Verbraucherzentrale RLP in Hachenburg: viel Arbeit in Corona-Zeit
Seit 27 Jahren unterhält die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in Hachenburg eine Beratungsstelle. Damit ist Hachenburg neben Betzdorf der einzige Standort im geographischen Westerwald.
Hachenburg. Grund genug für Bürgermeister Peter Klöckner und Beigeordnete Gabriele Greis, sich ein Bild über die Arbeit der Verbraucherzentrale in Coronazeiten zu machen. Sie sprachen mit Martina Röttig, die seit Sommer 2013 die Beratungsstelle führt.
Beraterin Martina Röttig berichtet, dass die fortschreitende Digitalisierung auch zu vielen Konfliktfällen führe. Insbesondere bei Verträgen im Internet lauern zahlreiche Fallstricke. Ein Beispiel von vielen sind Angebote unseriöser Anbieter auf gefälschten Verkaufsplattformen. Diese sogenannten Fake-Shops locken mit unschlagbar günstigen Angeboten und täuschen viele Verbraucherinnen und Verbraucher. Die kriminellen Anbieter verlangen in der Regel Vorkasse und liefern dann keine oder minderwertige Ware. Viele Betroffene sind im Falle von Reklamationen auf die Hilfe der Verbraucherzentrale angewiesen.
Vor einem Kauf ist es sinnvoll, sich gut zu informieren und zu prüfen, ob die gewünschten Artikel nicht auch im stationären Einzelhandel zu erwerben sind. Klöckner und Greis freute es besonders, dass Beschwerden über lokale Unternehmen so gut wie nie vorkommen.
Coronabedingt habe der Beratungsbedarf rund um das Thema Reisen bei der Verbraucherzentrale deutlich zugenommen. Reisebeschränkungen machen den geplanten oder bereits gebuchten Urlaub unmöglich. Die Fragen drehen sich vor allem um Stornierungen, Umbuchungen oder Kosten bei Nichtantritt von Reisen.
Die Corona-Krise wirkt sich aber nicht nur auf Reisen sondern auf viele Bereiche des Alltags aus. Veranstaltungen, Konzerte und private Feiern können nicht stattfinden, das Fitness-Studio hat geschlossen und vieles mehr.
Fragen rund um das Thema „Corona und Verträge“ beantworten die Expertinnen und Experten der Verbraucherzentrale montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 16 Uhr an einer Telefonhotline unter (06131) 28 48 969.
Regelmäßig aktualisierte Informationen rund um Corona bietet die Verbraucherzentrale zudem unter www.verbraucherzentrale-rlp.de/corona.
Nach weiteren Wünschen gefragt, sieht die Verbraucherzentrale einen großen Bedarf an einer Mietrechtsberatung. Hier sagten Klöckner und Greis zu, zu prüfen, inwieweit neben den in der VG Hachenburg schon mitfinanzierten Beratungsangeboten von Diakonie und Caritas insbesondere auch bei der Schuldnerberatung zusätzliche Mietrechtsberatungen angeboten werden könnten.
Auch wolle man die Internetpräsenz der Verbraucherzentrale auf der Homepage der Verbandsgemeinde deutlicher hervorheben, da der Beratungsbedarf offensichtlich groß sei und den Bürgerinnen und Bürgern gerne zusätzliche Hilfestellungen ermöglicht werden sollen.
Die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale wird von der VG Hachenburg finanziell gefördert. Das Beratungsbüro befindet sich im rückwärtigen Gebäudebereich der Verbandsgemeindeverwaltung, Gartenstraße 11. Derzeit findet die Beratung coronabedingt ausschließlich als Telefon- oder Videoberatung statt. Termine können unter hachenburg@vz-rlp.de oder verbraucherzentrale-rlp.de/onlinetermine-rlp vereinbart werden. (PM)
Mehr dazu:
Coronavirus
Lokales: Hachenburg & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!