist aber erforderlich, um die Technik für die Funkübertragung im Inneren der Uhr unterzubringen. Die Empfangseinheiten in den neuesten Funkuhren sind allerdings so klein, dass sie kaum noch ins Gewicht fallen.
Funkuhren mit unterschiedlicher Energiequelle
Während die genaue Anzeige der Uhrzeit bei Funkuhren immer durch den Funkturm bestimmt wird, können die Antriebe ganz unterschiedlich sein. Traditionelle Quarzwerke mit Batteriebetrieb finden sich beispielsweise in Modellen wie der Junghans Meister Mega Funkuhr oder der BERING Herren Funkuhr Radio Controlled. Die Citizen Damenuhr Eco Drive Funkuhr und die Casio Herrenfunkuhr Wave Ceptor Titanium werden hingegen durch Solarenergie betrieben und sind daher besonders umweltfreundlich und jederzeit einsatzbereit, ganz ohne Batterie. Dadurch ist eine regelmäßige Übertragung des Funksignals kein Problem und die Ganggenauigkeit der Uhr bleibt bestehen. Unpünktlichkeit? Ein Fremdwort, wenn die zuverlässige Funkuhr zum ständigen Begleiter am Handgelenk wird! (prm)