Advent und Weihnachten im Westerwald
Am Heiligen Abend sind die Evangelischen Kirchen für gewöhnlich voll. Viele Christen wollen gerade an den Weihnachtsfeiertagen daran denken, dass Gott Mensch wurde und sich in der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen darüber freuen, dass er in Christus zu den Menschen kam. Nun ist in diesem Jahr leider wenig wie sonst immer. Die derzeit geltenden Corona-Regeln sorgen dafür, dass die Gottesdienste an Weihnachten anders gestaltet werden müssen.
Westerburg. Da die Besucherzahlen nach sorgsam ausgearbeiteten Hygienekonzepten anhand der gesetzlichen Bestimmungen und den Empfehlungen der Landeskirche berechnet und damit begrenzt sind, wird es in diesem Jahr also definitiv keine überfüllen Gottesdienste geben. Alle Evangelischen Kirchengemeinden im Dekanat Westerwald achten mit größter Sorgfalt darauf, dass niemand gefährdet wird und alle Gottesdienstbesucher ohne Angst vor einer Ansteckung den Weihnachtsgottesdienst ihrer Kirchengemeinde besuchen können.
Einige Kirchengemeinden weichen deshalb nach draußen aus. So gibt es in Neuhäusel, Freirachdorf-Roßbach und Höhn Open Air Gottesdienste. Neuhäusel feiert an Heilig Abend zweimal nachmittags ökumenisch auf dem Alten Schulhof in Hillscheid. Als Highlight ist ein Mitmach-Krippenspiel geplant. Teilnehmer müssen sich über ein Anmeldetool im Internet anmelden. Für die Christmette um 22:30 Uhr in der Kirche St. Anna reicht eine Anmeldung im Gemeindebüro.
Für alle, die in diesem Jahr gar nicht unter Leute gehen möchten, wird die Evangelische Kirchengemeinde zwei Weihnachts-Wanderwege einrichten, einer beginnt am Sportplatz in Kadenbach, der andere am Friedhof in Eitelborn. Auf dem Weg gibt es Stationen mit Gebet, Musik, Kunstimpulsen und ein Krippen-Hörspiel für Kinder. Die Wege sollen bis in den Januar hinein begehbar sein. Auch in Freirachdorf (Dorfplatz, 16 Uhr) und Roßbach (an der Kirche oder am Kirmesplatz, 17 Uhr) ist man am Nachmittag des Heiligen Abends draußen. Ebenso wie in Höhn (17 Uhr) vor der Evangelischen Kirche. Auch in Höhr-Grenzhausen ist an Heiligabend ein Open Air Gottesdienst geplant. Ort und Zeit stehen aber noch nicht definitiv fest. Am 1. Feiertag gibt es um 10 Uhr Gottesdienst in der Evangelischen Kirche mit Pfarrer Matthias Neuesüß, am 2. Feiertag mit Pfarrerin Monika Christ.
Waldweihnacht wird es in Unnau mit Fackelbeleuchtung in der Waldkirche (1. Feiertag) und in Alsbach (Heiligabend) mit Kerzen und Laternen vor dem Friedhof. An Heiligabend sind die Unnauer auch „draußen“, mit zwei Bühnen auf dem Schwimmbadparkplatz. In Alsbach gibt es um 22 Uhr noch eine Spätandacht in der Kirche und am 1.Feiertag eine Einladung zur Besinnlichkeit mit stimmungsvollen Lesungen und Orgelmusik. Von der Kirchengemeinde Unnau gibt es außerdem zwei Videogottesdienste auf You Tube, einen an Heiligabend ab 17 Uhr und einen am 1. Feiertag ab 10 Uhr.
In Montabaur gibt es jeden Mittwoch im Advent Andachten in der Pauluskirche, an den Adventssamstagen im Paulusgarten und an den Adventssonntagen in der Lutherkirche. An Heiligabend sind drei nachmittägliche Gottesdienste mit Puppendialog an der Bühne im Paulusgarten geplant, zwei für Familien und einer mit den Konfirmand/innen. Am späten Nachmittag folgt noch ein Gottesdienst in der Lutherkirche, ebenso am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag. Für alle Montabaurer Veranstaltungen um die Weihnachtsfeiertage müssen Teilnahme-Tickets in der Buchhandlung Erlesenes abgeholt werden.
In Wallmerod setzt man auf die Ökumene. Die eigene Kirche ist klein, also feiert die Gemeinde zweimal im Advent, an Heiligabend und am 1. Feiertag in der Katholischen Kirche. Außerdem haben die Kirchengemeinden Wallmerod, Willmenrod und Gemünden zusammen einen Video-Gottesdienst für Heiligabend erstellt. Zu finden, zum Beispiel, auf www.evangelisch-wallmerod.de.
In Wahlrod trifft man sich Heiligabend an der Segensstation am Stationenweg an der Kirche und am 1. Feiertag in der Kirche. Ebenfalls einen Stationenweg gibt es in Rückeroth. Hier will man den Weg am Heiligen Abend in Gruppen ablaufen. Highlight ist eine Lebendige Krippe in der Pfarrscheune. Für die Christmette um 22 Uhr verfügt die Kirche über 24 Plätze. In der angeschlossenen Andreas Gemeinde in Herschbach findet eine Waldweihnacht an der Grillhütte statt.
Die Kirchengemeinde Kroppach bietet einen „Gottesdienst to go“ für Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage an – es handelt sich um einen Stationenwanderweg in Kroppach, Giesenhausen, Mudenbach, Mörsbach und Luckenbach. Am 1. und 2. Feiertag wird in der Kirche in Kroppach gefeiert. Zudem gibt es zwei Videogottesdienste: Ein Krippenspielgottesdienst mit der Jungschar Mörsbach und ein Video-Gottesdienst für die Region zusammen mit den Kirchengemeinden Hachenburg, Altstadt und Alpenrod, der auf den Webseiten der Gemeinden verlinkt ist.
Einige Kirchengemeinden wollen den Nachmittag des Heiligen Abends als Gottesdiensttermin aus Platzgründen lieber nicht anbieten, wie Rennerod und Willmenrod. In Rennerod gibt es von 15-18 Uhr eine offene Kirche mit Weihnachtsatmosphäre, Kerzen, Musik und einer Andacht zum Mitnehmen. Des Weiteren lädt Pfarrer Axel Elsenbast zur Christmette um 22 Uhr, zum Weihnachtsgottesdienst am 1. Feiertag im Betsaal in Rehe und am 2. Feiertag in die Renneröder Kirche ein. In Willmenrod wird am ersten Feiertag zweimal Gottesdienst mit maximal 23 Personen gefeiert, am zweiten Feiertag einmal.
In Kirburg sind in der Kirche zwei Gottesdienste nachmittags an Heiligabend und um 22 Uhr die Christmesse geplant. An den Feiertagen ist jeweils um 10 Uhr Gottesdienst und an Sylvester um 17 Uhr.
In Selters kommt am 24. Dezember Weihnachten in einem „Gottesdienst für Zuhause“ mit einer Überraschung für die Kinder und ihre Familien nach Hause. Zusätzlich feiert Pfarrerin Swenja Müller an Heiligabend zweimal in der Kirche Gottesdienst und am ersten Feiertag einmal. Am 2. Feiertag wird ein Gottesdienst im Seniorenheim St. Franziskus gestaltet.
In der Kirchengemeinde Höchstenbach finden Advents-Andachten in Winkelbach, Mündersbach, Höchstenbach und Welkenbach statt, sowie ein Lichtergottesdienst vor der Kita. Am 24. Dezember wird Pfarrerin Elisabeth Huhn vier mobile Andachten in den vier Dörfern ihrer Gemeinde halten. Am 26. feiert sie Gottesdienst in der Höchstenbacher Kirche; an Sylvester in Höchstenbach und Mündersbach. Außerdem gibt es ein digitales Krippenspiel auf You Tube mit mehreren Folgen.
Ein weiteres Mittel, um die Corona-bedingten Abstände einzuhalten, ist: Es finden einfach mehrere kleinere Veranstaltungen statt, wie in Neunkirchen, Alpenrod, Wirges und Westerburg. In Neunkirchen gibt es an Heiligabend nachmittags Gottesdienst mit Krippenspiel, eine Andacht in der Johanneskirche und eine vor der Kirche. Am Abend ist eine weitere Andacht vor der Kirche und eine in der Matthäuskapelle in Hüblingen geplant. In Alpenrod setzt Pfarrer Ulrich Schmidt an Heiligabend auf drei nachmittägliche Gottesdienste, statt, wie sonst immer, nur auf zwei. Bis zu 80 Personen finden je Durchgang in der Kirche Platz. Außerdem ist um 22 Uhr eine Christmette geplant. Auch in Wirges gibt es am Heiligen Abend drei Gottesdienste, am ersten und zweiten Feiertag dann jeweils zweimal. Einen weihnachtlichen Gottesdienst aus Wirges gibt es auch ab dem 20. Dezember auf der website www.kirche-wirges.de anzuschauen.
In der Westerburger Schlosskirche sind gar vier Gottesdienste am Nachmittag und eine abendliche Christmette geplant. Die Konfirmanden haben ein Weihnachtsspiel vorbereitet, dass in einem Video-Clip präsentiert wird. Am Heiligen Abend wird außerdem auf der Webseite der Kirchengemeinde www.gemwilwest.de und You Tube ein Online-Gottesdienst veröffentlicht, der auch in den Altenheimen per Beamer gezeigt wird.
Fast alle Gottesdienste und anderen Angebote sind zwingend mit einer Voranmeldung bei den Gemeindebüros der jeweiligen Evangelischen Kirchengemeinde verbunden – entweder per E-Mail oder telefonisch. Manches wird auch direkt vor Ort anhand der Hygieneregeln organisiert. Eine Übersicht über die Aktivitäten der Evangelischen Kirchengemeinden mit Telefonnummern und eventuellen Anmeldemodalitäten gibt es auf der Website des Evangelischen Dekanats: www.evangelischimwesterwald.de.
Die Evangelische Kirche im Westerwald hat, wie viele andere auch, in diesem Jahr versucht, das Beste aus der Pandemie-Situation zu machen. Das ist an vielen Stellen gelungen, denn Kirche war immer da: In diakonischen Aufgaben, in der Seelsorge, neuen Gottesdienstformen, mit digitalen Angeboten - und nicht zuletzt im Gebet für andere. Und so herausfordernd es derzeit auch ist, Dinge zu planen und richtige Entscheidungen zu treffen: Die Wäller Kirchen wollen der frohen Botschaft Gottes auch in diesem Jahr Raum geben. (shg)
Mehr dazu:
Coronavirus
Lokales: Westerburg & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Westerburg auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |