Nikolausbesuch in Hellenhahn-Schellenberg einmal ganz anders
Es war zur guten Tradition geworden, dass der Nikolaus seit Jahren die Versicherungsagentur Kisters in Hellenhahn-Schellenberg aufsuchte, um Kinder mit allerlei Nützlichen zu bescheren. Eltern und Großeltern waren dann mit dabei. Für sie gab es Glühwein und Waffeln; für die Kleinsten natürlich Kinderpunsch. Das war in diesem Jahr leider nicht möglich. Die Coronapandemie verhinderte es.
Hellenhahn-Schellenberg. Deshalb rief Nikolaus die Kisters an und bat um Hilfe. Da er in diesem Jahr all die Kinder nicht persönlich begrüßen könne, sollten diese bitte ein Bild von ihm malen, auf die Rückseite den Namen schreiben und bei Kisters in einen Briefkasten mit einer roten Zipfelmütze einwerfen. Ein Aufruf per Facebook vor einigen Wochen verbreitete sich wie der Wind. Fast täglich trafen wunderschöne Bilder ein. Von Zweijährigen bis hin zum Grundschulalter. Zum Schluss waren es mehr als 70 Malarbeiten, die den Nikolaus nach kindlichen Vorstellungen zeigten.
Während Nikolaus sonst immer an der Versicherungsagentur eintraf, machte er sich diesmal zu Fuß auf den Weg. Da der Heilige Mann jedoch schon sehr betagt ist und es allein nicht schaffen würde, gleich einundsiebzig Kinder zu besuchen, solle man ihm einige himmlische Helferinnen zur Seite stellen, die im helfen könnten, die Nikolaustüten bei den Kindern zuhause vor die Tür zu stellen. Fast so, wie man sonst am Nikolausvorabend einen Stiefel vor den Eingang stellt.
Die meisten Kinder saßen an den Fenstern und staunten mit großen Augen, als der Nikolaus, passend in Bischofsornat gekleidet, vor die Pforte trat. Einige öffneten ihm sogar die Tür, weil sie ein Gedicht oder Lied vortragen wollten. Die Freude der Kinder, aber auch der Eltern war riesig. Es war ein schöner und vertrauter Moment in dieser ansonsten so schwierigen Zeit. Gleich mehrere Eltern stellten fest: „Die Kisters lassen sich immer etwas einfallen; auch unter geänderten Bedingungen“.
Nikolaus hofft, dass er im nächsten Jahr wie gewohnt im Büro der Spender seinen Platz einnehmen und den Kindern selbst die Hand schütteln kann. Darauf hoffen auch die ‚Menschenkinder‘, dass Coronaeinschränkungen dann nicht mehr bestehen. (Willi Simon)
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