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Nachricht vom 06.01.2021    

Kunst- und Kulturszene rund um Montabaur gibt nicht auf

2020 war ein rabenschwarzes Jahr für die heimische Kultur und es wird nicht besser: am vorletzten Tag des Jahres meldet das Robert Koch-Institut erstmals mehr als 1000 Corona-Tote innerhalb eines Tages in Deutschland.

Mit Habib Koite und seiner Band Bamada soll am 6. Juni einer der derzeit populärsten Musiker aus Afrika in der Region spielen – für viele Weltmusikfans bleibt die Hoffnung, dass das Gastspiel im Rahmen der Reihe „Musik in alten Dorfkirchen“ dann stattfinden darf. Foto: Veranstalter

Montabaur. Die Impfungen laufen auch bei uns im Westerwald schleppend an und man muss leider davon ausgehen, dass sich die Lage in den kommenden Wochen nicht deutlich zum Besseren wenden wird. Das gilt leider auch für den Kulturbereich rund um die Kreisstadt Montabaur, der seit März wie in anderen Regionen auch einen hohen Tribut an Corona zahlen muss. Die im lockeren Netzwerk “MT-Kulturtreff“ vereinten Verantwortlichen geben nicht auf und hoffen auf 2021. Obwohl sie sich derzeit noch nicht einmal in vertrauter Kulturrunde treffen und sich gegenseitig Mut machen dürfen.

Viele Künstlerinnen und Künstler und viele kulturwirtschaftliche Betriebe sowie kulturtreibende Vereine haben im Frühjahr von einem Tag zum anderen ihre ökonomische Basis verloren und diese Situation hält bis heute an. 2020 war ein rabenschwarzes Jahr für die Kultur und die sie tragenden Menschen nicht nur im südlichen Westerwald. Alle wollen sich dafür einsetzen, dass die geschlossenen Kultureinrichtungen bald wieder zu Kunst und Kultur einladen dürfen. Doch wird das nur möglich sein, wenn die Infektionen stark zurückgehen. Aber Vorkehrungen für eine Wiederöffnung von Museen, Theatern, Konzert- und Probesälen sowie vielen anderen betroffenen Orten werden bereits getroffen.

Das besondere Kulturjahr 2020 war aber nicht nur schlecht: einige neue Wege, Publikum zu finden, wurden beschritten. Auch die Zusammenarbeit untereinander wurde gestärkt und auch Kooperationen von Kommunen mit dem Kulturbereich wurden ausgebaut und Solidarität gezeigt. Insgesamt gesehen ging aber ein rabenschwarzes Jahr für die Kultur zu Ende, 2021 muss besser werden. Nachfolgend einige Hinweise, wie sich das Umfeld des „MT-Kulturtreff“ darauf einstellt. Von weiteren in der Region tätigen Kulturträgern wie „Kultur im Keller“ sind Planungen für die Nach-Corona-Zeit noch nicht bekannt.

Hoffnungsvoll blickt das Kunst- und Kulturzentrum b-05 im Montabaur Stadtwald in die nahe Zukunft. „Aus Berlin ist ein Zuschuss für die Fassade und bessere energetische Abdichtung des Cafés gekommen und der Kultursommer Rheinland-Pfalz wird wieder das Zelt auf der Außenterrasse ermöglichen“, stellt Irene Lorisika fest. Geplant sind vier große Ausstellungen und eine ganze Reihe verschiedener Kulturveranstaltungen. Insbesondere im Freien steht viel Platz zur Verfügung, der auch von anderen Kulturschaffenden genutzt werden kann. Den nutzt weiterhin der Kunstverein Montabaur, der Werke seiner Mitglieder zum Thema „Norden“ in einer Ausstellung zeigen will. „Auch eine Unterstützung des vor Ort geplanten Projektes „Afritopia“ ist vorgesehen“, so Christa Stendebach.

Bei den heimischen Amateurtheatern, wie beispielsweise der in der Kreisstadt ansässigen „Oase“, gibt es keine pandemiebedingten Auflösungserscheinungen. „Unsere Bühnen hoffen, im späten Frühjahr mit Proben und auch schon mit Aufführungen starten zu können“, zeigt sich Hans Schilling aus Ransbach-Baumbach als Vorsitzender des Landesverbandes der Amateurtheater hoffnungsvoll. Zwar fehlten die Einnahmen aus 2020, aber es gebe Möglichkeiten, an staatliche Mittel zu gelangen, wie zum Beispiel das Förder- und Netzwerkprogramm für Amateurtheater im ländlichen Raum “Land in Sicht”. „Wir lassen die Köpfe nicht hängen und werden irgendwann 2021 auch wieder zum Anfassen auf Bühnen wie der Oase zu sehen, hören und erleben sein“, so der erfahrende Schauspieler.



Mit viel (Zweck-) Optimismus blickt die Kleinkunstbühne Mons Tabor in ihr 33. Jahresprogramm 2021. Die Verantwortlichen hoffen nach umfassenden Investitionen in neue Bühnentechnik, ihre vier Formate „Kabarett am Gelbach“, die 28. „Westerwalder Kabarettnacht“ am 9./10. April, die 26. Weltmusikreihe „Musik in alten Dorfkirchen“ von Mai bis Oktober sowie das 31. Kleinkunstfestival „Folk & Fools“ am 19./20. November präsentieren zu können. In enger Kooperation mit der Stadt sollen die meisten Veranstaltungen unter Corona-Bedingungen in der Stadthalle stattfinden.

Für die Realisierung verschiedener Musikprojekte der freien Szene in der Region will Daniel Lipskey unterschiedliche Förderprogramme nutzen. „Ich bin frohen Mutes, sämtliche Gespräche mit Zuwendungsgebern verliefen bisher konstruktiv und lösungsorientiert“, so der Musiker aus Niederelbert. Bei Erfolgen werde es möglich, die Mittel beispielsweise bei der Aktion „Jedem Kind seine Kunst“ oder für die Anschaffung von Equipment zum Proben und Musizieren sinnvoll zu nutzen.

Als regelmäßige Gäste von Kulturveranstaltungen im Westerwald bringen Gaby und Frank Schützeberg aus der VG Montabaur ihre Erwartungen auf den Punkt: „Kultur gibt den Menschen Hoffnung und hilft die notwendigen Einschränkungen zu ertragen. Dies sollte beim Wiederhochfahren der Gesellschaft nach der Pandemie unbedingt beachtet werden“.

„Alle Kunst- und Kulturschaffenden rund um Montabaur sind motiviert und wollen kreativ und energisch dazu beitragen, dass alle zusammen die derzeitige Krise bewältigen und das Kulturangebot rund um den Mons Tabor spätestens ab Frühjahr wieder langsam aufblühen kann“, so Uli Schmidt, bei dem die Fäden des „MT-Kulturtreff“ zusammenlaufen. Er werde versuchen weiterhin dazu beizutragen, dass die heimische Szene besser vernetzt werde. Weitere Infos gerne bei ihm unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de. (PM)


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