„Hui Wäller-Duo Maxi & Klaus“ spielt den Corona-Frust von der Seele
Maxi und Klaus sind nun wirklich keine Newcomer in der Wäller-Musikszene, da beide seit vielen Jahren mal als Alleinunterhalter, mal in Bands und mal in Projekten musikalisch unterwegs sind.
Ettinghausen/Helferskirchen. Maxi heißt mit bürgerlichem Namen Peter Müller und wohnt in Ettinghausen, sein kongenialer Partner ist Klaus Hardy, der in Helferskirchen lebt. Beide Musiker begannen ihre musikalischen Karrieren in im Westerwald sehr bekannten Bands, Klaus gehörte zu „Teamwork“, während Maxi fester Bestandteil der Gruppe „Workers“ war.
Bei diesen beiden Bandnamen werden ältere Leser des WW-Kuriers mit der Zunge schnalzen, denn eine der Bands war immer im Einsatz auf Kirmessen, Feuerwehrfesten oder Karnevalsveranstaltungen. Natürlich lernte man sich im Laufe der Jahre kennen, und so fassten Maxi und Klaus den Entschluss, die Gruppe „Hui Wäller“ zu gründen, die zunächst aus vier Musikern bestand. Nachdem zwei Mitglieder sich zur Ruhe setzten, machten Klaus und Maxi alleine weiter unter dem Namen „Hui Wäller-Duo Maxi & Klaus“.
Diese Formation hat bis heute Bestand und ist im Bereich des gesamten Westerwaldes gern gesehener Bestandteil von allerlei Festivitäten. Ihr ausgesprochen umfangreiches Repertoire ist kaum zu beschreiben. Beim gemeinsamen Interview mit beiden im Tonstudio von Maxi in Ettinghausen erklärte Klaus: „Wir spielen alles von A bis Z, von ABBA bis Zappa, von den Amigos bis zu den Zillertalern. Je nach Bedarf und Situation können wir von jetzt auf gleich umschalten, falls gewünscht spielen wir nach „Rockin´ all over the world“ von Status Quo den „Schneewalzer“. Diese Möglichkeiten kommen natürlich beim Publikum sehr gut an, weil wir flexibel sind.“ Maxi ergänzte: „Es gibt kaum ein Musikinstrument, das wir nicht spielen können. Trotzdem gibt es einen Hinweis, der viel aussagt: Klaus spielt alles, was Saiten hat, ich spiele alles, was Tasten hat. Ich bin der Lead-Sänger des Duos, doch viele Songs gestalten wir gesanglich zusammen. Sehr beliebt sind kölsche Abende, wir haben rund 100 Titel aus der Kölner Szene in unserem Repertoire, dann steppt der Bär.“
Klaus: „Wir covern nicht nur, wir komponieren auch viele Songs gemeinsam, wobei Maxi überwiegend für die Musik zuständig ist, während ich die Texte verfasse. Ein Running Gag wurde unsere Parodie des Hits „Über 7 Brücken“ von Karat und Maffay, welches wir in „Unter dieser Brücke bleibst du stehn“ umgeschrieben haben. Der Grund dafür war ein fataler Fehler der Baubehörde, als beim Neubau der B 255 bei Niederahr die Brückenpfeiler so eng gebaut wurden, sodass die B 255 an dieser Stelle von vier Fahrspuren auf zwei verengt werden musste, an dieser Stelle ist jetzt praktisch ein Nadelöhr. Sogar das SWR-Fernsehen wurde aufmerksam und kam nach Ettinghausen und Niederahr, um davon zu berichten, in unserem Tonstudio wurde die Parodie des Liedes aufgezeichnet. Seither ist der Song auf allen Veranstaltungen im Westerwald der Renner für uns.“
Im weiteren Verlauf des Interviews kam man auch unweigerlich auf das Thema CORONA zu sprechen. Beide Musiker leiden sehr unter dem Wegfall der Veranstaltungen, wobei sie noch nicht einmal die finanziellen Verluste beklagen. Maxi: „Wir sind Vollblutmusiker, die den ständigen Kontakt mit dem Publikum brauchen. Die größte Belohnung ist für uns nicht die Gage, sondern die Freude und Begeisterung, die wir dem Publikum schenken können. Gut, über reichlich Applaus meckern wir auch nicht.“ Klaus stellt fest: „Vor der Pandemie haben wir reproduzierend gespielt, heute agieren wir eher produzierend. Wir sind dauernd dabei, neue Songs zu schreiben, Zeit genug haben wir ja dafür, die wir sinnvoll nutzen wollen. Wir hatten während des Lockdowns einen einzigen Auftritt, der uns heute noch bewegt. Am 3. Advent durften wir im Hospiz in Dernbach Weihnachtslieder für die Palliativ-Patienten spielen. Ein solches Erlebnis kannst du nicht vergessen, auch die Freude, die wir bei allen Betroffenen erzeugen konnten, die vielleicht nur noch kurze Zeit leben durften.“
Voller Stolz erklärten Maxi und Klaus, dass sie ihr erstes Musik-Video aufgezeichnet haben, welches sich mit der aktuellen Lage auseinandersetzt. Es heißt „Wenn die diese Zeit vorbei ist“. Viele Künstler haben zu diesem Thema Lieder komponiert, doch dieser Song mit einem außergewöhnlich einfühlsamen Text, dazu sehr melodisch unterstützt, erreicht die Herzen der Zuhörer. Hier können Sie sich den Song anhören.
Zum Ende des Besuchs durfte der Schreiber dieses Artikels Ohrenzeuge der Ur-Aufführung des neuesten Corona-Songs von Maxi und Klaus werden, „Danke, dass es euch gibt“. Ein Lied, gänsehauterzeugend, welches sich bei den „systemrelevanten“ Menschen, bedankt. Um zu testen, ob das Duo nicht geflunkert hat, sie könnten fast alle Songs spielen, wurde „Bed of Roses“ von Bon Jovi gewünscht. Besser kann ein relativ schwer zu spielender Hit nicht interpretiert werden.
Maxi und Klaus wünschen allen Künstlern, und damit auch sich selbst, dass im Jahr 2021 alles besser wird, und sie endlich wieder auf den Brettern, die die Welt bedeuten, loslegen können. wear
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