Zuschauer verspürten Zauber und Kraft des Flamencos
Leidenschaft, Trauer, unbändige Lebensfreude: Die Bandbreite des Flamenco ist so umfassend wie die Vielzahl der Interpreten, die diese Kunstform Andalusiens in die Welt getragen haben. Mit beachtlichem technischen Aufwand, für den das Team des Kulturzentrums der „Zweiten Heimat“ verantwortlich zeichnete, wurde nun auch in der Aula der Ernst-Barlach-Realschule in Höhr-Grenzhausen ein Flamencoabend um die Tänzerin Marion Hoffmann und den Gitarristen Gernot Gingele spektakulär in Szene gesetzt.
Höhr-Grenzhausen. Nicht zum ersten Mal trat Marion Hoffmann mit Schülerinnen ihrer Kurse im Westerwald auf, um auch das heimische Publikum die Kraft des Flamenco spüren zu lassen. Bei eingespielter feuriger, orchestraler Musik verwandelten die Tänzerinnen mal solistisch, mal als Duett, aber immer wieder auch im ganzen Ensemble die Bühne in den Tanzboden einer spanischen Bodega. Die bestens einstudierte Choreografie, die farbigen Kleider und schließlich auch die auf die einzelnen Szenen sorgsam abgestimmten Licht- und Filmeffekte verfehlten ihre Wirkung nicht und ließen die zahlreich angereisten Zuschauer immer wieder begeistert mitklatschen.
Gingele, der zwischendurch die Bühne mehrmals für sich und seine Gitarre alleine hatte, glänzte dabei ein ums andere Mal auf höchstem spieltechnischen Niveau durch mitreißende Solostücke. Ansonsten begleitete er vereinzelt auch das Ensemble, doch vor allem im Zusammenspiel mit Marion Hoffmann fühlte man sich gänzlich in den Süden Spaniens versetzt: Stampfende Rhythmen, fein herausgearbeitete Gesten der Schwermut und gleich wieder Ausdruck der Freude: Alles wirkte echt, nichts war aufgesetzt und alles passte zusammen.
Abgerundet wurde das Musikerlebnis schließlich durch den Schlagwerker Christoph Kissel, der im zweiten Teil der Aufführung mit Hilfe seiner Cajon, einem kistenähnlichen Schlaginstrument, die Tänze begleitete und in einer Soloeinlage seine beachtlichen Fähigkeiten auf diesem Instrument eindrucksvoll unterstrich.
Begeisterter Schlussapplaus des Publikums und mehrere Zugaben belohnten am Ende einer lebendigen Veranstaltung die zahlreichen Akteure und Mitarbeiter auf und hinter der Bühne.
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