NABU und Entwicklungsverband Seenplatte erarbeiten Konzept
Schwerpunkt der Sitzung der Verbandsversammlung des Entwicklungsverbands Westerwälder Seenplatte mit dem NABU am 7. Dezember 2020 waren die Beratungen zur Zukunft der Westerwälder Seenplatte.
Hachenburg. Hierzu waren auf Einladung des Verbandsvorstehers, Bürgermeister Peter Klöckner, die Vorsitzende des NABU Rheinland-Pfalz, Cosima Lindemann, und Inés Noll von der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, welche seit Herbst 2019 Eigentümerin der Westerwälder Seenplatte ist, nach Hachenburg gereist.
Nachdem bereits im Rahmen der im Sommer 2020 stattgefundenen Gespräche mit den Mitgliedern des Entwicklungsverbandes Westerwälder Seenplatte, den Betreibern touristischer Einrichtungen an der Seenplatte unter anderem beabsichtigte Maßnahmen der neuen Eigentümer thematisiert wurden, wurde in der Versammlung insbesondere der Umsetzungsstand erläutert. So wurden etwa Kamerabefahrungen an den Seen durchgeführt, um den Sanierungsbedarf an den Grundablässen ermitteln zu können.
Auch an anderen wasserbaulichen Anlagen besteht teilweise erheblicher Sanierungsbedarf. Dieser reicht von erforderlichen Dammsanierungen, Sanierung der Hälterteiche über die Mönchsanierungen (Ablaufvorrichtungen). Im nächsten Schritt sollen dann die Sanierungsmaßnahmen nach ihrer Dringlichkeit priorisiert werden und sodann mit den entsprechenden Reparaturen begonnen werden. Die Maßnahmen würden, so Inés Noll, über die Aktion „Blau Plus“ seitens des Landes gefördert.
Auch das Themenfeld Tourismus wurde im Rahmen der Sitzung erörtert. So wurde ausdrücklich bejaht, dass alle bestehenden Wanderwege im Gebiet der Seenplatte erhalten bleiben sollen. Lediglich ein kleiner Abschnitt mit einer Gesamtlänge von circa 400 Metern des Rundwanderwegs um den Dreifelder Weiher in der Gemarkung Dreifelden soll verlegt werden. Denn der bestehende Weg verläuft auf einem kurzen Teilstück nahe eines Schilfgebiets, welches für viele Vogelarten wie den äußerst seltenen Schwarzhalstaucher und Rothalstaucher sowie den Haubentaucher - insbesondere während der Brutzeit - einen wichtigen Lebensraum darstellt. Und auch wenn dies nur eine relativ kleine Veränderung darstellt, so ist geplant, sogenannte Sichtachsen herzustellen, damit den Wanderern von Dreifelden aus künftig ein direkter Blick auf den See möglich ist.
Ebenso ist geplant für Besucher der Seenplatte an markanten Stellen des Dreifelder Weihers und gegebenenfalls weiteren Weihern Beobachtungsplattformen zu errichten, um einen ganz besonderen Blick auf den See und die Natur genießen zu können. Im Laufe des kommenden Jahres soll zudem seitens des NABU Rheinland-Pfalz eigens eine Projektstelle in der Region geschaffen werden, die sich mit Besucherlenkung befasst. (PM)
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