Pflegeschule Hachenburg beantragt Geld für Onlinelehre
Bereits seit März besteht der Unterricht am DRK Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Hachenburg aus einer Mischung aus Präsenzunterricht und Fernunterricht im Internet. Ein großer Teil der Unterrichtsstunden findet aktuell online statt. Das bringt neue Hindernisse mit sich, denn nicht alle Schülerinnen und Schüler haben Laptops, um dem Unterricht folgen zu können.
Hachenburg. Auszubildende Loreen Röhle erledigt die Aufgaben größtenteils auf dem Smartphone. Der Auszubildende Martin Schwarz benutzt den Laptop einer Freundin. „Eigentlich wäre es am besten, wenn wir uns von der Schule Laptops oder Tablets leihen könnten“, wünscht sich Pflegeschüler Schwarz. Darüber hinaus sei die W-Lan-Abdeckung in der Schule nicht ausreichend, sodass manchmal die Verbindung abbreche, erzählt die Auszubildende Celine Märzenacker.
Um die Probleme anzugehen, wird mit Hochdruck an Verbesserungen gearbeitet. Die Pflegeschule in Hachenburg hat auch Geld aus dem „Digitalpakt Schule“ beim Land Rheinland-Pfalz beantragt. Damit könnten zum Beispiel Laptops angeschafft werden, die Schüler leihen könnten, sagt Schulleiterin Corinna Kronsteiner-Buschmann. Außerdem müsse das W-Lan-Netz in der Schule ausgebaut werden. „Die Abdeckung, die wir aktuell haben, reicht noch nicht aus“, sagt Kronsteiner-Buschmann.
Weiterer Ausbau der Technik geplant
Mit dem Geld will die Pflegeschule alle Klassenräume mit Smartboards ausstatten. Schulleiterin Kronsteiner-Buschmann möchte außerdem ein „Skills Lab“ einrichten: „Das ist ein Demonstrationsraum, der aussieht wie ein Krankenzimmer, nur dass er zusätzlich mit Kameras und Bildschirmen ausgestattet ist. Dort könnten Situationen aus der Pflege realitätsnah simuliert und ausgewertet werden. Viel näher an der Praxis geht es nicht“, erklärt Kronsteiner-Buschmann.
Die Praxis fehlt im Onlineunterricht aktuell, bemängelt Schülerin Loreen Röhle. Ohne Menschenkontakt würden manche Teile des Lehrplans zurzeit nur vermittelt werden. Auch Gruppenarbeiten fehlten den Schülerinnen und Schülern, erzählen die Auszubildenden Celine Märzenacker und Martin Schwarz. Dennoch haben sie sich nach einigen Startschwierigkeiten an den Unterricht im Internet gewöhnt. „Wenn sich alle Dozentinnen und Dozenten auf die Technik eingestellt haben, dann funktioniert der Unterricht schon“, sagt der Auszubildende Martin Schwarz mit einem Augenzwinkern.
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Onlineveranstaltungen als Konzept für die Zukunft
Schulleiterin Corinna Kronsteiner-Buschmann ist stolz, dass die Schüler sich an die Onlinestunden angepasst haben. „Natürlich fordert der Fernunterricht von unseren Auszubildenden mehr Selbstdisziplin, aber vielen gefällt es im eigenen Tempo lernen zu können.“ Nebenbei würden die Computer-Kompetenzen von allen Kollegen und Auszubildenden geschärft. „Alle Kollegen arbeiten sich sehr akribisch in die Lehrplattform ein; auch die nebenberuflichen Dozenten sind bereit, sich mit dem neuen Format des digitalen Unterrichts zu beschäftigen.“
Durch die Pandemie verändert sich der Unterricht, aber die Pflegeausbildung macht durch die Einschränkungen einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung. Und obwohl die Onlinelehre zu Beginn der Pandemie ein Sprung ins kalte Wasser war, sieht Corinna Kronsteiner-Buschmann den Fernunterricht inzwischen als ein Konzept für die Zukunft: „Wir wollen auch nach der Pandemie den Onlineunterricht mit unserem regulären Lehrplan verbinden“, erklärt die Schulleiterin. (PM)
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