Leben mit Demenz kann erleichtert werden
Die Krankheit Demenz gehört zu den häufigsten Krankheiten im Alter. Wie man Angehörigen helfen kann, darüber konnte man sich heute bei einer Veranstaltung der Pflegestützpunkte des Westerwaldkreises und des Landeskreises Altenkirchen im Hachenburger Kino informieren. Zahlreiche Pflegeeinrichtungen und Therapiepraxen stellten ihre Behandlungsmöglichkeiten vor.
Hachenburg. Was tun, wenn ein naher Angehöriger an Demenz erkrankt? Wenn er schleichend das Geschehen der Gegenwart vergisst? Mittlerweile leiden rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland unter der Krankheit Demenz, einer der häufigsten im Alter. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Ungefähr 60 Prozent von ihnen leiden an einer Demenz vom Alzheimer-Typ. Während der Krankheit lässt das Gedächtnis nach, man vergisst zunehmend Dinge und auch andere emotionale und soziale Fähigkeiten können nicht mehr so ausgeführt werden wie gewöhnlich. Eine Therapie gegen die sich immer weiter ausbreitende Krankheit gibt es bisher noch nicht. Dennoch gibt es viele Stellen im Westerwald, die gerne weiterhelfen. Daher organisierten die Arbeitskreise der Pflegestützpunkte des Westerwaldkreises und des Landkreises Altenkirchen am Samstag einen Informationstag unter der Schirmherrschaft vom Landrat des Westerwaldkreises Achim Schwickert im Hachenburger Kino.
Nachdem das Generationenkabarett die Teilnehmer begrüßt hatte, sah man sich gemeinsam den Film „Mein Vater“ mit Götz George und Klaus J. Behrendt an. Der Film thematisiert die Krankheit Alzheimer und zeigt, wie die Krankheit das gesamte Familienleben verändert und in schwere Krisen geraten kann. Anschließend stellten verschiedene Pflegeeinrichtungen im Foyer des Kinos ihre Arbeit und ihre Behandlungsmöglichkeiten gegen Demenz vor. Die Besucher hatten hier die Möglichkeit des Austauschs und erhielten nützliche Informationen über die Krankheit. Die Ergotherapiepraxis Ruppert informierte über die Musiktherapie als mögliche Behandlung von Demenz. Der Hospizverein des Landkreises Altenkirchen stellte die Begleitung Schwerstkranker bis zum Tod vor. Außerdem war die Betreuungsbehörde des Westerwaldkreises vor Ort, um über die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung aufzuklären. Zudem gab es Aromapflege und viele weitere Informationen am Büchertisch mit Leseanregungen zum Thema Demenz.
„Wir führen die Art von Veranstaltung bereits zum dritten Mal durch“, berichten zwei der Organisatoren der Beratungs- und Koordinierungsstellen im Westerwaldkreis, Sophia Janz und Ulrike Eiser. „Die Gespräche und der gegenseitige Austausch der Besucher sind sehr wichtig. So merkt man, dass man nicht allein mit der Krankheit ist und dass es zahlreiche Hilfsangebote ganz in der Nähe gibt.“ Froh sind die beiden, dass man wieder einen so „angenehmen Rahmen“ für die Veranstaltung finden konnte. Das Hachenburger Kino biete genügend Platz für Gespräche und auch einen kleinen Imbiss. Eine ähnliche Veranstaltung ist für das kommende Jahr geplant. (jut)
Die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte beraten ältere, kranke und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige. Informationen gibt es unter www.onlinesuche.rlp.de
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